TEST

MSI MEG Z890 ACE im Test

Umfangreiches Oberklasse-Brett mit guter Lane-Flexibilität - Features und Layout (2)

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Die vier DDR5-Speicherbänke sind auf Anhieb nichts besonderes und können bis zu 256 GB an Arbeitsspeicher aufnehmen. MSI hat das MEG Z890 ACE bis DDR5-9200 freigegeben. Wer nun laut aufschreit und meint, dass dieser Takt mit gewöhnlichen UDIMMs nur schwer bis unmöglich erreichbar ist, der bekommt natürlich Recht. Das Stichwort lautet hier CUDIMM. Ein CUDIMM bringt als Besonderheit einen Clock-Driver mit, der sich auf dem DDR5-PCB befindet und die Aufgabe hat, den Memory-Controller in der LGA1851-CPU zu entlasten und das Taktsignal zu verstärken. Die Idee dahinter ist, dass so theoretisch ein gutes Stück mehr an Speichertakt herauszuholen ist.

Mit einem gewöhnlichen DDR5-UDIMM liegt der garantierte Speichertakt seitens Intel bei 5.600 MT/s. In Verbindung mit einem DDR5-CUDIMM hingegen sind es 6.400 MT/s. Von MSI wurden wir mit einem umfangreichen Test-Kit ausgestattet, das auch ein DDR5-CUDIMM-Kit, bestehend aus zwei 24-GB-Modulen, beinhaltet und die wir bei diesem Mainboard-Test einsetzen werden. Besonders interessant wird später sein, wieviel Speichertakt herauszuholen ist, was trotz Clock-Driver auf den CUDIMMs dennoch von der CPU abhängig ist.

Wie man erkennen kann, wurden von MSI nicht nur die vier Status-LEDs, sondern auch eine aussagekräftigere Debug-LED verbaut, die gerade auf einem ACE-Modell zum Pflichtprogramm gehört. Für die komfortable Entriegelung des primären PCIe-5.0-x16-Steckplatzes ist ein leicht zugänglicher Button vorhanden. Doch anders als bei einigen ASUS-Mainboards muss dieser Button nicht dauerhaft gedrückt bleiben, bis die Grafikkarte entfernt wurde, sondern rastet nach der Betätigung ein. Wird der Button gedrückt, bleibt die Verriegelung offen und im Anschluss muss der Knopf nochmals betätigt werden, damit die Verriegelung greift. Bei der Installation einer Grafikkarte muss der Button nicht gedrückt werden, die Karte rastet dann einfach ein.

Der Trend von nur wenigen PCIe-Erweiterungsslots setzt sich unaufhaltsam fort, auch wenn dies nicht allen Interessenten gefallen dürfte. Über den LGA1851-Prozessor gehen die oberen beiden, mechanischen PCIe-5.0-x16-Steckplätze ans Werk. In den beiden Tabellen haben wir die Lane-Beschaltung detailliert aufgelistet. Um es kurz zu halten: Wer beim M.2_4-Anschluss als Maximum auf die PCIe-4.0-x4-Anbindung über den Chipsatz setzt, bekommt es mit keinem Lane-Sharing zu tun.

Anbindung der PCIe-Slots und PCIe-Bifurcation-Möglichkeiten
Mechanischelektrische
Anbindung (über)
PCIe-Bifurcation (nur jeweils ein Mode möglich)
- - -
PCIe 5.0 x16 x16/x8 (CPU) x8/x8 oder x8/x4/x4
- - -
- - -
- - -
PCIe 5.0 x16 x8/x4 (CPU) x4/x4
PCIe 4.0 x16 x4 (Z890) -
M.2-M-Key-Schnittstellen und deren Lane-Anbindung
Anschlusselektrische
Anbindung (über)
M.2_1 (ganz oben) PCIe 5.0 x4 (CPU)
M.2_2 (zweite von oben) PCIe 4.0 x4 (CPU)
M.2_3 (direkt unterhalb von M.2_2) PCIe 4.0 x4 (Z890)
M.2_4 (unten links)
Auswahl im BIOS:
PCIe 5.0 x4 (CPU)*1
PCIe 4.0 x4 (Z890)
M.2_5 (unten rechts) PCIe 4.0 x4 (Z890)
*1: Die vier PCIe-5.0-Lanes kommen von den 16 PCIe-5.0-Lanes, die für die dedizierte Grafikkarte gedacht sind. Arbeitet der M.2_4-Anschluss mit vier Lanes vom LGA1851-Prozessor, wird die dedizierte Grafikkarte im oberen PEG-Steckplatz lediglich mit PCIe 5.0/4.0 x8 angebunden.

Üblich ist dann natürlich die Unterbringungen von einigen M.2-M-Key-Schnittstellen. Beim MSI MEG Z890 ACE sind es insgesamt fünf Stück. Ohne Lane-Sharing kann ausschließlich im obersten Steckplatz der PCIe-5.0-x4-Mode genutzt werden, wenn alle anderen beim PCIe-4.0-x4-Mode bleiben. Besondere Vorsicht ist eben beim M.2_4-Anschluss geboten. Bei allen fünf M.2-Konnektoren fällt auf, dass die installierte PCIe-SSD auch von der Unterseite aus gekühlt wird.

Am PCB-Rand unten ist links der 8-Pin-PCIe-Stromanschluss zu sehen, der auch unbedingt mit dem Netzteil verbunden werden sollte. Rechts hingegen zeigt sich ein Power- und Reset-Button, sowie je ein LED- und BIOS-Switch. Durchaus ärgerlich kann sein, dass die BIOS-Batterie nicht in einem Fach direkt auf dem PCB, sondern am I/O-Panel klebend untergebracht wurde. Im Falle eines Batterie-Wechsels, muss der Anwender fast das gesamte Mainboard auseinandernehmen. Sprich die Backplate und auch den VRM-Kühler.

Zu den Storage-Ports kommen auch noch vier SATA-6GBit/s-Buchsen hinzu. Rechts davon sind gleich zwei USB-3.2-Gen1-Header für vier Front-Anschlüsse zu sehen, die beide über den GL3523-Hub von Genesys Logic arbeiten. Ganz rechts ist der ebenfalls um 90 Grad angewinkelte USB-E-Header für einen USB-3.2-Gen2x2-Anschluss an der Gehäuse-Front zur Stelle und kann Daten bis 20 GBit/s schieben. Doch nicht nur das, sondern auch einen Ladestrom bis 60 W bereitstellen, sofern der 6-Pin-PCIe-Stromanschluss am Netzteil angeschlossen ist.

Das I/O-Panel des MSI MEG Z890 ACE in der Übersicht
2x USB 3.2 Gen2
(Z890)
2x USB 3.2 Gen2
(Z890)
2x USB 3.2 Gen2
(Z890)
Flash-BIOS, Clear-CMOS-
Smart-Button
10-GBit/s-LAN
(Marvell)
4x USB 3.2 Gen2
(RTS5420)
WLAN-Modul
(Killer BE1750X)
2x 3,5 mm Klinke
1x TOSLink
HDMI 2.1TB4
(USB-C)
(JHL8540)
TB4
(USB-C)
(JHL8540)
USB 3.2 Gen2
(Z890,
USB-C)
USB 3.2 Gen2
(Z890,
USB-C)

Selbst anspruchsvolle Anwender werden bei dem I/O-Panel des MEG Z890 ACE kaum etwas zu beanstanden haben. Einzige Ausnahme wäre eventuell, dass MSI nicht auf Thunderbolt 5, sondern "nur" auf Thunderbolt 4 setzt. Doch selbst das deutlich kosnteintensivere MEG Z890 GODLIKE bietet kein Thunderbolt 5. Dafür hapert es definitiv nicht bei der Anzahl der USB-Ports. In Summe sind es 13x USB 3.2 Gen2 (10 GBit/s), zwei davon in der Typ-C-Ausführung. Um die integrierte Grafikeinheit im LGA1851-Prozessor anzusprechen (F-Suffix-CPUs mal ausgenommen), bietet sich HDMI 2.1 und die beiden Thunderbolt-4-Ports an, die dann mittels DisplayPort 1.4 ans Werk gehen können.

Keine Kompromisse muss der Interessent im Netzwerk-Segment eingehen. Verbaut ist ein RJ45-LAN-Port bis 10 GBit/s über Marvells AQC113CS-Controller sowie ein WiFi-7-Modul von Intel mit dem Killer-BE1750X-Chip. Neu in Form gesetzt sind die drei physischen Buttons, die nun mittig platziert und zudem rundgeformt sind. Übrig bleiben zwei 3,5-mm-Klinke-Anschlüsse sowie der optische Digitalausgang.

Der Herr des Sounds auf dem MSI MEG Z890 ACE ist der ALC4082, doch auch ein Sabre ES9219QC-Quad-DAC von ESS und fünf Audio-Kondensatoren begleiten den Audio-Codec von Realtek.

Das MEG Z890 ACE wurde unserer Ansicht nach sinnvoll designt. Alle Anschlüsse sind an den üblichen Stellen zu finden. Einzige Ausnahme ist die BIOS-Batterie, die sich nicht in einem Fach auf dem Mainboard befindet, sondern klebend auf I/O-Panel-Höhe. Für die Kühlung ist auch gut gesorgt. Neben einem 4-Pin-CPU-FAN-Header gibt es zwei Pumpen- und fünf System-FAN-Anschlüsse.

Zum Thema Lüftersteuerung und deren Möglichkeiten haben wir einen eigenständigen Artikel angefertigt.