TEST

MSI MEG Z890 ACE im Test

Umfangreiches Oberklasse-Brett mit guter Lane-Flexibilität - BIOS, Overclocking und VRM-Wärmebild-Analyse

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BIOS

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Bei der ersten Inbetriebnahme des MSI MEG Z890 ACE wurden wir von einer frühen BIOS-Version begrüßt. Von MSI haben wir jedoch eine neuere BIOS-Version erhalten, die allerdings noch nicht dem finalen Status entspricht. Über die Änderungen sind uns keine Informationen bekannt.

MSI macht von der Click-BIOS-Version 5 auf 10 einen großen Sprung, dies zeigt sich bei der neuen UEFI-Oberfläche. Der EZ- und Advanced-Mode sind nun deutlich voneinander zu unterscheiden. Beim EZ-Mode wird oben mittig das Mainboard-Modell, die installierte BIOS-Version und auch das Build-Datum angegeben. Links davon kann die NPU im LGA1851-Prozessor ein- und ausgeschaltet werden. Rechts benachbart kann auf schnelle Weise das XMP ausgewählt werden.

Am rechten Bildschirmrand werden dem Anwender wichtige Parameter übermittelt, wie die CPU-Temperatur, die VCore, die installierte RAM-Menge, SSDs sowie die Lüftergeschwindigkeiten. In der Mitte unten hingegen kann der Anwender wichtige Funktionen auf einen Schlag ein- und ausschalten, ohne in die Advanced-Ansicht wechseln zu müssen. Praktisch ist, dass MSI unten links die Möglichkeit gibt, das Performance-Preset auszuwählen. Neben dem Intel-Default-Profile gibt es für die Enthusiasten mit Performance, Extreme und Unlimited weitere Profile.

Über eine Menüleiste mit den kleinen Symbolen oben rechts kann der Anwender auf weitere, wichtige Funktionen schnell zurückgreifen. Dazu gehören: M-Flash, Hardware-Monitor, Performance Preset, Profile, Smart-Button, Favoriten und den BIOS Log.

Wer dann tiefer ins BIOS gehen möchte, muss dann den Advanced-Mode aufrufen. Dieser ist in sechs Menüpunkte unterteilt. System Status ist dabei selbsterklärend, zeigt dabei vor allen Dingen auf, welche Storage-Geräte installiert und erkannt wurden. Unter Advanced sind die bekannten und zahlreichen Einstellungen zu finden, die das Mainboard selbst betreffen. Sei es die PCIe-Sub-System-Einstellungen, die integrierten Komponenten und weiter zu den Thunderbolt- und USB-Settings.

Das Herzstück ist dann natürlich die Overclocking-Sektion, bei der MSI unzählige Einstellungsmöglichkeiten hinterlassen hat. Die von uns angefertigten BIOS-Screenshots zeigen diese sehr eindrucksvoll auf. Alles rund um die Sicherheit befindet sich im eigenen Security-Menüpunkt, wo auch die Secure-Boot- und TPM-Einstellungen zu finden sind. Alle Parameter, die den Startvorgang betreffen, wurden im Boot-Eintrag hinterlassen. Bleibt noch der Save-and-Exit-Eintrag übrig.

Auch dieses Mal konnte das UEFI von MSI auf ganzer Linie überzeugen. Sämtliche ausgewählte Einstellungen wurden problemlos und korrekt umgesetzt. Der Anwender hat dabei die Auswahl, ob er sich per Maus und/oder mit der Tastatur durch die Menüs bewegt. Wir wünschen uns jedoch in Zukunft, dass die gewählten Einstellungen beim Abspeichern der Settings noch einmal aufgelistet werden, wie es beim Click BIOS 5 ebenfalls der Fall war.

Overclocking

Mit 28 effektiven CPU-Spulen und den zahlreichen Onboard- und BIOS-Features ist das MSI MEG Z890 ACE ordentlich bestückt. Zusammen mit den zahlreichen Overclocking-Einstellungen ist das MSI MEG Z890 ACE gut für die CPU- und RAM-Übertaktung gewappnet.

Auf dem MSI MEG Z890 ACE lässt sich der Grundtakt von 10,10 MHz bis 655,25 MHz in 0,01-MHz-Schritten verändern. Bei der CPU-Spannung stehen dem Anwender zahlreiche Möglichkeiten zur Auswahl. Per Override- und Adapative-Mode beträgt der Spielraum 0,600 V bis 2,155 V in feinen 0,005-V-Intervallen. Hinzu kommt der Offset-Mode von -0,990 bis +0,600 V in 0,990-V-Schritten. Die Arbeitsspeicher-Taktraten reichen von 3.600 MHz bis 15.066 MHz. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden.

Die Overclocking-Funktionen des MSI MEG Z890 ACE in der Übersicht
Base Clock Rate 10,10 MHz bis 655,25 MHz in 0,01-MHz-Schritten
CPU-Spannung 0,600 V bis 2,155 V in 0,005-V-Schritten (Override- und Adaptive-Mode)
-0,990 V bis +0,990 V in 0,005-V-Schritten (Offset-Modus)
DRAM-Spannung 0,800 V bis 2,070 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-VCC-SA-Spannung 0,600 Volt bis 1,850 Volt in 0,010-V-Schritten (Override-Modus)
-0,990 V bis +0,990 V in 0,005-V-Schritten (Offset-Modus)
CPU-SA-Spannung 0,600 V bis 1,520 V in 0,005-V-Schritten (Override-Modus)
CPU-VCC-Spannung 0,600 Volt bis 1,850 Volt in 0,010-V-Schritten (Override-Modus)
-0,990 V bis +0,990 V in 0,005-V-Schritten (Offset-Modus)
CPU-Ring-Spannung 0,600 Volt bis 1,550 Volt in 0,005-V-Schritten (Override-Modus)
-0,550 V bis +0,550 V in 0,005-V-Schritten (Offset-Modus)
PCH-Core-Spannung 0,850 V bis 1,550 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
PCIe-Takt möglich
Weitere Spannungen VNNAON, CPU Proc 1,8V, CPU SoC 1,8V, CPU DDR 1,8V, VCC GT, CPU GT
Speicher-Optionen
Taktraten CPU-abhängig
Command Rate einstellbar
Timings 65 Parameter
XMP/D.O.C.P. wird unterstützt (XMP)
Weitere Funktionen
Weitere Besonderheiten

UEFI-BIOS
Settings speicherbar in Profilen
Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie EIST, Speedstep
erweiterte Lüfterregelung für CPU-FAN und sechs optionale FANs,
CPU-LLC, acht Stufen

Da dies unsere erste Overclocking-Runde mit dem brandneuen Core Ultra 9 285K ist, mussten wir zunächst sein Potential ausloten. Am Ende stellte sich heraus, dass nicht viel herauszuholen war. Auf allen acht Performance-Kernen spielten bis 5,7 GHz mit. Hierfür war für einen stabilen Betrieb 1,3 Volt an VCore notwendig. Die 16 Effizienz-Kerne können von solchen Taktraten natürlich nur träumen, brachten es aber immerhin auf anständige 4,8 GHz, auch wenn wir hierfür die VCore auf 1,320 Volt anheben mussten.

In beiden Fällen haben wir die LLC-Stufe 1 ausgewählt, die dafür sorgt, dass die VCore unter Last laut CPU-Z und HWINFO64 nicht absackt.

Wesentlich interessanter war dann die Arbeitsspeicher-Übertaktung. Im Media-Kit von MSI war das DDR5-CUDIMM-Speicherkit mit 2x 24 GB aus der Fury-Renegade-Serie von Kingston (KF58C40RS-24) enthalten, das als Besonderheit einen Clock-Driver als Verstärker an Bord hat, wodurch der IMC im Core Ultra 9 285K entlastet wird. Selbst innerhalb von Intels Spezifikationen zum Core Ultra 9 285K sind DDR5-5600 mit gewöhnlichen UDIMMs und DDR5-6400 mit CUDIMMs drin.

Wir haben schlicht einfach das XMP mit dem höchsten Takt im BIOS aktiviert und das MEG Z890 ACE einfach mal machen lassen. Zu verarbeiten waren DDR5-8400 bei CL40-52-52-134 im Gear-2-Mode. Ohne große Komplikationen konnte das System booten und war auch 3D-Mark-Time-Spy-stable. Nun ging es darum, noch mehr herauszuholen und hatten DDR5-9000 anvisiert, doch leider war dies selbst im Gear-4-Mode nicht möglich. Schließlich konnten wir das MEG Z890 ACE, den Core Ultra 9 285K und natürlich auch das Speicherkit dazu überreden, mit DDR5-8800 im Gear-2-Mode zu arbeiten. Die Latenzen konnten wir bis CL38-50-50-141 sogar etwas anziehen. Insgesamt ist dies kein schlechtes Ergebnis.

VRM-Wärmebild-Analyse

Um die Hitzeentwicklung des VRM-Bereichs besser beurteilen zu können, haben wir für diesen Test die Flir One Pro (Android USB-C) eingesetzt, die für unser Einsatzgebiet absolut ausreichend ist und Temperaturen von -20°C bis +400°C mit einer Genauigkeit von ±3°C oder ±5%, je nach Umgebungstemperatur, erfassen kann. Die Wärmebild-Auflösung beträgt 160 x 120 Pixel und das erstellte Bild löst mit 1.440 x 1.080 Pixel auf.

Der Prozessor wird unter Berücksichtigung der BIOS-Default-Settings mit Prime95 inkl. AVX unter Volllast gesetzt. Nach fünf Minuten Laufzeit erstellen wir das Wärmebild.

Temperaturprobleme sind rund um den CPU-Sockel keine vorhanden. Im Maximum wurden lediglich 45,1°C ermittelt, die absolut harmlos und im dunkelgrünen Bereich liegen.