TEST

MSI MEG X870E GODLIKE im Test

Das teuerste AM5-Board kostet 1.329 Euro - BIOS, Overclocking und VRM-Wärmebild-Analyse

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BIOS

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Da auch das MSI MEG X870E GODLIKE sehr neu auf dem Markt ist, gibt es für diese Platine logischerweise noch keine üppige Anzahl an BIOS-Versionen. Zum Testzeitpunkt gab es auch noch kein finales BIOS für das große Schlachtschiff. Wir mussten daher auf die neueste Beta-Version 1A15 zurückgreifen, bei der es sich um die zweite Beta-Version für die anstehende finale Version 1A1 handelt.

Folgende Änderungen wurden vorgenommen:

  • AGESA ComboAM5 1.2.0.2a released (1A11 Beta)
  • Performance optimized for AMD Ryzen7 9800X3D CPU (1A11 Beta)
  • AGESA ComboAM5 1.2.0.2b released (1A15 Beta)
  • X3D Gaming Mode supported for Ryzen 9000X3D series CPU (1A15 Beta)
  • Latency Killer supported for Ryzen 9000 series CPU (1A15 Beta)

MSI macht von der Click-BIOS-Version 5 auf 10 einen großen Sprung, dies zeigt sich bei der neuen UEFI-Oberfläche. Der EZ- und Advanced-Mode sind nun deutlich voneinander zu unterscheiden. Beim EZ-Mode wird oben mittig das Mainboard-Modell, die installierte BIOS-Version und auch das Build-Datum angegeben. Links davon kann die NPU im LGA1851-Prozessor ein- und ausgeschaltet werden. Rechts benachbart kann auf schnelle Weise das XMP ausgewählt werden.

Am rechten Bildschirmrand werden dem Anwender wichtige Parameter übermittelt, wie die CPU-Temperatur, die VCore, die installierte RAM-Menge, SSDs sowie die Lüftergeschwindigkeiten. In der Mitte unten hingegen kann der Anwender wichtige Funktionen auf einen Schlag ein- und ausschalten, ohne in die Advanced-Ansicht wechseln zu müssen. Praktisch ist, dass MSI unten links die Möglichkeit gibt, das Performance-Preset auszuwählen. Neben dem Intel-Default-Profile gibt es für die Enthusiasten mit Performance, Extreme und Unlimited weitere Profile.

Über eine Menüleiste mit den kleinen Symbolen oben rechts kann der Anwender auf weitere, wichtige Funktionen schnell zurückgreifen. Dazu gehören: M-Flash, Hardware-Monitor, Performance Preset, Profile, Smart-Button, Favoriten und den BIOS Log.

Wer dann tiefer ins BIOS gehen möchte, muss dann den Advanced-Mode aufrufen. Dieser ist in sechs Menüpunkte unterteilt. System Status ist dabei selbsterklärend, zeigt dabei vor allen Dingen auf, welche Storage-Geräte installiert und erkannt wurden. Unter Advanced sind die bekannten und zahlreichen Einstellungen zu finden, die das Mainboard selbst betreffen. Sei es die PCIe-Sub-System-Einstellungen, die integrierten Komponenten und weiter zu den Thunderbolt- und USB-Settings.

Das Herzstück ist dann natürlich die Overclocking-Sektion, bei der MSI unzählige Einstellungsmöglichkeiten hinterlassen hat. Die von uns angefertigten BIOS-Screenshots zeigen diese sehr eindrucksvoll auf. Alles rund um die Sicherheit befindet sich im eigenen Security-Menüpunkt, wo auch die Secure-Boot- und TPM-Einstellungen zu finden sind. Alle Parameter, die den Startvorgang betreffen, wurden im Boot-Eintrag hinterlassen. Bleibt noch der Save-and-Exit-Eintrag übrig.

Auch dieses Mal konnte das UEFI von MSI auf ganzer Linie überzeugen. Sämtliche ausgewählte Einstellungen wurden problemlos und korrekt umgesetzt. Der Anwender hat dabei die Auswahl, ob er sich per Maus und/oder mit der Tastatur durch die Menüs bewegt. Wir wünschen uns jedoch in Zukunft, dass die gewählten Einstellungen beim Abspeichern der Settings noch einmal aufgelistet werden, wie es beim Click BIOS 5 ebenfalls der Fall war.

Overclocking

Mit 27 effektiven CPU-Spulen und den zahlreichen Onboard- und BIOS-Features eignet sich das MSI MEG X870E GODLIKE ideal zum Übertakten. Das UEFI unterstützt auch die Down-Core-Funktion, mit der CPU-Kerne oder auch ein CCD-Modul (Core Complex Die) gezielt abgeschaltet werden können.

Auf dem MSI MEG X870E GODLIKE ist eine Veränderung des Grundtakts von 50,00 MHz bis 655,00 MHz in 0,01-MHz-Schritten möglich. Bei der CPU-Spannung stehen dem Anwender der Override- und der Offset-Modus zur Auswahl. Im Override-Modus lässt sich die Spannung von 0,9000 V bis 2,0000 V in 0,0050-V-Intervallen verändern. Der Offset-Modus hingegen erlaubt die Veränderung der CPU-Spannung von -0,4500 V bis +0,4500 V in ebenfalls 0,0050-V-Schritten. Die Arbeitsspeicher-Taktraten reichen von 2.000 MHz bis 12.000 MHz. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden.

Die Overclocking-Funktionen des MSI MEG X870E GODLIKE in der Übersicht
Base Clock Rate 50,00 MHz bis 655,00 MHz in 0,01-MHz-Schritten
CPU-Spannung 0,9000 V bis 2,0000 V in 0,0050-V-Schritten (Override-Modus)
-0,4500 V bis +0,4500 V in 0,0050-V-Schritten (Offset-Modus)
DRAM-Spannung 0,800 V bis 2,070 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-SoC-Spannung 0,80000 V bis 1,30000 V in 0,00500-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-VDDIO/MC-Spannung 0,8000 V bis 2,200 V in 0,0010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-VDDP18-Spannung 1,600 V bis 2,500 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-VDDP-Spannung 0,005 V bis 1,300 V in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus)
PCH-Core-Spannung 0,850 V bis 1,500 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
eCLK (externer Taktgeber) Ja, synchroner und asynchroner Modus
PCIe-Takt einstellbar
Weitere Spannungen VDDG, Misc, DRAM VDDQ, DRAM VPP
Speicher-Optionen
Taktraten CPU-abhängig
Command Rate einstellbar
Timings 26 Parameter
XMP/EXPO wird unterstützt
Weitere Funktionen
Weitere Besonderheiten UEFI-BIOS
Settings speicherbar in Profilen
Turbo-Modus (Core Performance Boost, All Cores, By number of active cores),
erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und fünf optionale Fans, LLC Level 1 bis 8

Das teuerste Mainboard kann nichts daran ändern, wenn die CPU beim Overclocking dicht macht. Mit dem Ryzen 7 7700X konnten wir die acht Kerne bis maximal 5,4 GHz übertakten. Interessant ist jedoch, dass wir die VCore auf 1,190 V reduzieren konnten, währenddessen die meisten anderen AM5-Mainboards mindestens 1,2 V haben wollten. Bei der CPU-Übertaktung haben wir die LLC-Stufe 2 verwendet, damit die VCore unter Last nicht absackt.

Bei der RAM-Übertaktung ergaben sich ebenfalls keine Überraschungen. Das XMP wurde vom MSI MEG X870E GODLIKE absolut problemlos in die Tat umgesetzt. Mit manuellen Werten mussten wir zwar bei 4.000 MHz verbleiben, konnten allerdings die Latenzen noch etwas straffer anziehen.

VRM-Wärmebild-Analyse

Um die Hitzeentwicklung des VRM-Bereichs besser beurteilen zu können, haben wir für diesen Test die Flir One Pro (Android USB-C) eingesetzt, die für unser Einsatzgebiet absolut ausreichend ist und Temperaturen von -20°C bis +400°C mit einer Genauigkeit von ±3°C oder ±5%, je nach Umgebungstemperatur, erfassen kann. Die Wärmebild-Auflösung beträgt 160 x 120 Pixel und das erstellte Bild löst mit 1.440 x 1.080 Pixel auf.

Der Prozessor wird unter Berücksichtigung der BIOS-Default-Settings mit Prime95 unter Volllast gesetzt. Nach fünf Minuten Laufzeit erstellen wir das Wärmebild.

Ein Ryzen 7 7700X ist für den VRM-Bereich des MSI MEG X870E GODLIKE keine Herausforderung. Die Temperaturen sind insgesamt sehr niedrig ausgefallen. An der wärmsten Stelle haben wir 44,8 °C gemessen, der VRM-Kühler selbst wurde lediglich 38,5 °C handwarm.