TEST

MSI MEG X870E GODLIKE im Test

Das teuerste AM5-Board kostet 1.329 Euro

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Wenn wir im IT-Segment bleiben, gibt es zahlreiche Produkte am Markt, deren kostspieliger Kauf als unvernünftig gilt. Sei es eine GeForce RTX 4090 oder auch die vermeintlich kommende GeForce RTX 5090. Doch auch eine Hand voll an Consumer-Mainboards sind bereits in den vierstelligen Euro-Bereich vorgedrungen. Ein gutes Beispiel ist die GODLIKE-Reihe von MSI, die unangefochten die Speerspitze darstellt. Von MSI haben wir für einen Test das brandneue MEG X870E GODLIKE erhalten und werden es für unsere Leser entkleiden und auf die Details eingehen.

Von allen X870(E)-Mainboards, die MSI im Portfolio hat, steht das MEG X870E GODLIKE aus der MSI-Enthusiast-Gaming-Serie unangefochten an der Spitze. Und dies nicht nur anhand der Ausstattungsmerkmale, sondern auch bei dem dafür nötigen Anschaffungspreis. Während ein solides Mainboard für alle erhältlichen AM5-Prozessoren zwischen 200 und 400 Euro bepreist ist, müssen für das MEG X870E GODLIKE sage und schreibe mindestens 1.329 Euro in die Hand genommen werden. Doch was bekommt der Käufer für diesen stolzen Preis? Wir klären die Frage in diesem Artikel.

Kenner werden bereits erkennen, dass das MSI MEG X870E GODLIKE auf dem E-ATX-Format beruht. Generell ist es bei den Flaggschiff-Mainboards eher die Regel, dass hierbei auf die E-ATX-Abmessungen gesetzt wird. Beim MEG X870E GODLIKE hat MSI darauf gesetzt, dass vom PCB abgesehen vom CPU-Sockel-Bereich nichts sichtbar ist. Neben der dominanten Farbe Schwarz gibt es auch einige silberne Bereiche. Natürlich darauf bei einem MSI-Mainboard der Gaming-Drache nicht fehlen.

Die technischen Eigenschaften

Das MSI MEG X870E GODLIKE wurde mit folgenden technischen Eigenschaften versehen:

Die Daten des MSI MEG X870E GODLIKE in der Übersicht
Hersteller und
Bezeichnung
MSI
MEG X870E GODLIKE
Mainboard-Format E-ATX
CPU-Sockel AM5 (LGA1718, für Ryzen 7000/8000/9000)
Stromanschlüsse 1x 24-Pin ATX
2x 8-Pin EPS12V
2x 8-Pin PCIe
VRM-Ausstattung 27 Phasen (24+2+1)
24x Renesas R2209004 (VCore, 110A)
2x Renesas R2209004 (SoC, 110A)
1x Alpha & Omega ? (Misc, ?A)

PWM-Controller:
1x Renesas RAA229628 (max. 20 Phasen für VCore und SoC)
1x RichTek RT3672EE (max. 2 Phasen für Misc)
Preis
ab 1.329 Euro
Webseite MSI MEG X870E GODLIKE
 Southbridge-/CPU-Features
Chipsatz, Kühlung AMD X870E Chipsatz, 2x Promontory21, passiv
Speicherbänke und Typ 4x DDR5 UDIMM (Dual-Channel), max. 8.400 MHz (1DPC), CUDIMM-Support (Clock Driver bypass mode only)
Speicherausbau max. 256 GByte (mit 64-GByte-UDIMMs)
  Onboard-Features
PCI-Express 1x PCIe 5.0/4.0 x16 (x16/x8):
Mit Ryzen 7000/9000 bis PCIe 5.0 x16
Mit Ryzen 8700/8600/8400 bis PCIe 4.0 x8
Mit Ryzen 8500/8300 bis PCIe 4.0 x4

1x PCIe 5.0/4.0 x16 (x8/x4):
Mit Ryzen 7000/9000 bis PCIe 5.0 x8

1x PCIe 4.0 x4 (x4) über X870E
Storage-Schnittstellen 4x SATA 6GBit/s über AMD X870E

Onboard:
Ryzen 7000/9000: 2x M.2 M-Key bis PCIe 5.0 x4 (1x shared)
Ryzen 8700/8600/8400: 2x M.2 M-Key bis PCIe 4.0 x4 (1x shared)

M.2 XPander-Z Slider Gen5:
Ryzen 7000/9000: 2x M.2 M-Key bis PCIe 5.0 x4
Ryzen 8700/8600/8400: 2x M.2 M-Key bis PCIe 4.0 x4

Chipsatz:
2x M.2 M-Key bis PCIe 4.0 x4 über AMD X870E
1x M.2 M-Key bis PCIe 4.0 x2 über AMD X870E (shared)
USB CPU:
4x USB 3.2 Gen2 (4x extern)

Chipsatz: 
1x USB 3.2 Gen2x2 (1x intern, 60W PD)
10x USB 3.2 Gen2 (9x extern, 1x intern)
4x USB 2.0 (4x intern)

ASMedia ASM1074:
4x USB 3.2 Gen1 (4x intern)

ASMedia ASM4242:
2x USB4 (40 GBit/s)
Grafikschnittstellen 2x DisplayPort 1.4 (über 2x USB4)
WLAN / Bluetooth WiFi 7 (802.11a/b/g/n/ac/ax/be) über MediaTek MT7925, Tri-Band, max. 5,8 GBit/s, Bluetooth 5.4
Thunderbolt -
LAN 1x 10 GBit/s-LAN (Marvell AQC113CS)
1x 5 GBit/s-LAN (Realtek RTL8126)
Audio-Codec
und Anschlüsse
8-Channel Realtek ALC4082 Codec
ESS9219Q Combo DAC/HPA
2x 3,5 mm Audio-Jacks
1x TOSLink
LED-Beleuchtung 1x 3-Pin ARGB-Header

EZ-Control-Hub:
1x 4-Pin-RGB-Header
2x 3-Pin-ARGB-Header
FAN- und WaKü-Header 1x 4-Pin CPU-FAN-Header
2x 4-Pin Combo-Header (Pump-Sys-FAN)

EZ-Control-Hub:
7x 4-Pin-System-FAN-Header
1x 3-Pin-Flow-Header
Onboard-Komfort Intern: Dynamic-Dashboard (Display), Power-Button, Reset-Button, PCIe-Release-Button, BIOS-Switch, LED-Switch, Dash-Switch

Extern: Clear-CMOS-Button, Flash-BIOS-Button, Smart-Button
Herstellergarantie 3 Jahre (nur über Händler)

Das mitgelieferte Zubehör

  • Quick-Installation-Guide
  • USB-Stick mit Treiber und Software
  • Shout-Out-Flyer
  • EU-Regulierungshinweise
  • vier SATA-Kabel
  • 2T2R-WLAN-Antenne
  • zwei M.2-Wärmeleitpads für die M.2-Erweiterungskarte
  • 1-zu-3-ARGB-Kabel
  • ARGB-Verlängerungskabel
  • 1-zu-2-RGB-Kabel
  • M.2-Clips-Schraubenschlüssel
  • EZ-Link-Kabel
  • EZ-Front-Panel-Kabel
  • EZ-Control-Hub
  • EZ-Control-Hub-SATA-Stromkabel
  • EZ-Control-Hub-Befestigungsschrauben
  • M.2-XPander-Z-Slider-Gen5-Karte
  • M.2-XPander-Karte-Lüfterkabel
  • zwei Thermistorkabel
  • MSI-Gaming-Kabelsticker

Wie man unschwer erkennen kann, ist die Liste an Zubehör ziemlich lang, doch bei einem Mainboard für über 1.300 Euro darf man auch einiges verlangen. Von den üblichen Beigaben hat MSI dem MEG X870E GODLIKE als Highlight die M.2-XPander-Z-Gen5-Erweiterungskarte und den EZ-Control-Hub mit beigelegt. Davon ab befinden sich zahlreiche Kabel mit im Lieferumfang, darunter (A)RGB-Verlängerungskabel, vier SATA-Kabel und auch zwei Thermistor-Kabel.

M.2-XPander-Z-Gen5-Erweiterungskarte

Ein besonderes Schmankerl, das dem MSI MEG X870E GODLIKE beiliegt, trägt die lange Bezeichnung "M.2 XPander-Z Gen5". Diese Erweiterungskarte kann zwei weitere M.2-M-Key-SSDs aufnehmen, was gerade mit einem Ryzen-7000/9000-Prozessor Sinn ergibt, da in diesem Fall zwei PCIe-5.0-SSDs jeweils mit PCIe 5.0 x4 angebunden werden können. Die Erweiterungskarte selbst wird elektrisch passenderweise mit PCIe 5.0 x8 angebunden. Der Nachteil ist jedoch, dass diese acht PCIe-5.0-Lanes von den 16 Lanes abgezwackt werden, die für die dedizierte Grafikkarte gedacht sind. Wird diese Erweiterungskarte daher eingesetzt, wird die dGPU mit max. PCIe 5.0/4.0 x8 versorgt.

Da gerade die ersten PCIe-5.0-SSDs sehr warm werden können, hat MSI auch einen Radiallüfter berücksichtigt. Am Heck, nahe des Lüfters, befindet sich für die zusätzliche Stromversorgung ein 6-Pin-PCIe-Anschluss.

Um die M.2-SSDs zu installieren, muss die Erweiterungskarte nicht auseinandergenommen werden, sondern MSI hat zwei Caddies vorgesehen, wie man sie auch von einem NAS her kennt. Die Caddies werden entriegelt und herausgezogen. Die M.2-SSDs werden dann in die Caddies eingebaut und anschließend wird der M.2-Caddy wieder ein die Erweiterungskarte hineingeschoben und arretiert. Der größte Vorteil ist zudem, dass ohne die PC-Öffnung auf die M.2-SSDs über die Gehäuserückseite zugegriffen werden kann.

EZ-Control-Hub

Mit dem EZ-Control-Hub gibt es außerdem ein interessantes Gadget, das mit dem Mainboard selbst verbunden wird und frei im PC-Gehäuse platziert werden kann. Für die Montage selbst liefert MSI auch vier Schrauben mit. Der EZ-Control-Hub spielt gerade dann eine große Rolle, wenn zahlreiche Lüfter und ARGB-LEDs angeschlossen werden sollen. Auch ist ein 3-Pin-Flow-Header für eine Custom-Wasserkühlung mit dabei.

Der EZ-Control-Hub selbst benötigt einerseits eine SATA-Stromversorgung und natürlich das Verbindungskabel zur EZ-Bridge am Mainboard. Die dafür nötigen Kabel werden natürlich mitgeliefert.