Werbung
Der QD-OLED-Zug ist am rollen - und das mit Höchstgeschwindigkeit, wie unser Test des MSI MPG 271QRFDE QD-OLED zeigt. Gerade Fans von extrem schnellen Shootern kommen bei diesem Modell auf ihren Kosten, denn die schon grandiose Gaming-Bildqualität der UHD-240-Hz-Geräte kann durch das kleinere 360-Hz-Panel noch einmal gesteigert werden - wenn auch nur minimal. Unterschiede fallen eigentlich nur im direkten Vergleich auf, gerade bei sehr schnellen Games wirkt das Bild aber noch einmal minimal klarer. Störend war lediglich, dass ein leichter VRR-Flicker zu erkennen war.
Erkauft wird dies ein Stück weit durch die Spezialisierung des MSI MPG 271QRFDE QD-OLED, denn mit einer Diagonale von 27 Zoll und einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Bildpunkten ist das Gerät zwar solide aufgestellt, aber dennoch ein schlechterer Allrounder als die größeren 32-Zoll-Interpretationen mit UHD-Auflösung. Das ist insoweit schade, als dass die aktuellen QD-OLED-Panels im Bereich viel Potential besitzen. Durch eine Anpassung des Subpixel-Layouts hat man große Fortschritte bei der Schriftdarstellung gemacht. Damit wird einer der großen Kritikpunkte der Vergangenheit adressiert. Bedingt durch die höhere Auflösung haben die UHD-QD-OLEDs aber auch an dieser Stelle etwas die Nase vorn.
Die Farbdarstellung kann insgesamt gefallen, ist aber etwas zu warm abgestimmt. Eine Eigenart, die wir bislang bei allen QD-OLEDs der 2024er Jahrgangs gesehen haben. Aufgrund des großen Farbvolumens ist die Darstellung ab Werk deutlich übersättigt, was in Games aber durchaus spektakulär aussieht. Wer es neutraler mag, der greift zum sRGB-Preset, das noch einmal etwas neutraler abgestimmt ist und mit weitestgehend korrekten Farbraum-Grenzen aufwarten kann. Auch die Presets der erweiterten Farbräume passen recht gut.
Das große Farbvolumen, aber auch das echte Schwarz, das OLED-Geräte bieten können, sind schon einmal exzellente Voraussetzungen, für eine beeindruckende HDR-Wiedergabe. Die maximale Peak-Helligkeit jenseits der 1.000 cd/m² bei niedrigen APL-Werten trägt ihr übriges dazu bei, dass HDR-Content spektakulär aussieht. Wer die maximale Helligkeit nutzen möchte, der muss zwar mit einem etwas frühen Roll-of der EOTF-Kurve leben, die praktischen Auswirkungen halten sich aber in Grenzen. Präziser ist der HDR400-Preset abgestimmt, man verzichtet aber eben auch auf einiges an Peak-Leuchtkraft - ab 10 % APL gibt eine keine Unterschiede. Hier hängt am Ende viel von den eigenen Vorlieben ab.
MSI grundsätzlich auf ein ABL, sodass im SDR-Betrieb eine stabile Helligkeitsdarstellung garantiert wird. Mit rund 260 cd/m² ist das Bild zwar nicht extrem hell, in dem meisten Situationen ist das Gebotene aber ausreichend. Das AR-Coating, das uns sehr gut gefällt, da es einerseits die OLED-Vorteile beim Kontrast ausspielt und sich andererseits nicht auf die Bildschärfe auswirkt, sorgt aber dafür, dass etwas mehr Augenmerk auf den Ort der Aufstellung gelegt werden sollte.
MSI hat sich rund um das Thema der Burn-in-Effekte einige Gedanken gemacht - und das zahlt sich aus. OLED Care 2.0 ist die für uns bislang beste Umsetzung der Thematik, da sie dem User sehr viele Eingriffsmöglichkeiten lässt. So kann man das Verhalten sehr präzise darauf abstimmen, was persönlich in der Praxis als störend wahrgenommen wird und was nicht. Passend dazu setzt MSI auf eine passive Kühlkonstruktion. Anders als beim Alienware-Konkurrenten gibt es schon mal eine potentielle Fehler-Quelle weniger.
Von allen bislang getesteten OLED-Geräten haben die MSI-Geräte das zurückhaltendste Design. Gegenüber der teils wilden Optik der übrigen Gaming-Monitore des Herstellers macht man in unseren Augen einen Fortschritt, wer aber ein Gerät mit Gaming-Optik sucht, muss sich bei der Konkurrenz umschauen. Anschlusstechnisch bietet MSI alle relevanten Schnittstellen einschließlich einer Typ-C-Buchse mit 90 W PD. Gut gefallen hätte uns auch hier eine besser erreichbare USB-Buchse.
Unspektakulär gibt sich der Monitor hingegen bei den Einstellmöglichkeiten. Die Anpassungen sind in jeden Dimension in ausreichendem Maße möglich. Wem das nicht ausreicht, der kann auf einen Monitorarm zurückgreifen.
Sehr gut gefällt uns das Handling. Der Joystick ist gut erreichbar, das Menü umfangreich ausgestattet und gleichzeitig gut strukturiert. Noch dazu erweist sich auch die Software als gelungene Ergänzung.
Etwas niedriger könnte der Stromverbrauch ausfallen. QD-OLED-Panels sind ohnehin keine Stromsparmeister, das Alienware-Modell hat aber zumindest etwas weniger Strom verbraucht.
Passend zu unserem Test ist die neue Firmware seitens MSI erschienen, die manches Problem der Vergangenheit beseitigt. So kann zumindest festgehalten werden, dass die QD-OLEDs beim Kunden reifen.
Alles in allem ist der MSI MPG 271QRXDE QD-OLED ein reinrassiges High-Speed-Gaming-Display für eSport-Enthusiasten, das schlichtweg mit einer grandiosen Bild-Qualität aufwarten kann. Die größeren UHD-Modelle sehen wir insgesamt als die besseren Allrounder, wem der 27-Zoll-Format zusagt und wer die maximale Geschwindigkeit sucht, der ist hier aber bestens bedient. Der Preis hat es in sich, den Aufpreis gegenüber der Alienware-Konkurrenz sehen wir aufgrund der überzeugenden OLED-Care-Umsetzung und der passiven Kühlkonstruktion als angemessen an. Als nicht angemessen sehen wir bei diesem Preis aber das fehlende DisplayPort-Kabel an, das für ein Firmware-Update aber dringend benötigt wird.
- extrem gute Gaming Bildqualität
- 360-Hz-Betrieb
- großes Farbvolumen
- hohe Peak-Helligkeit sehr gutes subjektives Kontrastempfinden
- sehr gutes OLED Care 2.0
- passive Kühlkonstruktion
- kein DisplayPort-Kabel im Lieferumfang
- hoher Preis
| MSI MPG 271QRXDE QD-OLED | ||
| Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Ab 899,00 EUR |
