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Intel war in den letzten Jahren, ist es im Moment und wird es vermutlich auch noch eine Weile lang sein, der unangefochtene Favorit im Bereich der mobilen Systemlösungen. Mit einem Komplettpaket namens Centrino konnte sich das Unternehmen hervorragend am Markt positionieren und praktisch dafür sorgen, dass im Moment alle hochwertigen Notebooks auf der eigenen Technologie basieren und damit nahezu konkurrenzlos arbeiten. Die Idee "Kabel ab!" kam bei den Endkunden hervorragend an und die Kombination aus mobilem Prozessor, dazu passendem Chipsatz und einem integrierten Wireless-LAN-Modul setzte sich flächendeckend durch.
Der zweite Schlag nach der Vorstellung der Intel-Centrino-Mobile-Technologie erfolgte Mitte Januar 2005, als mit der Sonoma-Plattform offiziell ein verbessertes Konzept vorgestellt wurde, was dem Pentium M vorallem eine schnellere FrontSideBus-Anbindung mit 533 MHz, aber auch die Option auf DDR2-Einsatz sowie PCI-Express verschaffte. Unumgänglich war dieses Upgrade, zumal der Intel-855-Chipsatz mittlerweile wirklich etwas in die Jahre gekommen war und nicht mehr wirklich up-to-date war. Unmittelbar nach dem Launch lieferten wir bereits einen ausführlichen Technologie-Artikel, sodass wir nun nur noch einmal die wichtigsten Eckpunkte von Prozessor, Chipsatz und der Grafiklösung aus dem Hause ATi ansprechen wollen.
Der Intel Pentium M 725J
Allerdings setzt ASUS beim Pro60V noch auf den "alten", mit 1.6 Gigahertz getaktete Prozessor. Dieser ist mit 400 MHz Front Side Bus angebunden und nicht wie die neuste Generation der Pentium-M-CPUs mit 533 MHz. Das Modell für 1299 Euro macht es besser: Hier ist dann ein 1.86 GHz Pentium M enthalten, der mit 533 MHz läuft.
Dennoch basiert der in unserem Modell vorhandene Prozessor auf einem Derivat des Dothankerns, dem zusätzlich die "J" Beschreibung aufgedrückt wurde. Konkret bedeutet das, dass auch der Pentium M 725J auf den Execute-Disable-Speicherschutz, das sogenannte NX-Bit zurückgreifen kann.
Dass die NX-Bit-Technologie erst in diesem Jahr in den Mobilprozessor Einzug hielt, wundert uns nicht. Um überhaupt effektiv arbeiten zu können, braucht NX-Bit die Unterstützung eines angepassten Betriebssystems. Mit dem Release von Microsoft Windows XP ServicePack2 stand dem Einsatz nichts mehr im Weg, da nun entsprechende Routinen zur Nutzung vorhanden sind und funktionieren. Die Execute-Disable-Funktion ist einfach erklärt nichts weiter als eine Routine, die verhindert, dass bestimmte Befehle aus dem Speicherabbild ausgeführt werden. So kann effektiv der Buffer-overflow-Effekt, den zuweilen viele Viren nutzen, wirksam unterdrückt werden. Ein ausführlicher Bericht über die Technologie und insbesondere ihre Verbindung zum Betriebssystem hat Starr Andersen für das Microsoft TechNet verfasst.
Auf den ersten Blick wirkt das "Prozessorgeflüster" etwas undruchsichtig und für die meisten Käufer dieses Notebooks vermutlich auch sehr verwirrend. Zusammengefasst handelt es sich also um einen Mobilprozessor mit 1600 MHz. Dieser basiert auf dem Dothankern, der auch in der 90 Nanometer-Technologie gefertigt wurde. Damit wird auch das Problem der Wärmeabgabe minimiert, was in Bezug auf mobile Geräte in jedem Fall immer wichtig ist. Weiterhin kann der Pentium M 725 auch auf 2 MB Second Level Cache zurückgreifen und untersützt, wie angesprochen, das NX-Bit-Feature. Selbstverständlich sind auch die gängigen Stromspartechniken praktikabel.
Der Intel-915PM-Chipsatz
Wie der Name schon vermuten lässt, sind sich der schon längst bekannte Desktop-915-Chipsatz und die mobile Variante davon eigentlich recht ähnlich. Speziell der i915PM wurde dafür konzipiert, in leistungsfähigen Notebooks eingesetzt zu werden, sprich er zielt darauf ab, anstatt auf integrierte Grafiklösungen auf eine externe Möglichkeit der Anbindung mit PCI-Express x16 setzen zu können. Im Chipsatz-Diagramm wird der Zusammenhang recht gut deutlich:
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Speichertechnisch kann man mit diesem Chipsatz im Idealfall auf Dual-Channel DDR2 533 MHz zurückgreifen. Dies schöpft ASUS im Falle des Pro60V auch (fast) vollständig aus. In der Gesamtheit verwaltet der Chipsatz bis zu 2048 MB Arbeitsspeicher - ASUS sponsort dem Gerät genau die Hälfte. Verbaut wurden zwei Speicherriegel mit jeweils 512 MB, allerdings auch durch die FSB-Limitierung des Prozessors nur DDR2-400 Speicher. Durch den Einsatz der beiden Module wird das Dual-Channel-Interface aktiv, bringt in der Praxis aber keinen wirklichen Nettogewinn. Neben der Alviso-Northbridge, die die thematisierte Speicheraufgabe regelt und im Falle einer integrierten Grafiklösung auch diese steuert, wird als Southbridge die ICH6-M eingesetzt, die genau dieselben Features wie die Desktop-ICH6 liefert, aber mit einigen Stromspartechniken ausgestattet wurde.
Mit High-Definition-Audio im mobilen Bereich werden nun natürlich auch hier vielfältige multimediale Anwendungen möglich, sei es das Abarbeiten von mehreren Audio-Streams gleichzeitig oder aber auch das Verbauen von digitalen Schnittstellen, die auf Grund der leistungsstärkeren Codecs nun auch mehr Sinn machen dürften. Zu den Serial-ATA-Features braucht man sicher auch kaum noch etwas zu sagen. Die Chipsätze arbeiten nun nur noch mit einem ATA/100-Controller, der zwei Ports bearbeiten kann. Einmal also die Festplatte und zum anderen das Laufwerk für DVDs, CDs usw. Ob mehrere Laufwerke in Notebooks Sinn machen bzw. ob es irgendwann einmal eine Raidlösung geben sollte, bleibt fraglich. Interessant wird dieses Diskussion natürlich erst dann, wenn man Desktop-Boards mit diesem Chipsatz anspricht.
Zu guter Letzt noch das Expresscard-Feature des Chipsatzes: Vergleichbar ist dies mit dem gängigen PCMCIA-Slot, welchen die Technik aber noch nicht ablöst, da der i915PM auch weiterhin den PCI-Standard akzeptiert und unterstützt. Kleine Erweiterungskarten für TV oder ähnliche Applikationen sind durchaus denkbar, die dann entweder per PCI-Express oder alternativ auch per USB 2.0 angebunden werden können. Die Entscheidung liegt am Ende beim Hersteller des Moduls. Zu sagen bleibt, dass die Expresscard-Module wesentlich kompakter und kleiner sind als die momentan gängigen PCMCIA-Karten.
Intel bietet mit dem PRO/Wireless 2915ABG nun auch eine 802.11a/b/g-Lösung an, die mit bis zu 54 MBit/s arbeiten kann und nun im TriBand-Bereich auch den a-Standard mit unterstützt, der besonders auf Reisen in die USA und asiatische Länder nützlich sein wird. Um die eigenen Daten wirksam schützen zu können, wurden auch weitere Security-Features implementiert, die dem momentan sehr hohen Standard genügen.
Die ATI Mobility Radeon X700
Auch für Notebooks gibt es nun schon seit fast einem Jahr die Option, Grafikchips mit PCI-Expressanbindung einzugliedern. ASUS entscheidet sich im Fall des Pro60V auch für den ATI-Chip mit dem Codenamen M26 - die Grafiklösung aus dem oberen Mittelklassesegment des Produktspektrums. Die ATI Mobility Radeon X700 taktet GPU und Speicher gleichermaßen mit 350 MHz, wobei der zur Verfügung stehende Speicher kein selbstständiger, sondern sogenannter VRAM ist. Für die Grafiklösung stehen 64 MB zur Verfügung, diese aber eben nicht in Form eigener Chips, sondern aus dem Hauptspeicher des Systems. Von den 1024 MB Arbeitsspeicher werden 64 MB virtuell abgetrennt und für die Grafiklösung reserviert. Mit der vollen Performance einer Mobility Radeon X700, die auf 128 MB GDDR3 RAM mit einem 256 Bit-Bus basiert, wird das ASUS Pro60V also nicht zu vergleichen sein.
Grundlegend jedoch ist und bleibt die X700 eine abgespeckte Version des High-End Chips X800. So greift das Modell auf nur 8 Pixelpipelines und 6 Vertex-Shader zurück. Unter anderem bietet die unter dem Codenamen M26 entwickelte Lösung natürlich auch PowerPlay 5.0 als aktuelle Stromspar-Technik mit Features wie Clock Gating, Battery-Modes, Power-on-Demand und einem Dynamic Lane Count Switching (DLCS), bei dem der PCI-Express-Bus von x16 auf x1 heruntergeschaltet werden kann, um bis zu 30% Strom zu sparen. Für Multimedianotebooks weiterhin attraktiv ist ein HDTV-Output und Videodeblocking (Fullsteam) sowie ATIs Videoshader Technology, um Video-Processing zu beschleunigen. ATI bietet in Zusammenhang mit dem Axiom-Modul auch ein Axiom-TV-Modul, um den Theater 550 für Videobearbeitung in ein Notebook zu integrieren.
Für den Preis, den ASUS in Kooperation mit der Handelskette anbietet, ist die Technik natürlich auf einem sehr hohen Stand. Besonders die ATI Mobility Radeon X700 vermag viele Interessenten zu begeistern, zumal sie ein Derivat der High-End-Grafik aus der kanadischen Chip-Schmiede schlecht hin ist. Bevor wir jedoch prüfen, was die Kombination der Technik in dieser speziellen Abwandlung wirklich zu leisten vermag, widmen wir uns dem äußeren Auftreten des Notebooks noch einmal genauer - schließlich ist dies ein nicht zu vernachlässigender Kaufgrund.