TEST

XMG APEX 15 im Test

Einmal mit Ryzen 9 3950X und einmal mit Ryzen 5 3600 - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Zwar setzen beide Testkonfigurationen des XMG APEX 15 auf ein 15,6 Zoll großes IPS-Panel mit Full-HD-Auflösung und schnellen 144 Hz, jedoch kommen zwei unterschiedliche Panels verschiedener Hersteller zum Einsatz. Bei der Modellvariante mit AMD Ryzen 9 3950X ist es ein Panel von AU Optronics, bei der kleineren Ryzen-5-Version eines von LG. Große Unterschiede zwischen den beiden gibt es jedoch nicht, wobei die LG-Version etwas besser ausgeleuchtet wird, dafür weniger kontrastreich ist. Je nach Modell haben wir bis zu 329 cd/m² gemessen, womit das XMG APEX 15 gerade noch für den Außeneinsatz geeignet ist. Die Homogenität der Ausleuchtung ist bei beiden Geräten mit knapp über 94,5 und 92,6 % sehr gut. 

Leider gibt es wie bei vielen aktuellen Gaming-Geräten einen starken Blaustich. Wir haben im Schnitt je nach Modell zwischen 7.180 und 7.600 K gemessen, womit die Farbtemperaturen sehr kühl ausfallen. Gerade Kreativ-Anwender sollten nachjustieren. Die Kontrastwerte sind mit 731:1 und 806:1 okay, wobei andere Geräte teilweise deutlich bessere Werte erreichen. 

In beiden Fällen kommt die gamerfreundliche Full-HD-Auflösung mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten zum Einsatz. Auf G-Sync muss verzichtet werden, dafür gibt es eine hohe Bildwiederholrate von 144 Hz. 

XMG APEX 15 mit 3950X

XMG APEX 15 mit 3600

Die Software-Ausstattung

Wie man es von Schenker Technologies gewohnt ist, kommt eine sehr saubere Windows-Installation auf dem XMG APEX 15 zum Einsatz. Die Leipziger verzichten auf unnötige Demo-Versionen und installieren lediglich alle notwendigen Systemtools sowie das Control Center vor. Letzteres kommt bereits in der dritten Versionsgeneration zum Einsatz und dient als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Systemparameter. Gesteuert wird darüber nicht nur die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur und deren Makro-Funktion über Flexikey, es kann außerdem Einfluss auf den Power-Modus sowie die Lüftersteuerung genommen werden. Beides werden wir uns im Bereich der Lautstärke in diesem Artikel noch näher ansehen. 

Temperaturen

Die hohen Temperaturen im Inneren machen sich nur stellenweise an der Oberfläche bemerkbar, wobei natürlich das Modell mit Ryzen 9 etwas wärmer wird. Bei diesem haben wir einen Spitzenwert von 46,7 °C gemessen und zwar im zweiten Quadranten an der Unterseite und damit genau dort, wo die Kühlung von Grafikkarte und Prozessor zusammenkommt. Allgemein wird der 15-Zöller an der Unterseite wärmer als im Bereich des Topcases. Im Schnitt haben wir hier etwa 31,9 und 29,1 °C gemessen. Beim Modell mit Ryzen 5 3600 sind es in der Spitze nur bis zu 44,4 °C sowie im Schnitt 28,5 bzw. 26,6 °C. Im Leerlauf liegen die Temperaturen durchschnittlich etwa 2 °C darunter, womit sich das Gehäuse des APEX 15 nur sehr langsam wieder abkühlt.

Wirklich leise sind beide Testgeräte nicht. Das XMG APEX 15 stellt mit AMD Ryzen 9 3950X sogar einen neuen Negativ-Rekord auf und erreicht im absoluten Worstcase-Szenario, das wir gewohnt mit Prime95 und Furmark simulieren, einen Geräuschpegel von bis zu 62,7 dB(A). Immerhin: Wird nur gespielt und die CPU damit nicht ganz so stark belastet, bleibt die Geräuschkulisse mit 61,8 dB(A) etwas ruhiger, ist aber natürlich noch immer viel zu laut. 

Das gleiche Gerät mit langsamer Hardware bleibt mit 57,3 bzw. 56,1 dB(A) deutlich laufruhiger, ist jedoch noch immer nicht als leise zu bezeichnen. Im normalen Windows-Betrieb arbeitet die Kühlung bei beiden Modellen durchgängig und ist vergleichsweise laut. Hier haben wir 39,2 bis 43,8 dB(A) gemessen. 

XMG APEX 15 mit 3950X


XMG APEX 15 mit 3600

Akku

Für unterwegs gibt es beim XMG APEX 15 einen 62,4 Wh starken Akku. Er schafft es immerhin, das Ryzen-9-Modell je nach Last 49 bis 72 Minuten lang mit Strom zu versorgen. Das kleinere Rzen-5-Modell hält mit 54 bis 83 Minuten etwas länger durch. Der Grund: Die Desktop-CPUs besitzen keine integrierte Grafiklösung, womit man auf Stromsparfunktionen wie NVIDIAs Optimus verzichten muss – die dedizierte Grafik läuft kontinuierlich und auch die Prozessoren sind nicht aufs Stromsparen getrimmt und eigentlich für den Desktop vorgesehen. 

Voll aufgeladen ist der Akku nach etwa anderthalb Stunden. Denn genehmigen sich die Geräte im Leerlauf 52,3 bis 71,5 W und sind damit alles andere als sparsam. Unter Last wird sogar die Nennleistung des 230-W-Netzteils überschritten. Bis zu 262,9 bzw. 244,9 W haben wir in der Spitze gemessen. Immerhin: Wird nur gespielt, sind es nur 234,5 bzw. 252,2 W. 

Leiser und langläufiger mit anderen Profilen

Ermittelt haben wir all diese Werte mit dem Standard-Profil, was bei unseren beiden Testkonfigurationen des XMG APEX 15 jeweils das Leistungsprofil war. Über das Control Center lassen sich noch drei weitere Profile auswählen, mit denen die Lautstärke, aber auch die Laufleistung im Akku-Betrieb deutlich gesteigert werden kann:

Die verschiedenen Profile
ModusPPTCPU-Takt
Leistungsmodus 88 W 3,3 GHz
Unterhaltungsmodus 65 W 2,0 GHz
Lautlosmodus 45 W 1,0 GHz
Stromsparmodus 32 W 550 MHz

Je nach Profil darf sich die CPU in der Spitze sogar bis zu 88 W genehmigen. In den anderen Profilen wird sie auf 32 bis 65 W gedrosselt, was deutliche Auswirkungen auf den Takt hat. Während im Leistungsmodus noch rund 3,3 GHz erreicht werden, fällt der Takt im Unterhaltungsmodus auf 2,0 GHz zurück und halbiert sich im Lautlosmodus noch einmal. Im Stromsparmodus werden alle 16 Kerne des AMD Ryzen 9 3950X auf bis zu etwa 550 MHz abgesenkt. 

Die verschiedenen Profile
ModusLeistungsaufnahme (Idle / Last)Lautstärke (Idle / Last)
Leistungsmodus 71,5 / 262,9 W 43,8 / 62,7 dB(A)
Unterhaltungsmodus 61,1 / 235,7 W 39,0 / 53,1 dB(A)
Lautlosmodus 69,9 / 200,8 W 38,7 / 42,8 dB(A)
Stromsparmodus 67,2 / 140,6 W 38,6 / 38,9 dB(A)

Damit werden Leistungsaufnahme und Lautstärke deutlich abgesenkt: Aus bis zu 62,7 dB(A) werden im Stromsparmodus vergleichsweise leise 38,9 dB(A). Der Stromhunger reduziert sich von fast 265 auf nur noch rund 140 W. 

Die verschiedenen Profile
Modus3DMark TimeSpy ExtremeCinebench R20 (nt/1t)Blender classroomVeraCrypt
Leistungsmodus 3.958 Punkte 7.374 / 495 Punkte501,222 s16,6 MIPS
Unterhaltungsmodus 3.763 Punkte 4.397 / 463 Punkte781,730 s13,1 MIPS
Lautlosmodus 2.758 Punkte 1.827 / 305 Punkte1.827,980 s3,6 MIPS
Stromsparmodus 2.501 Punkte 1.248 / 257 Punkte
2.872,600 s1,1 MIPS

Der teilweise stark abgesenkte Takt hat jedoch große Auswirkungen auf die Leistung. Während der Leistungsverlust vom Leistungsmodus auf den Unterhaltungsmodus noch vergleichsweise gering ausfällt und zugunsten einer niedrigeren Geräuschkulisse zu verschmerzen ist, sinkt die Leistung vor allem im Stromsparmodus deutlich ab. Dieser Modus sollte nur dann eingestellt werden, wenn man auf eine hohe Akkuleistung angewiesen ist. Für unterwegs ist das APEX 15 ohnehin nicht gedacht. Der SweetSpot stellt ganz klar der Unterhaltungsmodus dar.