TEST

ASUS ROG Zephyrus Duo 15 SE im Test

Dank Ryzen, RTX 30 und neuem Display noch besser - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

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Das Barebone seines ROG Zephyrus Duo 15 SE GX551 hat ASUS gegenüber dem Vorjahresmodell nicht weiter angepasst. So setzt man auch bei der neuen Modellgeneration auf ein eher schlichtes, jedoch sehr edel gehaltenes Design. An der Unterseite des Vollmetallgehäuses gibt es ein paar sportliche Ecken und Kanten sowie einige Lüftungsschlitze für die Kühlung. Die Oberseite ist optisch voneinander abgetrennt, was über einen weißen Mittelstreifen deutlich wird. Während die eine Seite leicht gebürstet ist, setzt man gegenüberliegend auf eine bepunktete Fläche. Dazu gibt es ein leicht schimmerndes ROG-Logo auf dem Bildschirmdeckel. 

Insgesamt erweist sich der 15-Zöller mit Abmessungen von 260 x 268 x 20 mm als sehr kompakt und gesellt sich somit eher zu den Thin-&-Light-Modellen wie dem MSI GS66 Stealth oder dem Gigabyte AERO 15, welche kürzlich ebenfalls auf die neue Hardware-Generation umgestellt wurde. Mit einem Gewicht von knapp unter 2,5 kg ist man im Generationsvergleich zwar etwas leichter geworden, jedoch ist das Zephyrus Duo 15 SE noch immer kein Fliegengewicht und schwerer als so manch anderes Konkurrenzmodell, was vor allem an der dicken Kühlung und dem kapazitätsstarken 90-Wh-Akku liegt. 

Beim Aufklappen kommt das eigentliche Highlight des ASUS ROG Zephyrus Duo 15 SE GX551 zum Vorschein: Das ASUS ScreenPad 2.0. Automatisch klappt ein 14,1 Zoll großer Zusatz-Bildschirm nach oben und stellt sich um etwa 13 Grad auf, was die Ergonomie und damit die Ablesbarkeit und Bedienung des Zweitdisplays verbessert, durch den dadurch frei gewordenen Spalt jedoch auch der Kühlung zugute kommt. Das Display bietet eine native Auflösung von 3.840 x 1.100 Bildpunkten und ist kapazitiv, was die Eingabe per Fingertab möglich macht. 

Unter Windows 10 wird das ScreenPad als zweiter Monitor geführt, der direkt unter dem Hauptbildschirm positioniert ist. So lassen sich theoretisch alle Programme und Tools durch einfaches Verschieben auf dem zweiten Display darstellen. Dank verbesserter Unterstützung durch Drittanbieter-Software wie der Creative-Cloud von Adobe oder der Streaming-Software XSplit Gamecaster, lassen sich jedoch auch einzelne Bedienelemente darauf ablegen und per Fingertab ausführen. Hier will ASUS gegenüber der Vorgänger-Generation deutlich geschraubt haben. Aber auch so dient der zweite Bildschirm als nützliches Helferlein, da das Einblenden eines Nummernblocks oder die Ausgabe der ROG-Armoury-Crate-Tools ermöglicht wird und man so wichtige Systemeinstellungen vornehmen kann. Die angepasste Benutzeroberfläche läuft nun deutlich flüssiger als noch beim GX550, mittels eines späteren Updates soll diese jedoch auch auf der Vorgänger-Generation Einzug halten. 

Was die Verarbeitung anbelangt, so liegt diese auf einem für ASUS-typisch hohen Niveau. Das Aluminium-Gehäuse ist äußerst stabil und gibt selbst auf stärkeren Druck hin an keiner Stelle nach. Scharfe Kanten oder unsauber herausgearbeitete Spaltmaße konnten wir bei unserem Testgerät nicht feststellen. Selbst die Display-Scharniere sind äußerst verwindungssteif, der Klapp-Mechanismus und der Haltebügel des ScreenPads sind ebenfalls sehr stabil. Schade ist nur, dass die Oberfläche sehr anfällig für Fett-, Staub- und andere Schmutzflecken ist. 

Anschlüsse

In Sachen Anschlüsse macht das ASUS ROG Zephyrus Duo 15 SE GX551 jedoch einen Rückschritt: Während der Vorgänger aufgrund seines Comet-Lake-H-Prozessors noch mit Thunderbolt 3 ausgerüstet wurde, muss man auf die flexible Schnittstelle bei der neuen Modellgeneration gänzlich verzichten. ASUS spart den Zusatz-Controller, bzw. dessen Lizenzierung einfach aus. Eine moderne Typ-C-Schnittstelle gibt es jedoch weiterhin. 

Auf der Rückseite direkt unterhalb des Hauptbildschirms stellt der 15-Zöller überwiegend klobige Anschlüsse bereit, was den Kabelsalat auf dem Schreibtisch vereinfacht. Hier bietet das System einen HDMI-Ausgang für den Anschluss eines weiteren Displays, eine klassische USB-Buchse und eine vollwertige Ethernet-Schnittstelle. Sie arbeitet jedoch nur mit Gigabit-Geschwindigkeit. Andere Geräte dieser Preis- und Leistungsklasse bieten gerne mal die 2,5-fache Performance an. 

An den Seiten finden sich zum einen die besagte Typ-C-Schnittstelle, zum anderen zwei weitere USB-Gen-3.2-Ports sowie ein integrierter microSD-Kartenleser und eine 3,5-mm-Klinkenbuchse für den Anschluss von Kopfhörern. Gerade für Spieler wären zwei separate Ports als Ein- und Ausgang sicherlich die komfortablere Lösung gewesen. Das externe 240-W-Netzteil wird über die linke Geräteseite angeschlossen. Theoretisch ist sogar das Aufladen per Typ-C möglich, wobei ASUS davon beim Zephyrus Duo 15 SE abrät. Drahtlos wird per WiFi 6 und Bluetooth 5.1 kommuniziert.

Tastatur und Touchpad

Aufgrund des ScreenPads ist die Tastatur des ASUS ROG Zephyrus Duo 15 SE GX551 ganz nach unten gerückt, das Touchpad rechts davon angebracht. Das macht die Ergonomie vor allem wegen einer fehlenden Handballenauflage etwas unangenehmen. Um diesen etwas entgegenzukommen, liefert ASUS eine separate immerhin mit. Hinzu kommt, dass die Chiclet-Tasten sehr leichtgängig und der Hub äußerst kurz sind. Darunter leiden Präzision und Tippgeschwindigkeit sowie Treffsicherheit. Insgesamt ist der Druckpunkt jedoch sehr knackig, die Tasten trotz der kompakten Abmessungen mit 15 x 15 mm ausreichend großzügig dimensioniert. 

Die RGB-Hintergrundbeleuchtung lässt sich zwar für jede Taste einzeln einstellen, könnte in der Praxis jedoch leuchtstärker sein, denn vor allem in sehr hellen Umgebungen leidet aufgrund des geringen Kontrasts bei der Beschriftung die Ablesbarkeit. Schade ist zudem, dass ASUS nicht auf ein Standard-Layout setzt und damit die Enter-Taster etwas geringer ausfällt als sonst. Dafür gibt es zahlreiche Zusatzfunktionen, wie beispielsweise eine Taste worüber sich das Leistungsprofil und die Kühlung auf das Maximum stellen oder das ROG-Armoury-Crate-Tool starten lässt. Außerdem sind einige FN-Tastenkombinationen und Profile bereits vorgefertigt. 

Dadurch, dass die Tastatur zugunsten des ScreenPads nach unten gerückt ist, musste das Touchpad rechts neben der Tastatur positioniert werden. Damit verzichtet ASUS auf einen separaten Nummernblock, blendet diesen auf Wunsch jedoch direkt im Touchpad ein oder ermöglicht ihn über das separate Touchdisplay. Mit Abmessungen von 60 x 78 mm fällt der Mausersatz sehr schmal aus und ist quasi um 90 ° gedreht. 

Trotz Clickpad gibt es dedizierte Maustasten für den linken und rechten Mausklick. Die Gleiteigenschaften sind sehr gut, die Präzision ebenfalls. Multitouchgesten werden schnell und präzise umgesetzt, wenngleich es hier aufgrund des ungewöhnlichen Formfaktors etwas Umgewöhnung bedarf. Ambitionierte Spieler dürften ohnehin einen vollwertigen Gaming-Nager per USB anschließen.