TEST

Razer Blade 17 Mid 2021 im Test

Edler, aber sehr heißer Gaming-Bolide - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

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Das Gehäuse hat das neue Razer Blade 17 direkt vom Razer Blade Pro 17 aus dem letzten Jahr geerbt, welches so vorerst nicht weitergeführt, jedoch mit den bestehenden Komponenten weiter verkauft wird. Damit kommt wieder einmal mehr das optisch sehr schlicht gehaltene Unibody-Gehäuse zum Einsatz, das komplett in schwarz eloxiert wurde und im Laufe der letzten Jahre immer eckiger und kantiger wurde. Für etwas farbliche Abwechslung sorgen immerhin die giftgrünen USB-Ports und allen voran das typische Schlangen-Logo, das mittig auf dem Bildschirm-Deckel angebracht wurde. Dieses leuchtet im Betrieb sogar auf. Beim kleinen Schwestermodell, dem Razer Blade 15, war dies noch nicht der Fall.

Insgesamt bringt es das Vollmetallgehäuse auf Abmessungen von 395 x 260 x 19,9 mm und stemmt rund 2,75 kg auf die Waage, womit sich das Gerät für einen 17-Zöller vergleichsweise schlank zeigt und durchaus als Thin-&-Light-Gamer durchgehen kann. Es konkurriert mit Modellen wie dem MSI GS75 Stealth Thin oder dem Gigabyte AERO 17.

Was die Verarbeitung anbelangt, so befindet sich diese auf höchstem Niveau. Trotz der kompakten Abmessungen und des eher kantigen Looks gibt es keinerlei scharfe Kanten. Die Gehäuse-Struktur ist insgesamt sehr stabil und gibt selbst auf stärkeren Druck hin an keiner Stelle nach. Große Belüftungsschlitze sucht man beim Razer Blade 17 ebenfalls vergebens. Die Frischluftzufuhr erfolgt lediglich über den Spalt zwischen Base-Unit und Bildschirm sowie über einige Aussparungen an der Unterseite des Laptops. Hier setzt Razer auf mehrere Kühlkammern mit eigenen Lüftern für Prozessor und Grafikkarte sowie den Speicher. Eine Wartungsklappe gibt es jedoch nicht. Für ein etwaiges Speicherupgrade muss die gesamte Unterseite abgenommen werden. Der Akku ist ebenfalls fest verbaut.

Das Displayscharnier ist äußerst verwindungssteif und wackelt bei Erschütterungen beispielsweise im Zug nicht störend nach. Trotzdem ist eine Einhand-Öffnung problemlos möglich, wobei die Magnete doch sehr gut halten. Das größte Manko ist wieder einmal mehr die hohe Anfälligkeit für Staub- und Schmutzflecken. Schon nach wenigen Minuten Benutzung ist das Razer Blade 17 übersäht von Fingerabdrücken und Fettflecken.

Anschlüsse

Auf Seiten der Anschlüsse hat das Razer Blade 17 aus dem Modelljahr Mitte 2021 wieder einiges zu bieten. Auf der linken Geräteseite gibt es trotz einer Bauhöhe von nicht ganz 2 cm eine vollwertige LAN-Buchse, die sogar schnelle 2,5 GBit/s bietet, wohingegen drahtlos per WiFi 6 und Bluetooth 5.1 kommuniziert wird. Daneben gibt es zwei klassische USB-Typ-A-Schnittstellen nach USB-3.2-Gen2 und einen modernen Typ-C-Port mit Thunderbolt-4-Unterstützung. Außerdem lässt sich im hinteren Bereich das proprietäre und externe Netzteil anschließen, ganz vorne hingegen Kopfhörer über die 3,5-mm-Klinkenbuchse. 

Gegenüberliegend bietet der 17-Zöller je eine weitere Typ-A- und -C-Schnittstelle sowie einen HDMI-2.1-Port für die Videoausgabe an einen externen Monitor oder Beamer. Sogar ein Karten SD-Kartenleser hat Razer integriert. Der wird inzwischen von immer mehr Herstellern ausgespart. Er arbeitet nach UHS III und erlaubt damit besonders hohe Datenübertragungsraten. Weitere Schnittstellen an der Rück- oder Vorderseite gibt es beim Razer Blade 17 nicht.

Tastatur und Touchpad

Bei seinem Blade Pro 17 wechselte Razer zuletzt von einer mechanischen Tastatur auf eine einfache Chiclet-Tastatur zurück, die nun auch das normale Razer Blade 17 geerbt hat. Sie lässt sich dank des hohen Kontrasts von Beschriftung und Tastenkappe sehr gut ablesen. Für dunkle Umgebungen sorgt eine integrierte RGB-Hintergrundbeleuchtung für eine gute Ablesbarkeit. Die Beleuchtung ist ausgesprochen gleichmäßig und leuchtstark und lässt sich über die Synapse-Software des Herstellers individuell konfigurieren. 

Die Tasten selbst sind in der Regel 16 x 16 mm groß und im Abstand von 3 mm angebracht, was im Bereich der 17-Zoll-Klasse nicht unüblich ist. Ihr Druckpunkt ist gut, stellenweise sind die Tasten jedoch sehr leichtgängig. Für den Praxisalltag ist das ausreichend. Schade nur, dass es trotz der 17-Zoll-Ausrichtung keinen separaten Nummernblock gibt. Dafür sind links und rechts großzügig dimensionierte Lautsprecher inklusive THX-Support angebracht. Spieler erfreuen sich außerdem über Anti-Ghosting und eine Makro-Funktion.

Zu den Stärken des Razer Blade 17 zählt das Touchpad. Der gläserne Mausersatz besitzt eine hohe Präzision und erlaubt eine schnelle Umsetzung aufwendiger Multitouch-Gesten wie Pinch to Zoom oder das Scrollen mittels zwei Finger im Browser. Selbst zu den Rändern und Ecken hin nimmt die Zuverlässigkeit nicht ab. Obendrein ist der Mausersatz mit 130 x 80 mm großzügig dimensioniert. Dedizierte Maustasten für den linken und rechten Mausklick gibt es nicht, da Razer auf ein Clickpad setzt. Es ist insgesamt eines der besten Touchpads am Markt. Ambitionierte Spieler kommen trotzdem nicht um einen vollwertigen Gaming-Nager herum.