TEST

Razer Blade 17 Mid 2021 im Test

Edler, aber sehr heißer Gaming-Bolide - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Je nach Modellvariante gibt es das Razer Blade 17 im Modelljahr Mid 2021 mit mehreren verschiedenen Display-Optionen. Das Basismodell bietet ein 165 Hz schnelles QHD-Display mit 2.560 x 1.440 Bildpunkten, andere Modelle bieten ein Full-HD-Panel mit noch schnelleren 360 Hz oder gar ein 165 Hz schnelles UHD-Display. Auch schnellere 240-Hz-Varianten des QHD-Modells stehen zur Auswahl - teilweise alles mit oder ohne Touchscreen. 

Unser Basismodell ist mit einem 17,3 Zoll großen IPS-Panel mit 2.560 x 1.440 Bildpunkten ausgestattet. Das BOE-Panel erreicht schnelle 165 Hz, den sRGB-Farbraum deckt es zu 100 % ab und erreicht eine Helligkeit von 300 nits. Im Test haben wir in der Spitze sogar 359 cd/m² gemessen, was für den Außeneinsatz und sehr helle Umgebungen ausreichend ist. Die Homogenität der Ausleuchtung erreicht knapp über 82 %, zwischen dem hellsten und dunkelsten Wert liegen 63 cd/m². Das können andere Displays jedoch besser. Das trifft außerdem auf die Farbtemperaturen zu, denn die liegen mit durchschnittlich 7.101 K deutlich im kühlen Bereich, womit das Display insgesamt sehr blaustichig wirkt. Diesen Effekt müssen wir bei vielen Gaming-Notebooks immer wieder feststellen. 

Dafür stimmen der Kontrast mit 1.120:1 und das restliche Feature-Set mit 165 Hz. Einzig Adaptive-Sync hätten wir in dieser Preisklasse noch erwartet. Insgesamt ist das Display solide, andere Hersteller insbesondere Gigabyte bieten hier jedoch deutlich mehr Leistung.

Die Software-Ausstattung

Wie schon bei den bisherigen Blade-Geräten liefert Razer wieder sein Synapse-Tool mit, worüber sich alle wichtigen Systemeinstellungen tätigen oder auslesen lassen. So erlaubt das Tool die Steuerung der RGB-Beleuchtung, die sich nicht nur für jede Taste einzeln konfigurieren, sondern beispielsweise auch für den Akku-Betrieb feinabstimmen lässt. Auch der Leistungsmodus lässt sich justieren, genau wie der automatische Wechsel zwischen integrierter und dedizierter Grafiklösung, wobei dieser mit Blick auf die Laufzeiten bereits ab Werk eingestellt ist. 

Es kann sogar ein Gaming-Modus aktiviert werden, bei dem beispielsweise die Windows-Taste oder verschiedene Tastenkombinationen wie Alt + F4 deaktiviert werden, um Fehleingaben beim Zocken zu vermeiden. Im Gegensatz zu vielen anderen Hersteller-Tools, wie von Gigabyte oder MSI und ASUS, werden jedoch keine systemrelevanten Informationen, wie beispielsweise Taktraten, Temperaturen oder die Auslastung einzelner Komponenten ausgelesen. 

Temperaturen

Sowohl der Intel Core i7-11800H wie auch die NVIDIA GeForce RTX 3060 Laptop bleiben selbst unter extremer Volllast, die wir wieder einmal mehr mittels Prime95 und Furmark simuliert haben, ausgesprochen kühl und erreichen in der Spitze gerade einmal 77 °C. Die volle Leistung kann jedoch nur die Grafikkarte entfalten, die meist über 1.550 MHz liefert. Die Tiger-Lake-CPU wird ständig auf eine TDP von 35 W abgesenkt und erreicht bei voller Belastung aller acht Kerne damit nur noch einen Takt von 1,9 GHz, was etwas unterhalb der von Intel spezifizierten Angaben liegt. Die CPU-Leistung fällt damit im Alltag niedriger aus, als bei anderen Vergleichsmodellen. 

Hinzu kommt, dass das Gehäuse zur Kühlung beiträgt und die Wärme stellenweise ordentlich an die Oberfläche weitergibt. Hier haben wir Oberflächen-Temperaturen von bis zu 53,5 °C gemessen. Dieser Wert liegt wie so oft im zweiten Quadranten an der Unterseite und damit genau dort, wo die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zusammenkommt. Im Schnitt erreicht das Razer Blade 17 Mid 2021 an der Unterseite etwa 39,3 °C und wird somit deutlich wärmer als im Bereich von Tastatur und Maus, wo wir durchschnittlich 35,4 °C und in der Spitze 43,4 °C gemessen haben. Das sind allesamt sehr hohe Werte. Im normalen Office-Betrieb fallen die Durchschnitts-Temperaturen an der Oberfläche auf 34,1 und 32,8 °C ab, in der Spitze werden nur noch 38,8 °C erreicht. Das Gehäuse des Razer Blade 17 kühlt damit nur sehr langsam wieder aus. 

Das liegt auch daran, dass das Gerät einen semi-passiven Betrieb anbietet und damit alle Lüfter bis zum Erreichen eines bestimmten Temperatur-Niveaus komplett abschaltet, womit das System völlig lautlos agiert. Unter Last, wenn die Hardware gefordert wird, steigt die Lautstärke auf ein nicht unerhebliches Level. Während unserer Tests haben wir in der Spitze bis zu 55,6 dB(A) gemessen, was alles andere als leise ist. Wird nur gespielt und damit die Hardware nicht ganz so sehr an ihre Leistungsgrenzen gezwungen, bleibt die Kühlung mit bis zu 53,2 dB(A) laufruhiger. 

Damit liegt das Gerät deutlich über dem Level eines echten High-End-Gaming-Boliden. Die schlanken Abmessungen gehen also klar auf Kosten der Lautstärke und Oberflächen-Temperaturen.

Akku

Für die Stromversorgung unterwegs steckt im Razer Blade 17 Mid 2021 ein 70,5 Wh starker Stromspeicher. Er schafft es immerhin, den 17-Zöller bis zu 382 Minuten lang mit Strom zu versorgen, was in etwa 6,2 Stunden entspricht. Das geht mit Blick auf die doch leistungsstarke Hardware und vor allem auf das große Display als nicht zu unterschätzender Stromfresser durchaus in Ordnung. Wird die Hardware jedoch gefordert, sinken die Laufzeiten deutlich. Der Bildschirm wird dann schon nach 186 Minuten und damit nach knapp über drei Stunden schwarz. 

Wieder voll einsatzbereit ist das neueste Blade-Mitglied nach etwa anderthalb Stunden. Dann genehmigt sich das System je nach Einsatzgebiet zwischen 24,6 und 173,9 W, wobei im Spielebetrieb mit 165,6 W etwas weniger aus dem Netzteil gezogen wird. Razer setzt auf ein externes 230-W-Netzteil mit proprietärem Anschluss.