TEST

Huawei MateBook X Pro (2024) im Test

Meteor Lake im neuen Gehäuse - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

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Gegenüber dem Vorgänger aus dem Jahr 2022, welcher durchaus mitunter zu den besten Ultrabooks am Markt gehörte, hat Huawei das MateBook X Pro von Grund auf neu entwickelt und es erheblich kompakter und leichter gemacht. Kam das Spitzenmodell bislang auf ein Gewicht von knapp unter 1,3 kg, sind es bei der 2024er-Ausgabe nur noch 980 g. Vor allem bei der Kühlung, dem Display, der Tastatur und dem Gehäuse wollen die Chinesen Optimierungen vorgenommen haben, um das Gewicht letztendlich unter die 1,0-kg-Marke zu drücken. Wie bisher setzt man auf eine Magnesiumlegierung, die in drei matten Farben erhältlich ist. Einmal in einem hellen Weiß, in einem dunklen Schwarz und einmal in der uns vorliegenden "Morandi Blue"-Version, die über einen leichten Blaustich verfügt. Das gibt dem Huawei MateBook X Pro (2024) ein sehr schlichtes und edles Auftreten.

Mit Abmessungen von 310 x 222 x 13,5 mm ist es von der Grundfläche her kaum größer geworden, bei der Bauhöhe jedoch deutlich dünner. Das Vorjahresmodell kam noch auf 15,6 mm. Zudem setzt Huawei nun auf eine Keilform, bei der das Gehäuse von seiner dicksten Stelle bis zur dünnsten hin stetig schmaler wird. Damit spielt es in der Liga der kompaktesten Geräte, wenngleich man hier gegenüber dem LG gram etwas an Bauhöhe drauflegt, dafür gegenüber anderen Modellen wie dem Acer Swift Go 14 marginal an Dicke einspart. 

Was die Verarbeitung und Stabilität anbelangt, so gibt es beim Huawei MateBook X Pro (2024) nur wenig auszusetzen. Vor allem aber die Verwindungssteifigkeit des Bildschirms könnte stabiler sein, zudem lässt sich das Tastaturbett ziemlich weit eindrücken. Beim Verwinden kommt es hier und da sogar zu minimalen Knarzgeräuschen. Bei der Stabilität muss man also ein paar Kompromisse zugunsten des niedrigen Gewichts eingehen. Dafür gibt es aufgrund der Gehäuseform keinerlei scharfe Ecken und Kanten, die Oberfläche ist leicht angeraut, was ihr einen guten Grip verleiht und sie gegenüber Fett- und Schmutzflecken äußerst unbeeindruckt erscheinen lässt. Auffällig sind die besonders schmalen Bildschirmränder, die dem Gerät eine hohe Screen-to-Body-Ratio von über 88 % verleihen. 

Der 14,2 Zoll große Bildschirm lässt sich zwar mühelos mit nur einer Hand öffnen, das Scharnier könnte jedoch etwas stabiler sein, denn stärkere Erschütterungen wie sie beispielsweise in Bus oder Bahn auftreten können, führen zu einem störenden Nachwackeln des Bildschirms. Das ist auch insofern nachteilig, da das Gerät über einen kapazitiven Touchscreen verfügt. 

Auffällige und dicke Lüftungsschlitze sucht man beim Huawei MateBook X Pro (2024) vergebens. Der Luftaustausch für die Kühlung der Hardware erfolgt hauptsächlich über den Spalt zwischen dem Bildschirmscharnier und dem rückseitigen Ende des Topcases. Aber auch an den beiden Seiten sind im Boden Luftschlitze angebracht, welche gleichzeitig für die integrierten Lautsprecher genutzt werden. Für farbliche Abwechslung sorgt das leicht silbern schimmernde Herstellerlogo auf dem Gehäusedeckel, aber auch das Intel-Evo-Zertifikat direkt unterhalb der Tastatur. Das Huawei MateBook X Pro (2024) ist dahingehend spezifiziert und entspricht somit dem Mindestkatalog, den Intel an ein leistungsfähiges und langläufiges Ultrabook stellt.

Anschlüsse

Im Vergleich zum direkten Vorgänger, aber auch zu vielen anderen Geräten dieser Preis- und Leistungsklasse hat das Huawei MateBook X Pro (2024) recht wenige Schnittstellen zu bieten. An den beiden Seiten finden sich lediglich drei USB-C-Schnittstellen. An der linken Seite sind davon zwei vollwertige Thunderbolt-4-Ports untergebracht, die beide Datenübertragungsraten von 40 GBit/s versprechen und zudem Power Delivery unterstützen. Auf der gegenüberliegenden, rechten Seite ist eine dritte Typ-C-Buchse vorzufinden, die allerdings nach dem USB-3.2-Gen2-Standard arbeitet und sich somit in ihrer Nutzung nicht ganz so flexibel zeigt und mit maximal 10 GBit/s zudem langsamer angebunden ist. 

Weitere Anschlüsse oder Schnittstellen sucht man dann auch schon vergebens. Zumindest eine klassische A-Buchse oder einen integrierten Kartenleser und eine 3,5-mm-Klinkenbuchse für den Anschluss von Kopfhörern hätten wir uns für die Nutzung im Alltag gewünscht – man ist ständig auf Adapter angewiesen. Im Lieferumfang sind immerhin ein Adapter auf Typ-A und ein In-Ear-Headset enthalten. Außerdem fällt eine der Schnittstellen weg, wenn das Gerät stationär betrieben wird, denn geladen wird der 14-Zöller über ein externes Typ-C-Netzteil mit einer Ausgangsleistung von 90 W. Drahtlos wird bereits nach WiFi 6E und Bluetooth 5.3 kommuniziert, wobei sich Huawei für ein AX211-Modul von Intel entschieden hat. 

Dafür besitzt das Testgerät auf der von vorne aus gesehen rechten Seite einen Schalter, um die integrierte Webcam abschalten zu können, und hat direkt im Einschaltknopf über der Tastatur einen Fingerabdruck integriert.

Tastatur und Touchpad

Bei der Tastatur hat sich Huawei zwar für einfache Chiclet-Tasten entschieden, die bieten jedoch ein hervorragendes Tastenfeedback in Form eines mittleren Hubs und eines knackigen Druckpunkts an. Da sie mit Abmessungen von 16 x 16 mm obendrein recht großflächig ausfallen und im Abstand von etwa 3 mm angebracht sind, wird obendrein ein schnelles und vor allem treffsicheres Tippen möglich gemacht. Es ist klar eine der besseren Tastaturen am Markt. 

Huawei setzt auf ein Standard-Layout, bei dem lediglich die Pfeiltasten direkt integriert wurden. Ein Nummernblock gibt es aufgrund der kleinen 14-Zoll-Ausrichtung nicht, Zusatzfunktionen können jedoch mittels FN-Kombination durchgeführt werden. Dann lässt sich mit einer Tastenkombination die Helligkeit des Displays, die Lautstärke oder aber ein Flugzeugmodus aktivieren. Die Ablesbarkeit ist aufgrund der recht dunklen Tastenkappen und der weißen Beschriftung gut ablesbar. Für dunkle Umgebungen ist eine weiße LED-Hintergrundbeleuchtung integriert, die sich in zwei Stufen regeln lässt. Sie ist recht leuchtstark und gleichmäßig.

Das sich direkt unterhalb der Tastatur befindliche Touchpad gehört unserem Testurteil zufolge ebenfalls mit zu den Besseren. Die gläserne Oberfläche ist nur marginal angeraut und ermöglicht somit hervorragende Gleiteigenschaften. Aufwendige Multitouchgesten werden problemlos verstanden, selbst zu den Rändern und Ecken hin agiert der Mausersatz zuverlässig und schnell. Da es keinerlei dedizierte Maustasten gibt, werden diese direkt im Touchpad durchgeführt. Hierfür genügt ein Fingertab, es gibt dank kleiner Vibrationsmotoren sogar ein haptisches Feedback – ähnlich wie dies Apple bei seinen MacBook-Geräten macht.

Softwareseitig werden sogar noch weitere Gesten unterstützt. So kann beispielsweise am rechten Rand die Lautstärke zusätzlich reguliert oder am unteren Rand eine Zeitachse für die Multimediawiedergabe simuliert werden. Ansonsten zeigt sich das Touchpad mit Abmessungen von 121 x 85 mm recht großflächig.