TEST

Acer Predator Helios Neo 16 im Test

Die Variante für 2024 ist heißer und schlichter - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

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Zwar hat das Acer Predator Helios Neo 16 für das Modelljahr 2024 ein optisches Facelift erhalten, zeigt sich insgesamt jedoch weiterhin recht schlicht, wenngleich die Zugehörigkeit zur Predator-Familie und damit zur Gaming-Klasse nicht gänzlich verschwiegen werden kann. 

So setzt der Bolide auf eine überwiegend mattschwarze Oberfläche, die stellenweise von ein paar Design-Elementen aufgelockert wird. Konnte das Vorjahresmodell noch mit türkisfarbenen Elementen im Bereich der Tastatur und der Kühlung auf sich aufmerksam machen, fällt das Lüftergitter an der Rückseite mit einem hellen Grauton nun weniger auf. Das Hinge-Forward-Design hat eine gläserne Oberfläche erhalten, den üblichen Neo-Schriftzug und die Gaming-Elemente gibt es dort jedoch weiterhin. Auch die für Spieler wichtigen WASD-Tasten und die Innenseiten der USB-Ports machen nicht mehr mit dem türkisen Farbton auf sich aufmerksam. Das Neo 16 wurde 2024 also etwas schlichter. 

Den Bildschirmdeckel ziert weiterhin ein mittig angebrachtes Predator-Logo, welches im Gegensatz zum Vorgänger im Betrieb nun aber beleuchtet wird und damit auch bei schlechten Blickwinkeln sehr gut zu erkennen ist. Das gilt jedoch nicht für die kryptischen Beschriftungen und die Fadenkreuze, welche teilweise leicht an den Seiten des Deckels eingraviert sind. Sie sollen darauf verweisen, dass der Anwender wirklich alles mit diesem Gerät anstellen kann: Egal ob Entschlüsseln, Hacken, Dekodieren oder im Cyberspace zocken. Es ist und bleibt ein waschechter Gaming-Bolide. 

Bei der Materialwahl setzt Acer weiterhin auf einen Mix aus Kunststoff und Aluminium. Während der Bildschirmdeckel aus Metall besteht, ist die gesamte Basiseinheit aus Kunststoff gefertigt, was letztendlich den Preis gegenüber den teureren Predator-Geräten drückt. Der Verarbeitung oder gar der Stabilität tut dies jedoch keinen Abbruch, im Gegenteil: Das Acer Predator Helios Neo 16 (2024) bleibt hervorragend verarbeitet und ist sehr stabil. 

Scharfe Ecken oder Kanten gibt es nicht, selbst auf stärkeren Druck hin, gibt das Chassis an keiner Stelle nach. Einzig der Bildschirmdeckel lässt sich für unseren Geschmack etwas zu stark verwinden, was im Betrieb jedoch nicht zu Bildfehlern führt und im Alltag kaum vorkommen dürfte. Eine Einhand-Öffnung ist problemlos möglich, die beiden Scharniere sind sehr verwindungssteif und verhindern ein störendes Nachwackeln bei Erschütterungen.

Insgesamt kommt der 16-Zöller auf Abmessungen von 357,8 x 278,6 x 27,85 mm und ist somit im Vergleich zur Konkurrenz weder ausgesprochen kompakt und dünn, noch wirklich riesig und dick. Es ist ein typischer Gaming-Vertreter der aktuellen Zeit. Das Gewicht fällt mit 2,8 kg jedoch schwerer aus. Das ist allerdings der Kühlung geschuldet.

Unter der Haube setzt Acer wie schon beim Vorjahresmodell auf zwei separate Kühlkammern für Prozessor und Grafikkarte und verbaut insgesamt sechs Kupfer-Heatpipes sowie zwei hauseigene Aeroblade-3D-Lüfter der fünften Generation mit jeweils 89 Lüfterblättern. Für den Prozessor gibt es obendrein Flüssigmetall als Wärmeleitpaste, was die Kühlung weiter verbessern soll.

Eine leistungsstarke Kühlung ist beim Predator Helios 16 vorausgesetzt, denn Acer verwendet schnelle HX-Prozessoren der Desktopklasse mit höheren TDP-Werten als bei klassischen H-CPUs und kombiniert diese mit den GeForce-RTX-40-Karten sowie den jeweils höchsten TGP-Werten von bis zu 140 W. Kombiniert muss die Kühlung also mindestens 195 W aus dem Gehäuse schaffen, wobei bei Lastspitzen und zusammen mit den anderen Komponenten kurzzeitig höhere Werte erreicht werden können. Das kann durchaus zu Problemen führen. 

Anschlüsse

Auf Seiten der Anschlüsse hat das Acer Predator Helios Neo 16 (2024) alles zu bieten, was das Gamerherz begehrt. Große, klobige und im Alltag eher weniger wechselfreudige Schnittstellen sind dabei hinter dem Bildschirm angebracht. Dort warten zwei vollwertige Thunderbolt-4-Ausgänge, einmal HDMI 2.1 und die Ladebuchse für das externe 330-W-Netzteil auf ihre Verwendung. Die restlichen Anschlüsse werden über die beiden Seiten links und rechts realisiert, wobei der hintere Teilbereich jeweils vollständig für die Kühlung genutzt wird und die Ports eher mittig angebracht sind.

Auf der linken Geräteseite gibt es einen RJ45-Port mit schnellen 2,5 GBit/s, aber auch eine klassische USB-A- sowie eine moderne Typ-C-Schnittstelle und eine 3,5-mm-Klinkenbuchse für den Anschluss von Kopfhören. Mit Blick auf die meisten Gaming-Headsets wären hier zwei separate Buchsen für den Ein- und Ausgang die praktikablere Lösung gewesen. Dafür hat es noch ein microSD-Kartenleser zwischen die Schnittstellen geschafft. Auf der gegenüberliegenden, rechten Seite sind lediglich zwei weitere USB-A-Schnittstellen sowie ein Kensington-Lock untergebracht. Zwei LEDs informieren über den Betriebs- und Akkuzustand des Geräts.

Drahtlos kommuniziert das Gerät per WiFi 6E und Bluetooth 5.3. Die Webcam im oberen Bildschirmrand bietet HD-Auflösung, die integrierten Lautsprecher DTS:X-Technik.

Tastatur und Touchpad

Wie so oft setzt Acer auch bei seinem Predator Helios Neo 16 (2024) auf einfache Chiclet-Tasten. Im Gegensatz zu teureren Serienvertretern verfügen diese allerdings nicht über eine RGB-Einzeltastenbeleuchtung, haben jedoch weiterhin RGB-LEDs, deren Beleuchtungseffekt über vier Zonen eingestellt werden kann, integriert. Die Beleuchtung ist recht leuchtstark und gleichmäßig verteilt, womit die Ablesbarkeit der Tastatur selbst in dunklen Umgebungen gewährleistet wird. Dank des hohen Farbkontrasts aus dunkler Tastenkappe und weißer Beschriftung gilt dies auch für hellere Umgebungen, wobei die Beschriftung gerade bei den kleineren F-Tasten etwas überladen wirkt. 

In der Regel fallen die Tasten 15 x 15 mm groß aus und sind im Abstand von 3 mm angebracht. Das macht ein schnelles und treffsicheres Tippen möglich. Das Feedback ist zwar recht knackig, der Hub jedoch sehr leichtgängig. Acer setzt auf ein Standard-Layout in das lediglich die Pfeiltasten direkt integriert wurde. Neu ist außerdem die CoPilot-Tastatur für Microsofts KI- und AI-Funktionen. Vorhanden ist außerdem ein separater Nummernblock. Einen Fingerabdrucksensor gibt es dafür nicht.

Direkt unterhalb der Tastatur ist das Touchpad angebracht, welches allerdings leicht nach links gerückt ist. Es kommt auf Abmessungen von großzügigen 126 x 84 mm und fällt somit etwas größer aus als beim Vorgänger. Dank der nur leicht angerauten Plastikoberfläche sind die Gleiteigenschaften gut, Präzision und Geschwindigkeit nehmen jedoch zu den Rändern und Ecken hin ab. Multitouchgesten werden problemlos verstanden und dank Klickpad werden der linke und rechte Mausklick direkt im Mausersatz durchgeführt. Hierfür braucht es jedoch eines recht hohen Kraftaufwands, dafür wird man mit einem lauten Klicken belohnt. Das Feedback bleibt recht schwammig. 

Die Touchpads anderer Geräte schneiden oftmals besser ab. Als ambitionierter Spieler wird man allerdings ohnehin einen waschechten Gaming-Nager per USB an das Gerät anschließen.