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Mit dem Intel Core i7-5960X und dem dazugehörigen X99-Chipsatz hat Intel seine High-End-Plattform konsequent weiter entwickelt. Der Wechsel auf die aktuellere Architektur bringt nicht nur leistungsmäßig Vorteile, sondern auch bei der Energieeffizienz. Trotz der erstmals acht Kerne im Desktop kann sich die Leistungsaufnahme sowohl im 2D-Betrieb wie auch im 3D-Betrieb sehen lassen und stellt den Vorgänger vor allem unter Last in den Schatten. "Haswell-E" spart im Vergleich zu "Ivy Bridge-E" unseren Tests zufolge fast 30 Watt beim Gesamtsystem ein.
Leistungsmäßig braucht sich "Haswell-E" natürlich vor niemanden zu verstecken, führt das neue Desktop-Topmodell unsere Benchmarks doch fast immer an. Hier und da muss sich der Intel Core i7-5960X allerdings unserem zweiten Achtkern-Prozessor, dem Intel Xeon E5-2687W, geschlagen geben, der allerdings noch der "Sandy Bridge"-Generation entspringt, aber etwas höher getaktet ist. Vor allem aber bei Spielen muss das "Haswell-E"-Flaggschiff Federn lassen, was in erster Linie an den vergleichsweise niedrigen Taktraten von 3,0 bis 3,5 GHz liegt. Der Quadcore-Prozessor, Intel Core i7-4790K, mit seinen 4,0 bis 4,4 GHz zaubert hier je nach Einstellung und Spiel ein paar mehr Bilder in der Sekunde auf den Bildschirm. Gravierend sind die Unterschiede jedoch nicht.
Musste der X79-Chipsatz der Vorgänger-Generation noch mithilfe von Zusatzchips um USB 3.0 erweitert werden, sind die modernen USB-Anschlüsse nun serienmäßig mit dabei. Mit zehn SATA-III-Ports gibt es auch eine größere Anzahl an Serial-SATA-Steckplätzen. Größtes Highlight der X99-Plattform ist aber die Verwendung von DDR4-Speichermodulen, die damit erstmals im Desktop-Segment ihren Einsatz finden. Wie bei jedem Generationswechsel in Sachen Arbeitsspeicher üblich, sind hier aufgrund der teils sehr entschärften Timings allerdings keine großen Sprünge zu erwarten. Unsere Testplattform mit 2.133 MHz schnellen DDR4-Speicher und Timings von CL15 erreichte nur knapp das Niveau des Vorgängers, der mit 1.866 MHz schnellen DDR3-Speicher samt Timings von CL9 bestückt war. Insgesamt aber profitiert "Haswell-E" von hohen Taktraten und zeigt sich von den angelegten Timings fast schon gänzlich unbeeindruckt. Mit 2.800 MHz schnellen Modulen wird die 50-GB-Marke bei der Speicherbandbreite durchbrochen.
Doch mit der eigentlich nicht schlechten Leistung gaben wir uns nicht zufrieden und drehten im Overlcoking-Test weiter an den Taktreglern. Mit Spannungserhöhung auf 1,4 Volt konnten wir unser Testmuster des Intel Core i7-5960X mit 4,4 GHz betreiben und damit die CPU von ehemals 3,0 bzw. 3,5 GHz ordentlich beschleunigen. Overclocking ist allerdings immer Glückssache, weshalb unser Ergebnis lediglich als erster Richtwert anzusehen ist.
Der Preis aber dürfte viele potentielle Kunden vom Kauf abschrecken. Alleine für den Prozessor werden etwa 1.000 Euro fällig, für den DDR4-Speicher nochmals etwa 250 Euro, für das Mainboard etwa 250 Euro. Die kleinste CPU der "Haswell-E"-Reihe, der Intel Core i7-5820K, ist mit 384 US-Dollar zwar deutlich günstiger, jedoch unterstützt er nicht mehr die vollen 40 Lanes, welche sich vor allem bei schnellen Grafikkarten im Multi-GPU-Betrieb auszahlen dürften. Er ist auf 28 Lanes beschränkt und muss zudem mit nur sechs Rechenkernen auskommen.
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Aufgrund der sehr hohen Rechenleistung, der fortschrittlichen Plattform und der guten Leistungsaufnahme, zücken wir mit Freuden unseren heiß begehrten Excellent-Hardware-Award. Herzlichen Glückwunsch!
Positive Aspekte des Intel Core i7-5960X:
- Sehr hohe Rechenleistung
- Gute Energieeffizienz
- Aktuelle Plattform (DDR4, X99)
- Hohes Übertaktungs-Potential
- Brachiale Rechenpower im Overclocking
Negative Aspekte des Intel Core i7-5960X:
- Teure Plattform-Kosten, hoher CPU-Preis