Undervolting
Wie sich in gewissen Kreisen bereits herumgesprochen haben dürfte, ist es oft geradezu verschwenderisch diverse Spannungseinstellungen und insbesondere auch die Kernspannung, also die VCore, vom Mainboard automatisch regeln zu lassen. Die Mainboards regeln (was natürlich in Bezug auf die Stabilität auch Sinn macht) die Spannung meist auf ein sehr hohes Niveau, um so sicherzustellen, dass jede erdenkliche CPU unter Berücksichtigung der Fertigungsschwankungen in allen Lebenslagen auch zu 100% garantiert stabil ihren Dienst verrichtet. Diese Spannung variiert zwar je nach VID (Voltage Identification Definition) noch etwas, ist aber in der Regel und je nach Implementierung des UEFIs deutlich zu hoch gesetzt.
Abhilfe dagegen schafft Undervolting, also das manuelle Absenken der Kernspannung/VCore auf einen niedrigeren Wert, der den stabilen Betrieb des Systems zwar noch möglich macht, aber auch nicht allzu weit von der Stabilitätsgrenze entfernt ist. Durch Undervolting lassen sich in der Regel nicht nur die Temperaturen etwas senken, sondern auch der Verbrauch der CPU und somit des kompletten Systems lässt sich ebenfalls senken. So auch mit der von uns auf Undervolting überprüften CPU, dem ersten Proband mit der Batchnummer L643G218. Standardmäßig legte das Mainboard beim Standardtakt von 4,5 GHz bei diesem Chip eine Kernspannung von 1,12 V an. Der Verbrauch des gesamten Systems lag dabei bei 118 W.
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Wie im Laufe der Undervolting Tests festzustellen war, ist eine solche Spannung aber keinesfalls nötig. Den besagten Takt von 4,5 GHz konnten wir auch mit einer Spannung von nur 1,088 V stabil erreichen. Auf die Temperaturen hatte diese eher kleiner Spannungsdifferenz, zumindest im ungeköpften Zustand, allerdings noch keine Auswirkung.
Im Vergleich zum letztjährigem Overclocking-Check der Skylake Plattform regulieren die Mainboards die Spannung nun also deutlich konservativer und weniger verschwenderisch - daher fallen die möglichen Einsparungen durch ein händisches Undervolting natürlich auch deutlich geringer aus.
Untersuchen wir nun, inwieweit sich die etwas reduzierte Kernspannung auf den Verbrauch des Systems auswirkt.
Effizienz
Eine Absenkung der Kernspannung, wenn auch wie in diesem Fall nur marginal, macht sich natürlich auch beim Verbrauch des Gesamtsystems bemerkbar. Der Verbrauch sinkt durch die von uns abgesenkte Kernspannung um 3 W auf 115 W ab.
Alternativ, um den Overclocking-Ergebnissen schon etwas vorzugreifen, lässt sich mit diesem Chip durch Übertaktung mit der Standardspannung von 1,12 V aber auch ein Takt von 4,6 GHz bei einem ähnlichen Verbrauch realisieren.
Details zur Übertaktung sowie zur Skalierung der Kernspannung und des Verbrauchs folgen nun auf den nächsten Seiten.