Werbung
Der Ryzen 7 5800X3D sieht auf den ersten Blick nach einer reinen Machbarkeitsstudie aus - und in einem gewissen Sinne ist er das auch. Für die Ryzen-5000-Serie wird er das einzige Modell mit dem zusätzlichen Cache sein und auch wenn im vergangenen Jahr noch vieles nach mehr als nur einem Achtkerner aussah – am Ende konzentriert sich AMD in der Zen-3-Generationen auf die EPYC-Prozessoren mit zusätzlichem Cache. Mit den Zen-4-Prozessoren wird AMD das Konzept sicherlich beibehalten und auch ausbauen, nun aber konzentrieren wir uns auf das Hier und Jetzt.
Die Gaming-Benchmarks zeigen nicht weniger als einen Generationensprung in der Leistung im Vergleich zur restlichen Ryzen-5000-Serie. Zwar reicht es nicht ganz um Intel vom Gaming-Thron zu stoßen, aber das Ziel welches vor gut 9 Monaten erstmals anvisiert wurde, wird auch ganz gut getroffen. Wie so oft ist die Bestimmung des schnellsten Gaming-Prozessors auch nicht ganz einfach, da dies extrem stark von der jeweiligen Spieleauswahl abhängt. Das Plus gegenüber dem Ryzen 7 5800X bzw. den restlichen Modellen der Ryzen-5000-Serie zeigt das Potenzial der 3D-V-Cache-Technik aber recht deutlich auf.
Die Vorteile des Ryzen 7 5800X3D zeigen sich aber nicht nur rein in der Leistung. Besonders imposant fanden wir die Effizienz, die zu einem großen Anteil mit dem zusätzlichen Cache zu begründen ist. Die Leistungsaufnahme liegt zwischen 20-25 W unter der eines Ryzen 7 5800X – in Spitzen ist der Abstand sogar noch eklatanter. Konnte der Core i9-12900K seine Effizienz noch gut darstellen, erkauft sich Intel die Leistungsspitze mit dem Core i9-12900KS durch einen ungezügelten Verbrauch, der sich auch in den Gaming-Benchmarks deutlich zeigt. Hier hat AMD auch mehr als zwei Jahre nach Erscheinen der ersten Zen-3-Prozessoren noch alle Trümpfe in der Hand.
In synthetischen Benchmarks hat der 3D-V-Cache-Prozessor allerdings meist das Nachsehen. Einerseits ist er generell langsamer als der Ryzen 7 5800X, aber auch die Single-Threaded-Leistung hinkt der aktuellen Intel-Generation inzwischen deutlich hinterher. Mit acht Kernen ist dann auch im Multi-Threaded-Bereich kein Blumentopf zu gewinnen.
Aber dazu ist der Ryzen 7 5800X3D auch nicht vorgesehen. Die Zielgruppe ist extrem spitz auf Spieler ausgerichtet und trifft dabei auf eine weit verbreitete AM4-Plattform. Dies ist der große Vorteil des Ryzen 7 5800X3D, der mit aktuellem BIOS-Update selbst auf Mainboards mit X370- und B350-Chipsatz noch funktionieren wird. Die ausgereifte Plattform und die Tatsache, dass Wechselwillige quasi nur den Prozessor tauschen müssen, macht dieses Modell natürlich extrem attraktiv.
Wer allerdings den 20. April als Starttermin für den Verlauf des Ryzen 7 5800X3D verpasst hat, der schaut nun in die Röhre. Aktuell ist der Prozessor in Deutschland komplett ausverkauft. 489 Euro ruft AMD offiziell für den Ryzen 7 5800X3D auf und zu diesem Preis war er auch zu bekommen – und wird er auch wieder zu bekommen sein – davon gehen wir aktuell aus. Ein Core i9-12900K kostet im Vergleich 590 Euro, das KS-Modell sogar 800 Euro. Diese Preise unterstreichen noch einmal den recht günstigen Upgrade-Pfad für all diejenigen, die sich ohnehin schon auf der AM4-Plattform befinden.
Wenn man das Haar in der Suppe suchen möchte, dann findet man dies sicherlich auch beim Ryzen 7 5800X3D. Punkte wie die geringeren Taktraten im Vergleich zum Ryzen 7 5800X sind sicherlich der Umsetzung des 3D V-Cache geschuldet. Das fehlende Overclocking ebenfalls. Im Hinblick auf die hohe Gaming-Leistung ist dies aber sicherlich zu verschmerzen.
Positive Aspekte des AMD Ryzen 7 5800X3D:
- gutes Plus in der Gaming-Leistung
- hohe Effizienz in Spielen
- Abschluss einer beständigen ausgereiften AM4-Plattform
Negative Aspekte des AMD Ryzen 7 5800X3D:
- geringere Single- und Multi-Threaded-Leistung im Vergleich zum Ryzen 7 5800X
- kein Overclocking möglich