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Für den Ryzen 9 9950X3D hat sich AMD offenbar die besten CCDs mit Zen-5-Kernen aufgehoben und bestückt diese nun auch mit dem zusätzlichen 3D V-Cache. Dies zeigt sich in den Multi-Threaded-Anwendungen dadurch, dass der Ryzen 9 9950X3D durchweg sogar vor dem Ryzen 9 9950X liegt – etwas was wir bisher in der Form nicht gesehen haben. Die Positionierung des SRAM-Chips unter dem CCD mit den Kernen und die damit verbundene einfachere Kühlung sowie der höhere Boost-Taktraten zeigen hier besonders deutlich ihre Wirkung.
So lange der höhere Verbrauch auch mit einer entsprechenden Mehrleistung einhergeht, ist dagegen auch wenig einzuwenden. Bei bis zu 200 W ist aber auch die Kühlung des Ryzen 9 9950X3D nicht mehr ganz so einfach, wie des noch beim Ryzen 9 7950X3D mit 150 W der Fall war. Bei den Temperaturen zeigt sich dann aber erneut der Vorteil des neuen Aufbaus: Bei 50 W mehr Verbrauch fallen die Temperaturen dennoch in etwa gleich hoch aus.
Werden die 16 Kerne in ihrer vollen Leistung benötigt, rückt der Verbrauch sicherlich etwas in den Hintergrund. Schon anders sieht dies aber in Spielen aus. Hier ist der Ryzen 9 9950X3D bei weitem nicht so effizient, wie der Ryzen 7 9800X3D. Dabei können die 16 Kerne den Mehrverbrauch auch nicht in eine entsprechende Mehrleistung verwandeln und auch gilt: Der Ryzen 7 9800X3D ist weiterhin der bessere Spiele-Prozessor.
Wessen Anwendungsbereich zu 90 % und mehr aus Spielen besteht, der ist mit dem Ryzen 9 9800X3D besser beraten. Erstens kann der Ryzen 9 9950X3D nicht mit höheren FPS glänzen und zweitens gibt es in der Zuordnung der Kerne noch immer Probleme in manchen Spielen, wie das Beispiel Control zeigt. Zwar ist es hier sicherlich möglich, dies mittels einer manuellen Zuteilung zu umgehen, für den Alltagsspieler muss die Hardware aber einfach funktionieren.
Sollte daneben aber eine hohe Multi-Threaded-Leistung zum Anwendungsprofil gehören, dann muss mit dem Ryzen 9 9950X3D keinerlei Kompromiss mehr eingegangen werden. Man bekommt hier die volle Leistung der 16 Zen-5-Kerne, ohne Abstriche. Vorteile des zusätzlichen 3D V-Cache ergeben sich in den meisten Anwendungen abseits der Spiele meist nicht. Einige wenige Ausnahmen gibt es.
Mit 769 Euro beträgt der Aufpreis für den Ryzen 9 9950X3D somit 120 Euro gegenüber dem Standardmodell ohne den zusätzlichen Cache. Beim Ryzen 9 9900X3D kostet dieser sozusagen ebenfalls 120 Euro. Ab morgen, den 12. März, sollen der Ryzen 9 9900X3D und Ryzen 9 9950X3D erhältlich sein.
Die große Frage für das nächste X3D-Modell in der kommenden Zen-6-Generation wird sicherlich sein, ob AMD den Schritt machen wird auf beiden CCDs den 3D V-Cache unterzubringen. Durch die Kommunikation zwischen den beiden CCDs dürften Spiele kaum bis gar nicht profitieren, dazu müssen die Latenzen im Interconnect weiter reduziert werden.
- sehr gute Multi-Threaded-Leistung
- unter Volllast noch gute Temperaturen
- hohe Taktraten der CCDs mit und ohne 3D V-Cache
- mit wenigen Ausnahmen und Anwendungen und Spielen schnell
- Ryzen 7 9800X3D ist die bessere Gaming-CPU
- relativ hoher Verbrauch in Spielen
- hoher Preis