Ich weiß nicht so recht, wie ich mich zu diesem Fehler positionieren soll. Einerseits finde ich es gut, dass die Reißleine gezogen wird, bevor es zu spät ist. Andererseits finde ich es merkwürdig, dass geschätzte 8 Millionen verkaufte Chipsätze zurückgezogen werden, wenn es doch angeblich nur darum geht, dass SATA-Ports mit der Zeit langsamer werden können bzw. die angeschlossenen Geräte nicht mehr erkannt werden.
Ich empfinde das Verhältnis von Fehler und Reaktion seitens Intel als unpassend. Mein Gefühl sagt mir, dass mehr dahinter steckt als eine Festplatte, die langsamer werden könnte.
Ich selbst habe ein Board zu Hause liegen, welches über 6 SATA III-Ports verfügt. Die fehlerbehafteten SATA II-Ports müsste ich also nicht nutzen. Dennoch werde ich, sofern es eine Regelung gibt, das Board umtauschen. Denn für mich stehen noch zu viele Fragen im Raum, um beruhigt bei dieser Platine zu bleiben.
Geschieht die "Alterung" der betreffenden Metallschicht nur, wenn ich die Ports nutze (also "belaste") oder genügt hierfür lediglich der Betrieb des Mainboards ohne angeschlossene Festplatten? Ich würde letzteres vermuten... Hinzu kommt bei mir auch ein ungutes Gefühl in puncto Datensicherheit. Wer garantiert, dass die Ports "nur" langsamer werden? Oder gibt es bei einem Controller, der durch immer häufiger notwendig werdende Fehlerkorrekturen immer langsamer wird nicht doch irgendwann den Punkt, dass schleichend fehlerhafte Daten geschrieben werden? Das ist nämlich meine Befürchtung und würde für mich die Verhältnismäßigkeit zwischen Fehler und Reaktion besser erklären bzw. etwas ausgeglichener erscheinen lassen.
Ein weiterer Aspekt meiner Überlegungen ist der Preis. Ich habe für ein Mainboard gezahlt, welches 10 SATA-Ports bietet. Auch wenn ich diese nicht alle nutze, so habe ich dafür mein Geld ausgegeben. Ergo sehe ich nicht ein, warum ich auf 40 Prozent der Anschlusskapazität ohne Ausgleich verzichten sollte. Wer das gern möchte - bitteschön. Ich nicht. Wenn man weiter denkt, dann wird man das Board irgendwann vielleicht auch wieder verkaufen - inwieweit man dann von einem etwaigen Wertverlust betroffen ist, der sich durch den nicht behobenen Fehler äußert, kann man aktuell auch nicht abschätzen.
Gerade hier im Marktplatz, wo jedes Mittel recht ist, um den Preis zu drücken, kann ich mir schon bildlich vorstellen, wie die Preisverhandlungen aussehen. "Hat der Chipsatz das B2-Stepping?" - "Ja" - "Dann ist dein Preis viel zu hoch, B2 ist doch total fehlerbehaftet!". Und das wird es geben, egal, wie schlimm der Fehler letztendlich ist.
Daher werde ich mein Board umtauschen, wenn es entsprechende Informationen seitens meines Herstellers gibt.