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Wie der Titel es bereits verrät, soll es in diesem Thread um Erfahrungswerte zum Thema Undervolting* bei den AMD RX 6000er Grafikkarten gehen. Das Ziel ist ein Setting zu finden, welches in bestimmten Eigenschaften besser/ effizienter ist als die out of the box (Stock) Einstellungen. Mir ist natürlich bewusst, dass jeder seinen persönlichen Sweetspot anders definiert und auch ganz andere Anforderungen hat, anders testet usw. Daher gehe ich jetzt hier nur von meinem Standpunkt aus, wie ich dabei vorgegangen bin und was mein Ziel war.
Das Ziel war (nahezu) gleichbleibende oder bessere FPS-Performance, bei bestmöglichem Stromverbrauch = Temperaturen. Dafür habe ich mir zunächst angeschaut wie die Karte (XFX RX 6900XT Merc319 Black) mit Stock-Einstellungen in verschiedenen Games performt, welchen Takt sie hält, wie warm sie wird, Verbrauch etc. Anschließend habe ich mich mit AMD's Radeon GPU-Tool (Wattman) an ein UV-Profil herangetastet und die Werte im Spiel (Ingame-Benchmark) und in HWinfo gegengeprüft. Das More-Power-Tool (MPT) habe ich bislang für's Undervolting nicht genutzt, da ich dafür noch keine Notwendigkeit sah. Da mein Setting in bestimmten Punkten sicherlich noch Optimierungspotenzial hat, kann sich das aber jederzeit ändern.
Momentan bin ich mit folgendem Setting unterwegs:
UV-Profil: Horizon Zero Dawn
UV-Profil AC Valhalla:
Ich hatte auch Einstellungen verwendet, die einen etwas höheren Takt oder weniger Spannung hatten, jedoch erwiesen sich diese Profile nicht in jedem Spiel als stabil. Daher habe ich für einige Spiele ein anderes Setting. Die Temperaturen, wie auch der Stromverbrauch ist dabei deutlich besser, dazu aber gleich mehr in Detail. Störendes Spulenfiepen habe ich glücklicherweise nicht, aber mit dem UV-Profil ist es noch mal einen guten Tick weniger.
Hier mal der Vergleich vom Ingame-Benchmark bei Shadows of the Tomb Raider, einmal Stock und einmal mit dem UV-Profil:
Durchschnitts-FPS-Performance ist hier gleich, wobei beim UV-Profil etwas mehr Bilder gerendert wurden. Beachtlich ist jedoch, dass der Verbrauch beim UV-Profil um ca. 60w weniger ist, was sich auch ganz deutlich in den Temperaturen bemerkbar macht. Andere Spiele zeigen ein ähnliches FPS-Ergebnis. Mit dem UV-Profil sind's mal nen Tick mehr, mal ein Tick weniger oder gleich viele FPS, aber GPU ASIC Power und Temperaturen sind immer deutlich geringer.
AC Valhalla (Stock vs. UV):
FC New Dawn (Stock vs. UV):
Horizon Zero Dawn (Stock vs. UV):
Nun ist der HWinfo-Log oben vom SotTR-Benchmark, zumindest in den Avg-Werten, nicht wirklich aussagekräftig, da er viel zu kurz ist und er zusätzlich durch idle-Werte etwas verfälscht ist. Deshalb habe ich noch mal zwei HWinfo-Logs mit Horizon Zero Dawn gemacht. Beide Logs wurden mindestens eine Stunde aufgezeichnet und erst nach einer 15-20 minütigen Warmlaufphase gestartet, umso idle-Werte und Temperaturschwankungen nicht ins Ergebnis einfließen zu lassen, sondern nur die reinen Ingame-Daten zu bewerten.
Mit Stock-Settings:
Mit UV-Profil:
GPU im direkten Vergleich beider Profile:
Das UV-Profil äußert sich nicht nur in der GPU positiv, sondern im gesamten System, weil ca. 65w weniger Wärme im System abgegeben wird. Dank dem UV-Profil läuft die GPU rund 10-12 °C kühler, GPU-Hotspot sinkt im Max von 95 °C auf 74 °C signifikant. Die restlichen Komponenten profitieren wie folgt:
CPU: -3/4 °C
Chipsatz: -5 °C
RAM: -5/6 °C
SSD: -4/6 °C
Wenn man es ganz genau betrachtet, ist dieser Vergleich nicht 100%ig akkurat, weil Spielelast immer etwas schwankt und nicht exakt gleich ausfällt wie bei einem Benchmark. Für mich persönlich ist der Vergleich aber aussagekräftig genug, zumal er mit einer Stunde auch nicht gerade kurz war. Schließlich will ich ja wissen wie sich der Unterschied sich im Realworld-Gaming äußert. Die eingesparten 65-70w konnte ich auch in anderen Spielen reproduzieren. Nun bin natürlich gespannt, ob noch weiteres Optimierungspotenzial besteht, vielleicht auch besser mit dem MPT den Sweetspot neu ausloten.
*Über den Begriff "undervolting" kann man sich sicherlich streiten, inwieweit dieser überhaupt zutreffend ist. Ob man es am Ende nun "undervolting", "underpowering" oder "UV-OC" oder sonst wie nennt, bleibt jedem selbst überlassen. ShirKhan dazu eine passende Einordnung geschrieben. Zitat:
Unter Verwendung dieser vier Begriffe könnte man die Änderung der Grafikkartenleistung zur Werkseinstellung so beschreiben:
* und Wärme- und Geräuschentwicklung
- OC: Höchste Leistung ohne Betrachtung des Verbrauchs *
- OCUV: Höhere Leistung bei etwa gleichem Verbrauch
- UV: Etwa gleiche Leistung bei niedrigerem Verbrauch
- UP: Niedrigster Verbrauch ohne Betrachtung der Leistung
So ungefähr, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
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