Wenn man hier so rum tönt sollte man auch das gesamte sehen und nicht Halbwissen verbreiten.
Die Gaming Sparte hat in Q4 10% minus gemacht. Muss ja gut laufen
Das ist schlichtweg nicht wahr. Somit entweder nicht richtig recherchiert oder gelogen um die eigene (nicht auf den Fakten basierende) Meinung zu untermauern, das ist ja leider sehr beliebt geworden. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil (
https://nvidianews.nvidia.com/news/...al-results-for-fourth-quarter-and-fiscal-2021):
"
Gaming
Fourth-quarter revenue was a record $2.50 billion, up 10 percent from the previous quarter and up 67 percent from a year earlier. Full-year revenue was a record $7.76 billion, up 41 percent."
Gaming ging im 4ten Quartal um 10 Prozent NACH OBEN! Und im 4ten Quartal 2020 wurde im Vergleich zum 4ten Quartal 2019 sogar 67% MEHR im Bereich Gaming verkauft. Erstes Quartal 2021 wurde noch nicht offiziell bestätigt, aber sieht laut bisheriger Shareholder News nach einem weiteren Anstieg aus. - unabhängig von den extra Minerkarten für Farming-Firmen.
Eine Milliardenfirma ist auch nicht nur an kurzfristigen Profiten interessiert. Es geht um langfristige Stabilität und Einnahmen. Die Kunden der Gaming Sparte zu vergraulen, die aktuell immerhin fast die Hälfte des Umsatzes ausmacht (2020 7.76 Milliarden, Datacenter 6.70 Milliarden, Automobil 0.54 Milliarden, Professionelle Virtualisierung 1.05 Milliarden), ist keine gute Idee. Daher auch die PR Stunts mit "Karten, die nicht für Miner geeignet sind" - was natürlich quatsch ist, da sowieso alle ein custom BIOS nutzen und ein Chip zum Umgehen der Sperre schnell angelötet ist - aber man will eben die Gamer langfristig binden, sobald die Produktion die Nachfrage befriedigen kann. Und nicht an AMD verlieren. Die HÄNDLER verkaufen überteuert, aber davon bekommen Nvidia/AMD nichts ab. Den HÄNDLERN ist es auch egal, ob Nvidia oder AMD einen schlechten Ruf bekommen durch die Preisaufschläge, die meisten Nutzer sind leider nicht intelligent genug dafür, das zu verstehen und geben Nvidia/AMD die Schuld. Am Ende verkaufen die Händler auch nächstes Jahr noch alles gut, aber wenn Nvidia gerade nur überteuert zu haben ist, kaufen mehr Leute AMD und bei guter Erfahrung nächstes Mal vielleicht auch AMD (nicht jeder kennt sich gut mit Technik aus oder informiert sich stundenlang).
AMD kommt übrigens nicht hinterher mit der Produktion, weil die Grafikkarten der PS5 / Xbox Series X/S auch RDNA 2 nutzen und entsprechend die gleichen Waverkontingente auffressen. Und da müssen Verträge eingehalten werden, so versucht man eben über Verkauf mit AMD.com mit UVP die Gamer bei Laune zu halten, bis sich das stabilisiert hat. Extra teuer zu verkaufen würde nur schlechte Presse geben - zukünftige Gewinne schmälern um kurzfristig mehr zu verdienen und AMD muss sich erstmal einen Marktanteil erarbeiten, die haben nicht die gleiche Mindshare wie Nvidia im GPU Segment.
Angebot und Nachfrage und Gewinnmaximierung durch teure Preise sind sehr viel Wichtiger bei Händlern - Hersteller wie Nvidia/AMD müssen die Preise so gestalten, dass nicht nur alles verkauft werden kann, was produziert wird, sondern dass gleichzeitig auch ihre Firma bei den Kunden in positivem Licht gesehen wird und sie keine Kunden an andere Hersteller verlieren - um bei zukünftigen Produkten mit mehr Produktionskapazitäten (neue Fabriken von TSMC und Samsung sind schließlich bereits 2022/23 betriebsbereit und verdoppeln fast den Output!) durch Mindshare mehr als die Konkurrenz zu verkaufen.
Die letzten Konsolengenerationen hatten diese Probleme nicht (bzw. nicht so stark), da zum einen nicht plötzlich jeder daheim festhing und daher viel mehr neue Grafikkarten haben wollen oder brauchen und zum anderen weil die Konsolen die Grafikkartenarchitekturen der letzten Generation und nicht der aktuellen hatten und entsprechend verschiedene Produktionsketten genutzt werden konnten.
Sieht man auch an der Steam Hardware Survey, die RDNA 2 Karten liegen mittlerweile bei 0,9%, die Nvidia Ampere GPUs auf 4,7%. Die ganzen Konsolen zu beliefern frisst nunmal unfassbar viel Kapazitäten und die MÜSSEN vertraglich geliefert werden im Gegensatz zu den GPUs für PCs. Im Übrigen wurde keine GPU Generation in Sachen Stückzahlen so schnell Verkauft wie diese - trotz der Produktionsprobleme! Die Nachfrage ist einfach nur höher - und nicht wegen Minern (obwohl diese sicherlich ihren Teil beitragen), sondern insbesondere wegen schlichtweg höherer Nachfrage, auf die die Produktion selbst ohne Corona nicht vorbereitet war.
Gaming ist nunmal nicht mehr etwas für Geeks (manchmal vermisse ich die Zeiten, in denen größtenteils Geeks Gamer waren, da war das Niveau ein anderes - aber kleinere Stückzahlen haben auch deutliche Nachteile).
Die Sparte PC Gaming ist im Übrigen 2020 auf 50% der Gesamtgamer gewachsen (Mobile "Gaming" außen vor gelassen - nur Konsolen und PCs). Daher auch der plötzliche Umschwung von konsolenexklusiven Titeln. Playstation hat jetzt Streaming auf PC für ihre Exklusivtitel und Microsoft veröffentlicht laut eigener Aussage zukünftig alle Spiele für XBOX auch für PC und möchte auch ihren Gamepass für PC mehr pushen. Nur Nintendo K.K. machen ihr eigenes Ding, aber die haben auch die nötige Niche/Sparte im Markt, um trotzdem relevant zu bleiben. Playstation und Xbox waren schon immer eher Konkurrenten zu PCs als eine eigene Kategorie, da will man nicht auf die Hälfte der Umsätze im Spielebereich verzichten, nur um ein paar Konsolen mehr verkaufen zu können. Die werden so oder so wegen ihrer Einfachheit beliebt bleiben, auch ohne echte Exklusivtitel.
Kann ja jeder Denken was er/sie möchte, aber hört auf euch "Fakten" auszudenken, um eure Meinung zu untermauern. Wenn ihr euch Zahlen ausdenken müsst, die das Gegenteil der Realität widerspiegeln, liegt ihr vielleicht einfach falsch? Ist keine Schande, das kann jedem passieren. Echte Größe beweist ihr, wenn ihr euch das eingesteht. Jeder kennt das - man merkt mitten in der Diskussion, dass die eigene Meinung nicht stimmt und weiß nicht, was man tun soll und versucht verzweifelt, neue Argumente zu finden. Obwohl jeder eigentlich genau weiß, dass man besser dasteht, wenn man sich Fehler eingesteht.