@Joe: ich spreche nur vom XPX. Nichts anderes habe ich erwähnt. Dass die Qualität der Verarbeitung nicht auf dem Niveau eines komplett aus Kupfer gefertigten Kühlers aus DE liegt mag sein. Aber wen interessiert denn wie es unter der Kappe aussieht wenn das hält? Jetzt sag mir bitte nicht dass der XPX innerlich zerbröseln würde. Das ist Blödsinn. Die Kühl-Konstruktion wurde auf aktuellen Stand der Dinge gebracht, durch Mittel welche die Konkurrenz vielleicht nicht genauso bietet. Es führen viele Wege nach Rom. Ich weiß nicht wie man sich darüber aufregen kann. Dann ist im Inneren halt Pom. Und nicht komplett Kupfer rundum. Die Kühlleistung ist aber dieselbe wie aktuelle High End Kühler, in manchen Tests sogar besser. Mir ist das doch egal ob der Kühler komplett aus Kupfer besteht oder nur die Bodenplatte. Die Leistung stimmt, das Ding bricht nicht einfach auseinander. Die Optik ist wie immer Geschmackssache (finde den normalen XPX auch nicht schön, aber in Acryl kann er einges). Meine CPU interessiert es auch nicht wie man sie kühl hält. Also wo liegt das Problem? Der Kühler wird sicher so lange halten wie andere, da gibts einfach keine krassen Belastungen in der Branche. So what?
Du schließt da von dir auf andere
. Viele, mich eingeschlossen, interessiert sehr wohl was unter der Haube steckt und das gilt für Wasserkühler genau wie für die meisten anderen technischen Produkte. Man will doch für sein Geld eine vernünftige Qualität und das beinhaltet eben gute Verarbeitung und hochwertige Materialien - zumindest wenn man das Gleiche dafür ausgibt wie für Produkte bei denen man dies zu dem Preis bekommt. Mir ganz persönlich kann es zwar ziemlich wurscht sein, weil ich kommerzielle Wasserkühler eh bloß zum Spaß kaufe. Den XPX habe ich mir zum Beispiel bloß gekauft, um ihn mal persönlich in Augenschein zu nehmen und unabhängig zu testen zu lassen. Da ich ihn trotz der durchaus effektiven Kühltechnik leider urhässlich finde, hätte ich das Teil so oder so nie in einen Rechner eingebaut. Allerdings hat sich mein schlechter Eindruck, den ich bereits aus Bildern und Testberichten gewonnen hatte auch bei möglichst objektiver Betrachtung leider nur bestätigt. Das Ding ist durch und durch von billiger Machart und das sieht man eben auch (nicht nur innen aber auch dort). Zum Glück bin ich selbst auf kommerzielle CPU-Wasserkühler nicht angewiesen (wobei es ja auch sehr ordentliche gibt), aber wenn ich einen gescheiten Wasserkühler brauche, kann ich mir im Notfall einfach selbst einen bauen. Die sind bislang btw auch auch nicht schlecht gewesen und wenn man z. B. eine Halterung aus Titan haben will kommt man eben um´s selber bauen auch einfach nicht herum - aber das tut hier nichts zur Sache...
Das Material beim XPX schaut im Übrigen in der Realität nicht nach POM aus. Das dürfte eher kurzfaserverstärktes Nylon (Polyamid) sein. Aber die Qualität von Produktbeschreibungen bei AT/ALC ist ja eh hinlänglich bekannt...
Um´s Material an sich geht es mir bei dem Kühler aber wie gesagt auch gar nicht. Solange die Bodenplatte aus Kupfer ist, kann der Rest von mir aus aus geschnitztem Speckstein sein. Hier geht´s um die Frage wie das Ganze konstruiert und verarbeitet ist, und ob der Preis dafür angemessen ist. Die insgesamt billige Machart des Kühlers ist der Stein des Anstoßes und der im Vergleich zur Konkurrenz übertriebene Preis. Hinzu kommt noch, dass das Teil von AT/ALC angepriesen wird, als sei es auf eine Stufe mit echten HighEnd-Kühlern zu stellen, die nicht nur bei der Kühlleistung, sondern auch in vielen anderen Belangen punkten können. Ein Billigkühler zum Preis eines Highend-Kühlers passt einfach nicht zusammen und die gute Kühlleistung macht das imho nicht wett, denn sie ist auch nicht von einem anderen Stern, sondern lediglich auf einem Niveau, was man aktuell als sehr gut bezeichnen kann. Da hat sich aber auch nicht mehr viel getan (auch nicht durch den XPX). Was die Kühlleistung betrifft liegen jedenfalls keine Welten zwischen dem XPX und anderen Kühlern - der Unterschied liegt nach wie vor im Rahmen der Messgenauigkeit die normale User zur Verfügung haben.
Wie lange der Kühler im Betrieb tatsächlich hält wird sich zwar noch zeigen, aber da habe ich keine großen Bedenken. Die eingespritzten Gewinde sind zwar prinzipiell ein gewisser Schwachpunkt, aber da gab es auch schon andere bei denen das ganz gut funktioniert hat. Ist ja keine große Belastung drauf. Grundsätzlich würde ich die Haltbarkeit des Kühlers jedenfalls nicht anzweifeln. Es gab zwar schon Fälle bei denen Spritzgusskühler reihenweise versagten (Enzotech Saphire), aber das ist schon lange her und die ähnlich aufgebauten GPX-Kühler von AT/ALC haben solche Probleme bislang schließlich auch noch nicht gezeigt. Aber das ist wie gesagt auch nicht das Problem.
Vom Material her ist er es vielleicht nicht wert auf einem Level mit den anderen Kühlern wie Kryos Next oder HT4.0 genannt zu werden. Von der Leistung her schon. Und das erfordert (so sehe ich das) ebenfalls eine gute Entwicklungsarbeit. VPP755 und andere Sachen sind mir grade total egal. Es geht mir nur um den XPX. Verstehe da den Aufriss nicht aktuell. (alles andere ist mir egal - EKWB wird auch empfohlen - und zwar ohne Ende - obwohl die sich massiv viel gelappt haben in Vergangenheit). Alles aus technischer Sicht kannst du besser beurteilen als ich. Aber beim XPX sehe ich nicht so das Problem.
Welches Material man nimmt ist wie gesagt nicht der ausschlaggebende Punkt - und nein ich bin alles andere als der Auffassung Kupferdeckel seien der Weisheit letzter Schluss, oder gar, dass sie etwas zur Kühlleistung beitragen würden - tun sie im Regelfall nämlich nicht. Das scheinst du mir aber in den Mund legen zu wollen.
Was EKWB angeht habe ich meine Kritik als es nötig war in gleicher Weise geäußert wie aktuell bei AT/ALC (vielleicht nicht so intensiv aber, weil´s auch nicht so deutlich war). Dort hat man sich aber wieder ein wenig gefangen. Was EKWB so anbietet ist zwar meiner Ansicht nach größtenteils immer noch nur gesundes Mittelmaß, aber zumindest hat man einige Kritikpunkte aus der Vergangenheit, als man ebenfalls auf den Trip kam alles müsse noch billigerer produziert werden, bei vielen Produkten abgestellt. Gibt da immer noch paar Nieten aber das meiste ist inzwischen wieder ganz brauchbar. Auch bei EKWB kann man natürlich über´s Design und die Optik streiten. Gefällt mir z. B. überhaupt nicht (da finde ich so manches AT/ALC Teil schöner), aber den Schritt zur deutlich sichtbaren Billigproduktion sind sie dort einfach noch nicht so weit gegangen wie AT/ALC aktuell. Gab allerdings auch Phasen bei EKWB, in denen man Ansätze dazu erkennen konnte und ganz überwunden ist das Thema da imho auch noch nicht.
Der AT/ALC XPX ist aber einfach nicht das was er laut AT/ALC sein soll und das finde ich durchaus kritisierenswert. Nachdem ich mir das Teil geholt und genauer unter die Lupe genommen habe, hat sich meine anfängliche Einschätzung nur bestätigt. Was mir aber noch viel mehr als das Produkt an sich missfällt ist die Tatsache, dass man bei AT/ALC nicht in der Lage zu sein scheint effektiv gegenzusteuern und Fehler einzugestehen (Ausnahmen bestätigen die Regel - wie letztens bei der VPP755 - wobei man da auch nur das zugegeben hat was offensichtlich war). Stattdessen suhlt man sich im aktuellen finanziellen Erfolg, der bei solchen Margen auch kein Wunder ist, und nimmt sich Kritik wenn überhaupt nur noch sehr zögerlich an. Jeder positive Kommentar (meist von Neulingen) wird hingegen stets freudig als Argument aufgenommen, dass ja alles Friede Freude Eierkuchen sei. Dem darf man sich durchaus ein wenig in den Weg stellen. Es ist schließlich zum Besten für alle Wakü-User, wenn Anbieter wie AT/ALC ein wenig Gegenwind zu spüren bekommen, wenn sie es mit ihren Gewinnmaximierungsstrategien sichtbar übertreiben. Ich bin zum Glück in der komfortablen Lage, dass es mir für meine Zwecke ziemlich egal sein kann was die Hersteller so auf den Markt schmeißen, aber ich finde es ist schon wichtig solche Sachen nicht einfach immer durch die rosarote Sonnenbrille zu betrachten wie du es scheinbar bevorzugst. Es ist vielen eben keineswegs egal was unter der Haube steckt (hier sogar im wahrsten Sinne des Wortes).
Edit: @Aiphaton: Dieser Plan ist seit Monaten verworfen und DC-LT Pumpen hatte ich btw nie vorrangig im Sinn. Ich hätte gern etwas in den Abmessungen aber von erheblich besserer Laufruhe gehabt. Idealer Weise eine Pumpe mit Scheibenläufermotor. Ist aber nicht zu bekommen und an einen Pumpen-Eigenbau hab ich mich noch nicht gewagt. Dank Werkstattumzug haben sich bei mir aber alle Hobby-Projekte sowieso ziemlich stark verschoben. Eine externe Wakü für mehrere Rechner ist zwar nach wie vor geplant, aber die wird voraussichtlich im Wesentlichen auf Watercool-Bauteilen, Bauteilen aus dem HLS-Bereich und Eigenbau basieren. Eilt aber nicht - hab aktuell vor allem sparsame Rechner am Start (Hauptrechner ist passiv gekühlt).
Das Konzept der GPX-Baureihe finde ich btw nach wie vor lobenswert (wohlgemerkt das Konzept - die Umsetzung hat Luft nach oben), denn das spart wirklich Ressourcen und Fullcover-Kühler mit überströmten Wandlern sind in den seltensten Fällen wirklich notwendig. Es ist auch nicht alles was aus dem Hause AT/ALC kommt qualitativ mit dem XPX-Kühler zu vergleichen. Was mich stört ist vor allem die Gesamttendenz in die die Entwicklung bei AT/ALC derzeit läuft und die äußert sich nun mal auch in den Produkten aber vor allem in der Tatsache wie der Entwicklungsprozess dort inzwischen offensichtlich geführt wird. Es wird vieles schnell aber unfertig auf den Markt geworfen, erste Gewinne damit erzielt und dann mit Hilfe von Usererfahrungen in kleinstmöglicher Dosierung Fehler behoben, statt es gleich richtig zu machen. Angeschmiert sind dabei diejenigen die das Zeug kaufen sobald die erste Version auf den Markt kommt. Das finde ich nicht OK.