Ist ein Kontrast vn 1000:1 nicht ein klein wenig wenig für die Bildbearbeitung?
Das sind knapp 10 Blenden und keineswegs knapp. Eher reichlich. Man muß dann bei der RAW-Konvertierung ohnehin den für das "finale Foto" genutzten Dynamikumfang gezielt einschränken (eine der wichtigsten Aufgaben bei der Einstellung des Kamera-Rohmaterials für die Konvertierung), denn ein 8-Bit-format wie das übliche JPG schafft günstigstenfalls 256:1, und auch das nur rein rechnerisch. JPG-Fotografen nutzen nie mehr, weil ihr Ausgangsmaterial gar nicht mehr hergibt.
Will man die Bilder ausdrucken oder ausbelichten auf Papier, muß man sich abermals mit einer weiteren Einschränkung des Dynamikumfangs abfinden: Dort ist ein Kontrast von mehr als 64:1 (6 Blenden) bereits SEHR gut. Viel mehr liegt gar nicht drin.
Naja, wenn man die billigen TN Panels anschaut, hat man da ja 'nen Kontrast von 20.000:1, wenngleich dieser ja nur dynamisch ist.
Diese Phantasiewerte beziehen sich auf die - wie Du richtig anmerkst - dynamisch möglichen Kontraste, beziehen sich also auf zeitliche Abläufe wie im Film (möglicherweise wird der dynamische Kontrast auch bei Spielen genutzt, das ist ja auch ein zeitlicher Ablauf, aber da kenne ich mich nicht die Bohne mit aus). Beispiel zum Film: Ein Auto fährt durch einen (dunklen) Tunnel (kein Gegenverkehr). So wird der Monitor das auch anzeigen. Das Auto fährt aus dem Tunnel heraus, draußen scheint die Sonne - es ist ziemlich schlagartig SCHEISSEN-hell. Das kann der Monitor dann annähernd anzeigen.
Bei Fotos gibt es keinen dynamischen Kontrast. Um solche Kontrastverhältnisse in EINEM Bild auf gängigen Monitoren/Medien plausibel wiederzugeben, macht man Belichtungsreihen, fügt sie zu einem HDRI zusammen, führt ein Tonemapping durch und gibt das Ergebnis als LDRI auf den "normalen" Medien aus.
Es gibt neuerdings auch ein paar wenige
sauteure HDR-Monitore, die einen gewaltigen Kontrastumfang statisch wiedergeben können, (HDRIs ohne Dynamikkompression). Diese Monitore bewegen sich allerdings in einem Preisbereich, der für mich deutlich jenseits von gut und böse ist.