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Mit der ZOTAC Gaming GeForce RTX 2080 Ti AMP und dem damit verbundenen ersten Schwung an Custom-Modellen der GeForce-RTX-Serie wird auch gleich deutlich, womit wir bei vielen derartigen Modellen konfrontiert werden. Es wird den Boardpartner zunehmend schwer gemacht, sich von den Founders Editionen abzusetzen und das in gleich mehreren Punkten.
Hinsichtlich der Taktung versucht es ZOTAC bei der Gaming GeForce RTX 2080 Ti AMP mit einem Taktplus von 30 MHz. Zwar wird der leicht erhöhte Boost-Takt auch in der Praxis umgesetzt, in den Benchmark sind die Abstände aber derart gering, dass wir innerhalb der üblichen Messungenauigkeiten auch mal Ausschläge nach unten sehen – die nominell schnellere Karte langsamer als die Founders Edition der GeForce RTX 2080 Ti ist. Rein auf die Leistung bezogen lohnt der Kauf einer ZOTAC Gaming GeForce RTX 2080 Ti AMP damit nicht wirklich, man macht aber auch nichts falsch.
Weiter geht es mit der Kühlung und auch hier muss man genauer hinschauen. Die Lautstärke im Idle-Betrieb liegt auf Niveau der neuen Founders Edition, allerdings wird die ZOTAC Gaming GeForce RTX 2080 Ti AMP unter Last schlichtweg zu laut. Die drei Lüfter drehen schneller als bei der Version von NVIDIA und sind auch nicht derart konstruiert, als das sie dies kompensieren könnten. Damit fällt auch ein weiterer Pluspunkt früherer Custom-Modelle weg. Ein Abschalten der Lüfter im Idle-Betrieb ist nicht möglich, da ZOTAC hier das Referenzdesign des PCBs verwendet und dies von NVIDIA einfach nicht vorgesehen ist. ZOTAC arbeitet daran dies mit den Custom-PCB-Karten zu ändern und eine Start/Stopp-Funktion zu ermöglichen.
Die Leistungsaufnahme bzw. der Unterschied zur Founders Edition spielen sowohl unter Last, wie auch im Idle-Betrieb keine Rolle. Noch positiv zu bewerten sind die besonders niedrigen Temperaturen. Das Temperatur-Limit der Turing-GPUs im GPU-Boost-Mechanismus liegt weiterhin bei 83 °C. Die ZOTAC Gaming GeForce RTX 2080 Ti AMP hält die GPU unter Last bei 62 °C. Doch eine derart niedrige Temperatur ist gar nicht notwendig, stattdessen hätte man lieber ein paar hundert Umdrehungen pro Minute bei der Drehzahl der drei Lüfter herausnehmen sollen.
Auch die Frage des Overclockings lässt sich leicht beantworten. Die ZOTAC Gaming GeForce RTX 2080 Ti AMP setzt auf das gleiche PCB wie die Founders Edition der GeForce RTX 2080 Ti. Dementsprechend können wir das Power-Limit um 23 % erhöhen, was uns aber nicht weiter einschränkt. Auch die Kühlung stellt kein Problem dar. Letztendlich erreichten wir einen maximalen Boost-Takt von 2.080 MHz, der Speicher lief auf 1.900 MHz, die Ergebnisse sind somit aber mit denen der Founders Edition vergleichbar.
Bleibt noch der Preis, aber auch über diesen kann sich die ZOTAC Gaming GeForce RTX 2080 Ti AMP keinen Vorteil verschaffen. 1.329 Euro werden für die Karte fällig, die GeForce RTX 2080 Ti Founders Edition kostet 1.259 Euro, bietet eine fast identische Leistung, besitzt aber den besseren Kühler. ZOTAC könnte beim Kühler bzw. bei den Drehzahlen per BIOS nachbessern. Der Nutzer kann dies im aktuellen Zustand auch per Software tun. Es ist also passiert, was zu befürchten war: NVIDIA hat mit den neuen Founders Editions eigene Karten entwickelt, die frühere Schwachstellen nicht mehr besitzen und graben damit den Boardpartnern das Wasser ab. Deren Chance besteht nur noch darin, über besser selektierte GPUs und Karten sowie eine gleichzeitig ausgewogene Kühlung, einen zusätzlichen Mehrwert zu bieten.
Positive Aspekte der ZOTAC Gaming GeForce RTX 2080 Ti AMP:
- 4K-Auflösung problemlos möglich
- hochwertige Strom- und Spannungsversorgung
- niedrige Temperaturen
- RTX- und NGX-Funktionen bieten Zusatzeffekte
Negative Aspekte der ZOTAC Gaming GeForce RTX 2080 Ti AMP:
- hoher Preis
- zu laut unter Last
- RTX- und DLSS-Funktionen müssen weitere Verbreitung finden
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