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Grafikkarten

GeForce RTX 2080 Ti von ASUS und MSI im Test - ASUS ROG Strix GeForce RTX 2080 Ti OC - Teil 1

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Kommen wir nun zum ersten Testkandidaten, der ASUS ROG Strix GeForce RTX 2080 Ti OC.

ASUS ROG Strix GeForce RTX 2080 Ti OC
Länge des PCBs 290 mm
Länge mit Kühler 305 mm
Slothöhe 2,7 Slots
zusätzliche Stromanschlüsse 2x 8-Pin
Lüfterdurchmesser 3x 90 mm
Display-Anschlüsse

2x HDMI 2.0b
2x Displayport 1.4
1x VirtualLink

Lüfter aus im Idle Ja (ab 46 °C)

Bereits die ASUS ROG Strix GeForce RTX 2080 OC als kleinerer Bruder ist eine riesige Grafikkarte, die ASUS ROG Strix GeForce RTX 2080 Ti OC legt mit einer maximalen Länge von 305 mm sogar noch eine Schippe drauf. Viel größer sollten Grafikkarten nicht mehr werden und mit einer Höhe von 2,7 Slots ist auch das mögliche Volumen nahezu ausgereizt. Mehr Volumen bedeutet natürlich, dass mehr Kühlfläche zur Verfügung steht.

Auf die weiteren Details wie Lüfter, zusätzliche Stromanschlüsse, Display-Ausgänge und das Abschalten der Lüfter im Idle-Betrieb bzw. die insgesamt sechs möglichen Betriebsmodi der ASUS ROG Strix GeForce RTX 2080 Ti OC gehen wir noch etwas genauer ein.

Gegenüberstellung von Temperatur und Takt
Spiel Temperatur Takt
Kingdom Come Devilvarance 70 °C 1920 MHz
Shadow of the Tomb Raider 70 °C 1920 MHz
Call of Duty: WWII 70 °C 1905 MHz
Assassins Creed: Origins 69 °C 1900 MHz
Star Wars: Battlefront II 70 °C 1915 MHz
Wolfenstein 2: The new Collosus 69 °C 1920 MHz
Destiny 2 69 °C 1920 MHz
Far Cry 5 70 °C 1915 MHz
Final Fantasy XV 70 °C 1920 MHz

ASUS gibt im OC-Mode, in diesem haben wir die Tests durchgeführt, einen Boost-Takt von 1.665 MHz vor. Diesen kann die Karte in jeder Lebenslage auch einhalten und bewegt sich zwischen 1.900 und maximal 1.920 MHz. Hin und wieder fällt der Takt auch unter die Schwelle von 1.900 MHz, ingesamt aber kann man davon sprechen, dass diese Hürde fast immer genommen wird. Bei diesem Takt bewegt sich die GPU-Temperatur im Bereich von etwa 70 °C. Wärmer wird diese nur, wenn man die Drehzahl der Lüfter im Quiet-Mode etwas zurücknimmt. Mit reduziertem Takt liegen die GPU-Temperaturen aber eher unterhalb von 70 °C.

Gegenüberstellung der Betriebsmodi
Modus / BIOS Q-BIOS P-BIOS
Silent 1815 MHz / 64 °C / 1.820 RPM 1.815 MHz / 63 °C / 1.875 RPM
Gaming 1.860 MHz / 67 °C / 1.940 RPM 1.860 MHz / 67 °C / 1.975 RPM
OC 1.900 MHz / 73 °C / 2.000 RPM 1.900 MHz / 70 °C / 2.060 RPM

Per GPU Tweak II kann die ASUS ROG Strix GeForce RTX 2080 Ti OC in drei Software-Modi betrieben werden: Silent, Gaming und OC. Auf dem PCB befindet sich zudem ein BIOS-Schalter, der zwischen einem Quiet- und einem Performance-BIOS wechseln lässt. Somit stehen sechs Betriebsmodi zur Verfügung. Zwischen Q- und P-BIOS gibt es allerdings keinerlei Unterschiede hinsichtlich der Taktraten und des Power-Limits. Einzig die Lüftersteuerung ist eine andere und im Q-BIOS schalten sich die Lüfter im Idle-Betrieb ab einer Temperatur von 46 °C auch ab. Die GPU-Temperaturen sind mit dem Q-BIOS etwas höher, was sich aber nicht auf die Leistung auswirkt. Dafür sind die Lüfterdrehzahlen hier minimal geringer. Spürbar leiser wird die Karte damit aber nicht.

Das Stillstehen der Lüfter kann im Q-Modus per ASUS GPU Tweak II manuell aktiviert werden. Dazu ist rechts oben ein Schalter zu finden, der den 0dB-Modus ermöglicht.

Zur Optik der ASUS ROG Strix GeForce RTX 2080 Ti OC gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. ASUS taucht die Karte fast komplett in ein Schwarz. Strix-typisch sind die vielen Kanten und kleinen Flächen, die keine rechten Winkel zueinander bilden. Auf der Front liegt das Hauptaugenmerk sicherlich auf den drei Axiallüftern. Schon deutlich zu erkennen ist die Höhe der Karte, die deutlich über die Slotblende hinausragt.

Die Rückseite der ASUS ROG Strix GeForce RTX 2080 Ti OC ist mit einer Backplate versehen, welche das komplette PCB abdeckt. Einzig einige Bauteile mit größerer Bauhöhe durchbrechen die Backplate. Ansonsten ist auch hier die ROG-Strix-typische Optik zu erkennen und auf einige Details der Rückseite gehen wir noch ein.

Die drei Axiallüfter kommen auf einen Durchmesser von 90 mm. Die Lüfterblätter stehen an den Enden nicht frei, sondern sind durch einen Ring eingefasst. Dies soll dafür sorgen, dass die Luft zielgerichteter in den Kühlkörper geblasen wird. An dieser Stelle scheiden sich die Geister – viele Lüfterblätter mit geringem Abstand zueinander, wenige Lüfter mit großem Abstand, mit Rahmen, ohne Rahmen – je nach Anwendungsfall macht das jeweilige Design Sinn oder eben nicht. Wie gut sich die Kühlung am Ende schlagen wird, schauen wir uns bei den Messwerten an.

Im P-Modus drehen sich die Lüfter immer und dies mit einer maximalen Drehzahl von über 2.000 Umdrehungen pro Minute. Im Idle-Betrieb laufen sie mit etwa 850 bis 900 Umdrehungen pro Minute. Im Q-Modus können die Lüfter im Idle-Betrieb abgeschaltet werden und tun dies ab einer Temperatur von 46 °C. Kommt wieder Last auf die GPU, sodass sich diese erwärmt, drehen sich die Lüfter ab einer Temperatur von 56 °C wieder.

Auf der Stirnseite der Karte und damit im eingebauten Zustand gut sichtbar sind die beleuchteten Strix- und ROG-Schriftzüge. Die RGB-Beleuchtung ist im Falle der ASUS ROG Strix GeForce RTX 2080 Ti OC sehr auffällig und wird falls möglich und gewünscht per Aura Sync mit den restlichen Komponenten gekoppelt.

Am hinteren Ende der Karte und etwas im Kühler versenkt untergebracht sind die beiden zusätzlichen Stromanschlüsse. Diese sind als zweimal 8-Pin ausgeführt und liefern somit nach PCI-Express-Spezifikation jeweils 150 W. Zusammen mit dem PCI-Express-Steckplatz kommen wir also auf 375 W, wenngleich gerade die 8-Pin-Anschlüsse auch deutlich mehr als diese 150 W liefern können. Eine grüne bzw. rote LED zeigt an, ob die beiden Anschlüsse korrekt gesteckt sind.

Direkt bei den zusätzlichen Stromanschlüssen sind einige Spannungsmesspunkte zu sehen. Diese ermöglichen das Auslesen der GPU- und Speicherspannung. Gerade Overclocker wollen und können sich nicht auf die Angaben der Software verlassen und lesen die Spannung gerne über solche Messpunkte aus. Möglich ist dies allerdings auch an anderer Stelle des PCBs, mit den dedizierten Kontakten erleichtert ASUS ein solches Vorgehen allerdings ungemein.

Über einen Taster kann die RGB-Beleuchtung der ASUS ROG Strix GeForce RTX 2080 Ti OC ein- und ausgeschaltet werden. Dies ist zwar auch über die Software möglich, warum aber sollte man sich ein Programm installieren, wenn es auch einfach per Hardwareknopf geht und die Beleuchtung ohnehin keinerlei Rolle spielt.

Hier ebenfalls noch zu sehen ist der NVLink-Anschluss, der im Falle der GeForce RTX 2080 Ti über zwei Links eine Bandbreite von bis zu 100 GB/s bietet. Für den SLI-Betrieb ist eine solche Bandbreite jedoch nicht notwendig, wohl aber eine NVLink-Brücke zum Preis von etwa 80 Euro.

Um die Versorgung der GPU möglichst effizient zu gestalten, verbaut ASUS auf der Rückseite des PCBs einige Kondensatoren, die aufgrund der Bauhöhe nicht mehr unter die Backplate gepasst haben.

Ebenfalls in der Backplate eingelassen ist ein ROG-Logo, welches per RGB-LED angeleuchtet werden. ASUS verwendet hier ein Streulicht-Material, welches das Licht der RGB gleichmäßig nach vorne hin abstrahlt. Daher leuchtet die gesamte Fläche sehr gleichmäßig, wie wir später auf einem Bild noch sehen werden.

Am hinteren Ender Karte sieht man sehr deutlich, wie der Kühlkörper etwas über das PCB hinausragt. Auf satte 305 mm kommt die ASUS ROG Strix GeForce RTX 2080 Ti OC und damit liegt die Karte noch gerade so in den ATX-Spezifikationen. Doch auch mit dieser Länge passt sie nicht mehr in jedes Gehäuse und gerade kompakte Varianten mit Laufwerksschächten an der Front könnten zum Problem werden.

Mit den Display-Anschlüssen weicht ASUS etwas von der Standard-Ausstattung der GeForce-RTX-Karten ab und verbaut jeweils zweimal DisplayPort 1.4 und HDMI 2.0 sowie einmal VirtualLink.