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Zusammen mit den neuen Karten der GeForce-RTX-20-Serie führt NVIDIA den neuen NV Scanner in der NV API ein, der auch vom GPU-Tweak-II-Tool von ASUS genutzt wird, um eine Kontrolle und ein Overclocking der Karten zu ermöglichen. Der NV Scanner soll vor allem die Zeit für das Overclocking verkürzen. Der NV Scanner ist dabei dem OC Scanner der Pascal-Generation recht ähnlich. Schon für Pascal baute NVIDIA in die API zu GPU Boost eine Methodik ein, bei der eine Takt/Spannungskurve automatisch abgelaufen und der höchste Takt für ein bestimmtes Spannungslevel ermittelt wurde.
Die neue NV Scanner API besitzt allerdings einen eigenen Belastungstest, der ein Overclocking deutlich vereinfacht. Anstatt die Stabilität mittels eines oder mehrerer Spiele zu testen, was dazu führen kann, dass das Overclocking unter Spiel A stabil läuft, mit Spiel B aber nicht mehr, wird ein sogenannter NV Workload verwendet. Dieser Workload besteht aus mathematischen Berechnungen und keiner 3D-Darstellung. Er läuft als abgeschlossenes System und führt nicht dazu, dass der komplette Rechner oder auch nur der Treiber abstürzt. Dies verkürzt natürlich die Zeit für das Testen eines bestimmten OC-Wertes.
Der NV Scanner verwendet fünf Spannungspunkte, läuft darauf die Taktung der GPU ab und interpoliert zwischen diesen Punkten die weiteren Werte der Spannungs-/Frequenzkurve.
ASUS bietet im Zusammenspiel mit seinen Grafikkarten ein Programm namens GPU Tweak II an. Über dieses lassen sich die wichtigsten Funktionen der Karte ansteuern. So bietet ASUS drei Profile an, in denen sich die Karte betreiben lässt. Im Silent-Mode liegt der Boost-Takt bei 1.635 MHz, im Gaming-Mode bei 1.650 MHz und im OC-Mode bei 1.665 MHz.
Neben diesen "einfachen" Profilen kann der Nutzer aber auch an den Reglern für Boost-Takt, Speicher-Takt, Power-Limit, Spannungs-Offset, Lüfterdrehzahlen und dem Temperatur-Target drehen. Über diese Einstellmöglichkeiten ist ein manuelles Overclocking möglich.
GPU Tweak II integriert allerdings auch den NV bzw. OC Scanner. Bevor dieser aktiviert wird, können noch einige Vorgaben bezüglich des Power-Targets, Temperatur-Targets, dem Speichertakt und dem Spannungs-Offset gemacht werden. Auf Basis dieser Werte durchläuft die Karte dann die Tests und legt eine Spannungs-/Taktkurve fest.
Während der Test läuft, kann sehr schön beobachtet werden, wie die Software den Takt schrittweise erhöht. Reicht die Spannung im ersten Durchlauf nicht aus, wird sie erhöht und der Durchlauf erneut ausgeführt, was an der kurz abgesenkten Taktkurve zu erkennen ist.
Am Ende bekommen wir einen durchschnittlichen Wert als Offset des GPU-Taktes genannt, den wir auch direkt anlegen können. Im obigen Beispiel haben wir die Karte in den Standardeinstellungen durch den OC Scanner geschickt und können den Boost-Takt um +146 MHz erhöhen. Am Ende des OC Scanners muss der Nutzer nur noch auf "Apply" klicken und schon werden die Einstellungen übernommen.
Mit einem erhöhten Power-Limit und aufgedrehten Lüftern erkannte der OC Scanner ein Overclocking-Potential der Karte von +160 MHz im Boost-Takt. In der Praxis bedeutete dies für die ASUS ROG Strix GeForce RTX 2080 Ti OC einen Boost-Takt von 2.040 MHz unter Last. Ohne den OC Scanner landete die Karte in den Standardeinstellungen bei etwa 1.900 MHz.
Da das Overclocking des GDDR6-Speichers einen recht großen Einfluss auf die Leistung der Karte hat, haben wir den Takt des Speichers von 1.750 MHz auf 2.000 MHz angehoben. Der GDDR6-Speicher wird auf allen Karten mit 1.750 MHz betrieben, verträgt aber teilweise deutlich mehr. 1.900 MHz sind fast schon ein Minimum, welches auf allen Karten erreicht werden kann. 2.000 MHz machen die meisten Speicherchips ebenfalls mit, manche sogar noch etwas mehr.