Werbung
Mit der Radeon RX 5700 und der Radeon RX 5700 XT zwang AMD Anfang Juli seinen Konkurrenten dazu, sein bestehendes Grafikkarten-Produktportfolio mit den ersten drei Super-Modellen aufzufrischen, musste dafür jedoch noch vor dem eigentlichen Marktstart die Preise nach unten korrigieren. Nun kommen die ersten Custom-Ableger mit werksseitiger Übertaktung, überarbeitetem Platinen-Layout und natürlich mit eigenem Kühlsystem auf den Markt. Die Sapphire Pulse Radeon RX 5700 XT betritt als erstes den Ring.
Anfang Juli bließ AMD zum lange erwarteten Gegenangriff auf NVIDIA und brachte mit der Radeon RX 5700 und der Radeon RX 5700 XT zwei neue Grafikkarten auf den Markt, die zwar nicht im absoluten High-End-Segment angesiedelt wurden, mit neuer RDNA-Architektur und 7-nm-Technik aber auf das umsatzstärkste Marktsegment zielten. Bislang durften die Partner lediglich die Referenzmodelle verkaufen. Heute werden die Regeln gelockert und die ersten Custom-Modelle kommen in den Handel, die teils mit deutlich höheren Taktraten und vor allem eigenen Kühlsystemen der Konkurrenz das Leben schwer machen sollen.
Beide AMD-Modelle basieren auf der in 7 nm bei TSMC gefertigten und rund 10,3 Milliarden Transistoren starken Navi-10-GPU, die es zunächst in zwei Ausbaustufen mit 40 und 32 Compute Units gibt. Gegenüber der Vorgänger-Generation organisieren sich diese jedoch anders, was wir bereits ausführlich in der Betrachtung der RDNA-Architektur in einem separaten Artikel beleuchtet haben. Die Radeon RX 5700 XT bringt es so jedoch auf 2.560 Shadereinheiten mit 160 Textureinheiten, die Non-XT-Version hingegen auf 2.304 Shader- und 144 Textureinheiten. Dazu gibt es jeweils einen 8 GB großen GDDR6-Videospeicher mit 64 Render Backends (ROPs) und einem 256 Bit breiten Datenbus. Während der Speicher standardmäßig auf 1.750 MHz kommt und damit eine Bandbreite von rund 448 GB/s erreicht, gibt es beim Grafikprozessor drei Taktstufen. Ab Werk arbeitet die Radeon RX 5700 XT mit einem Basis- und Game-Takt von 1.605 und 1.755 MHz und kann je nach Last und Kühlung in der Spitze kurzzeitig einen Boost von bis zu 1.905 MHz erreichen. Beim kleineren Schwestermodell liegen diese Frequenzen bei 1.465/1.625/1.725 MHz.
Einer der ersten Vertreter unter den Custom-Modellen ist die Pulse-Serie von Sapphire. Bei ihr setzt der Hersteller auf ein leistungsstarkes Kühlsystem, höhere Taktraten und hochwertige Bauteile, die das Maximum aus den beiden neuen Navi-Grafikkarten herausholen sollen – und das nicht nur mit Blick auf die tatsächliche Performance, sondern auch mit Blick auf die Temperaturen und die Geräuschkulisse, was bei den Referenzkarten von AMD nicht gerade zu den Vorzeige-Disziplinen zählte. Obendrein sollen sie deutlich langlebiger sein.
Sapphire setzt auf ein 12-Layer-PCB, das mit hochwertigen und langlebigen Bauteilen bestückt ist, die gleichzeitig die Effizienz der Grafikkarte erhöhen sollen. Hinzu kommt ein robustes, digitales Power-Design mit zusätzlicher VRM- und VRAM-Kühlung. Highlight ist ganz klar das Kühlsystem, denn statt eines langweiligen Radialsystems, setzt man auf ein Axialdesign, das mit gleich zwei riesigen 95-mm-Lüftern und dicken Kupfer-Heatpipes sowie natürlich mit einer Vielzahl von Aluminium-Finnen bestückt ist. Auf der Rückseite gibt es zur besseren Stabilität und Kühlung eine Backplate.
Schon ab Werk soll die Sapphire Pulse Radeon RX 5700 XT die AMD-Vorlage mit Leichtigkeit überholen. Sapphire dreht hierfür leicht an der Taktschraube. Während man den Speicher mit 1.750 MHz unberührt lässt, steigen die drei Taktstufen auf 1.670/1.815/1.925 MHz an. Die kleinere Pulse Radeon RX 5700 muss mit 1.540/1.700/1.750 MHz auskommen und besitzt obendrein nur 2.304 Shadereinheiten. Auf Seiten der Stromversorgung hält sich Sapphire strikt an die Vorgaben AMDs und spendiert beiden Vertretern jeweils einen 8-Pin- und einen 6-Pin-Anschluss. Ein Dual-BIOS ist ebenfalls jeweils mit von der Partie.
Modell | Sapphire Pulse Radeon RX 5700 XT | Radeon RX 5700 XT | Radeon RX 5700 |
Preis | 449 Euro | 419 Euro | 369 Euro |
Technische Daten | |||
---|---|---|---|
GPU | Navi 10 | Navi 10 | Navi 10 |
Fertigung | 7 nm | 7 nm | 7 nm |
Transistoren | 10,3 Milliarden | 10,3 Milliarden | 10,3 Milliarden |
GPU-Takt (Basis) | 1.670 MHz | 1.605 MHz | 1.465 MHz |
GPU-Takt (Game) | 1.815 MHz | 1.755 MHz | 1.625 MHz |
GPU-Takt (Boost) | 1.925 MHz | 1.905 MHz | 1.725 MHz |
Speichertakt | 1.750 MHz | 1.750 MHz | 1.750 MHz |
Speichertyp | GDDR6 | GDDR6 | GDDR6 |
Speichergröße | 8 GB | 8 GB | 8 GB |
Speicherinterface | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit |
Speicherbandbreite | 448 GB/s | 448 GB/s | 448 GB/s |
Shadereinheiten | 2.560 | 2.560 | 2.304 |
Textureinheiten | 160 | 160 | 144 |
ROPs | 64 | 64 | 64 |
TGP | 225 W | 225 W | 180 W |
Wer noch mehr Leistung aus seiner Pulse-Grafikkarte herausholen möchte, für den liefert Sapphire außerdem eine grunderneuerte Version seines bekannten TriXX-Tools mit. Dieses kann nicht nur die Temperaturen und die Lüftergeschwindigkeiten auslesen, sondern aktiviert auf Wunsch auch den TriXX-Boost, der noch mehr Performance aus den 3D-Beschleunigern herausholen kann. Dabei nimmt die Software jedoch Einfluss auf die Auflösung. Um die Framerate zu erhöhen, wird diese einfach reduziert, geschärft und hochskaliert.
Preislich bezahlt man zum Marktstart für die Pulse Radeon RX 5700 eine unverbindliche Preisempfehlung von 389 Euro. Die schnellere XT-Variante, welche wir in diesem Hardwareluxx-Artikel ausführlich auf den Prüfstand stellen, kostet dagegen 449 Euro.
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Nicht verfügbar |