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Das Ziel, noch mehr aus den bestehenden Navi-Modellen herauszuholen, ist Sapphire mit seiner Pulse Radeon RX 5700 XT gut gelungen, denn waren Lautstärke und Kühlsystem noch keine Domäne der Referenzkarte, hat sich die Situation mit dem Eigendesign deutlich verbessert. Dank der zwei riesigen 95-mm-Lüfter, der insgesamt fünf dicken Kupfer-Heatpipes und der zahlreichen Aluminiumfinnen bleibt das Sapphire-Modell deutlich kühler und leiser. Statt über 80 °C erreicht der Navi-Chip in diesem Test nur noch maximal 77 °C, während die Lautstärke bei sehr guten 38,8 dB(A) liegt. Im normalen 2D-Betrieb schalten sich die Lüfter sogar komplett ab, womit der 3D-Beschleuniger völlig lautlos auf Temperatur gehalten wird.
Damit schafft es die Karte, Taktraten von mindestens 1.870 bis 1.922 MHz zu erreichen und überholt damit die AMD-Vorlage mit Leichtigkeit. Im Overclocking können sogar deutlich über 2,0 GHz erreicht werden, was die Karte zusammen mit einem höheren Speichertakt des 8 GB großen GDDR6-Videospeichers am Ende rund 10 % schneller macht. Trotz der höheren Taktraten bleibt die Leistungsaufnahme im Rahmen, was sicherlich den hochwertigen Bauteilen und vor allem der modernen 7-nm-Fertigung zuzuschreiben ist. Das Sapphire-Modell genehmigt sich rund 230 W im Spielebetrieb, mit Übertaktung sind es sogar über 270 W, womit sich die Effizienz jedoch deutlich verschlechtert: 10 % Mehrleistung bei 15 % mehr Leistungsaufnahme. Damit rückt AMD zwar zu NVIDIA und den Super-Modellen auf, die Konkurrenz zeigt sich aber weiterhin sparsamer.
Gleiches gilt für die tatsächliche Leistung. Die Sapphire Pulse Radeon RX 5700 XT setzt sich minimal vor die AMD-Vorlage und hält damit ihre direkten Vorgänger Radeon RX Vega 56 und Radeon RX Vega 64 besser in Schach – in vielen Benchmarks werden sie geschlagen. Gegenüber den Ablegern aus dem grünen Lager gilt es die GeForce RTX 2070 und deren neuen Super-Ableger zu überholen. Hier gibt es ebenfalls ein knappes Kopf-and-Kopf-Rennen, bei dem mal das Sapphire-Modell und mal der NVIDIA-Ableger gewinnt – meist aber gehen auch hier die Super-Karten als Sieger hervor.
Feature-Technisch hat die Sapphire Pulse Radeon RX 5700 XT mehr zu bieten. Da wäre nicht nur das Dual-BIOS, welches neben den Werksfrequenzen auch einen Silent-Modus mit leicht reduzierten Taktraten anbietet, sondern auch das TriXX-Tool, das durchaus sehr nützlich ist. TriXX Boost erlaubt eine filigranere Abstufung der Auflösung, als dies von den meisten Spielen eigentlich ermöglicht wird, dürfte für Spieler mit Blick auf die reduzierte Auflösung jedoch nicht immer in Frage kommen.
Preislich muss man für die Sapphire Pulse Radeon RX 5700 XT zum Marktstart etwa 449 Euro auf den virtuellen Ladentisch legen. Das sind gegenüber der Referenz-Version und deren UVP knapp 30 Euro mehr, wobei der Straßenpreis in den letzten Tagen teilweise auf unter 400 Euro gesunken und damit der Abstand zwischen den beiden Modellen auf 50 Euro angewachsen ist.
Dafür erhält man jedoch das bessere Gesamtpaket: Eine leisere Grafikkarte, die stärker zur Konkurrenz aufschließt und obendrein kühler arbeitet.
Positive Aspekte der Sapphire Pulse Radeon RX 5700 XT:
- ausreichend hohe Leistung für alle Details unter 1440p
- gute Geräuschkulisse
- leistungsstarkes und leises Kühlsystem
Negative Aspekte der Sapphire Pulse Radeon RX 5700 XT:
- Abwärme verbleibt im Gehäuse
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