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Mit der GeForce RTX 3060 Ti stellt NVIDIA heute den kleinsten Ampere-Ableger vor. Neben der Founders Edition schauen wir uns auch gleich drei weitere Modelle an. Diese stammen von ASUS, Gigabyte und ZOTAC und stellen in ihrer Auslegung ganz gut dar, was an Vielfalt geboten wird – von klein und kompakt bis hin zur großvolumigen Kühlung und einer Vollausstattung. Welches Modell das Bessere ist, wer die Gegenspieler sind und wer zu einer GeForce RTX 3060 Ti greifen sollte – all das klären wir auf den kommenden Seiten.
Ein Doppelstart mit der GeForce RTX 3080 und GeForce RTX 3090, darauf folgte die GeForce RTX 3070 und logischerweise wäre ist nun die GeForce RTX 3060 das nächste Modell, welches NVIDIA einführen wird. Aber es gibt noch den Namenszusatz "Ti" und dieser dürfte darin begründet sein, dass NVIDIA noch eine GeForce RTX 3060 plant, den Platz dazwischen aber bereits vorher auffüllen möchte. Warum man dies tut werden wir vermutlich erst im kommenden Jahr wissen. Zunächst einmal bleibt festzuhalten, dass es keinen direkten Nachfolger der GeForce RTX 2060 gibt, wenngleich ein direkter Bezug hier ohnehin meist nicht sonderlich sinnvoll ist.
Schauen wir also auf die technischen Daten der aktuellen GeForce-RTX-3000-Serie, lassen dabei die GeForce RTX 3090 aber außen vor:
RTX 3080 FE | RTX 3070 FE | RTX 3060 Ti | |
GPU | Ampere (GA102) | Ampere (GA104) | Ampere (GA104) |
Transistoren | 28 Milliarden | 17,4 Milliarden | 17,4 Milliarden |
Fertigung | 8 nm | 8 nm | 8 nm |
Chipgröße | 628,4 mm² | 392,5 mm² | 392,5 mm² |
FP32-ALUs | 8.704 | 5.888 | 4.864 |
INT32-ALUs | 4.352 | 2.944 | 2.432 |
SMs | 68 | 46 | 38 |
Tensor Cores | 272 | 184 | 152 |
RT Cores | 68 | 46 | 38 |
Basis-Takt | 1.440 MHz | 1.500 MHz | 1.410 MHz |
Boost-Takt | 1.710 MHz | 1.730 MHz | 1.665 MHz |
Speicherkapazität | 10 GB | 8 GB | 8 GB |
Speichertyp | GDDR6X | GDDR6 | GDDR6 |
Speicherinterface | 320 Bit | 256 Bit | 256 Bit |
Speichertakt | 1.188 MHz | 1.725 MHz | 1.750 MHz |
Speicherbandbreite | 760 GB/s | 448 GB/s | 448 GB/s |
TDP | 320 W | 220 W | 200 W |
Preis | 699 Euro | 499 Euro | 399 Euro |
Zunächst einmal bleibt festzuhalten, dass NVIDIA weiterhin mit zwei GPUs, der GA102 und der GA104, arbeitet, um vier Modelle abzudecken. Die GA102-GPU kommt in zwei Ausbaustufen auf der GeForce RTX 3090 und GeForce RTX 3080 zum Einsatz und die GA104-GPU ebenfalls in zwei Ausbaustufen für die GeForce RTX 3070 und nun die GeForce RTX 3060 Ti. Es gib sicherlich bei NVIDIA entsprechende Pläne und Auslegungen für eine GA106-GPU, die dann die Produktpalette weiter nach unten hin abrundet. Aktuell aber ist die GA104-GPU mit 17,4 Milliarden Transistoren und 392,5 mm² die kleinste auf der Ampere-Architektur basierende GPU.
NVIDIA reduziert für die GeForce RTX 3060 Ti die Anzahl der SMs auf 38, was gleichbedeutend mit 4.864 FP32- und 2.432 INT32-Recheneinheiten ist. Vier Tensor Cores pro SM bedeuten insgesamt 152 Beschleuniger für AI-Berechnungen und bei einem RT Core pro SM sind auch die 38 RT Cores der GeForce RTX 3060 Ti keine Überraschung. Im Vergleich zur GeForce RTX 2060 Super bedeutet dies, dass wir hier mehr als doppelt so viele FP32-Recheneinheiten sehen, die effektiveren RT Cores aber nur marginal in ihrer Anzahl steigen und die doppelt so effizienten Tensor Cores quasi halbiert werden. Doch auch wenn die GeForce RTX 2060 auf dem Papier der Vorgänger ist, NVIDIA selbst spricht davon mit einer GeForce RTX 3060 Ti eine GeForce RTX 2080 Super angreifen zu wollen. Diese aber bietet deutlich mehr RT und Tensor Cores (48 bzw. 384), aber deutlich weniger FP32- (3.072), aber mehr INT32-Recheneinheiten (3.072). Mit der Ampere-Architektur geht NVIDIA aber zu einem anderen Verhältnis zwischen FP32 und INT32 über, was der GeForce RTX 3060 Ti zugutekommen soll.
Beim Speicherausbau setzt NVIDIA auch bei der GeForce RTX 3060 Ti auf 8 GB GDDR6, der über ein 256 Bit breites Speicherinterface angebunden ist. Die Speicherbandbreite liegt bei den hier üblichen 448 GB/s. Die TDP der Karte soll bei 200 W liegen – also 20 W weniger als die GeForce RTX 3070. Der Preis für die Founders Edition wird mit 399 Euro angegeben. Eine GeForce RTX 2080 Super, die gleich schnell sein soll, kostete mal 739 Euro.
Neben der Founders Edition schauen wir uns wie gesagt auch noch drei Custom Modelle an. Dabei handelt es sich um die ASUS TUF GeForce RTX 3060 Ti OC, Gigabyte GeForce RTX 3060 Ti Eagle 8G und ZOTAC GeForce RTX 3060 Ti TwinEdge OC. Deren technische Daten bzw. die wichtigsten Unterschiede haben wir in einer Tabelle zusammengefasst:
ASUS TUF GeForce RTX 3060 Ti OC | Gigabyte GeForce RTX 3060 Ti Eagle 8G | NVIDIA GeForce RTX 3060 Ti Founders Edition | ZOTAC GeForce RTX 3060 Ti TwinEdge OC | |
Boost-Takt | 1.755 MHz | 1.665 MHz | 1.665 MHz | 1.695 MHz |
Standard-TDP | 200 W | 200 W | 200 W | 200 W |
maximale TDP | 216 W | 200 W | 220 W | 220 W |
Kühl-Design | 3x 90 mm Axial | 2x 95 mm Axial | 2x 85 mm Axial | 2x 90 mm Axial |
Abmessungen | 300 x 140 x 52 mm | 244 x 125 x 40 mm | 242 x 110 x 40 mm | 224 x 115 x 40 mm |
Stromanschlüsse | 1x 8-Pin | 1x 8-Pin | 1x 12-Pin | 1x 8-Pin |
Display-Anschlüsse | 3x DisplayPort 1.4 2x HDMI 2.1 | 2x DisplayPort 1.4 2x HDMI 2.1 | 3x DisplayPort 1.4 1x HDMI 2.1 | 3x DisplayPort 1.4 1x HDMI 2.1 |
Preis | 499 Euro | - | 399 Euro | 429 Euro |
Auf dem Papier ist das Modell von Gigabyte also auf Augenhöhe mit der Founders Edition, während die Variante von ZOTAC etwas schneller sein soll und nur noch vom Modell von ASUS übertroffen wird. Ob sich diese Boost-Angaben auch in der Praxis so zeigen, werden wir gleich sehen. Weiterhin arbeiten alle vier Karten in einem ähnlichen Bereich des Power-Limits – standardmäßig sind es immer 200 W. Der Bereich bis 220 W wird aber wohl kaum eine große Rolle spielen.
Größere Unterschiede gibt es bei der Kühlung. Alle verwenden ein Axiallüfter-Design, aber nur ASUS setzt auf gleich drei Lüfter. Dies zeigt sich auch in den Abmessungen des Kühlers. Auch bei den Display-Ausgängen gibt es unterschiedliche Auslegungen. Einzig NVIDIA setzt weiterhin auf den 12-Pin-Anschluss zur Stromversorgung.