ZOTAC Gaming GeForce RTX 3070 AMP Holo im Test

Mehr RGB und Kühlung - ZOTAC Gaming GeForce RTX 3070 AMP Holo Impressionen (1)

Die ZOTAC Gaming GeForce RTX 3070 AMP Holo baut auf der rund 17,4 Milliarden Transistoren starken GA104-GPU auf, welche mit einer Chipfläche von 392,5 mm² nur 2/3 so groß und komplex wie der GA102-Ausbau der größeren Schwestermodelle in Form der GeForce RTX 3080 und RTX 3090 ausfällt. Trotzdem legt die Leistung im Generationsvergleich gehörig zu und bringt ehemals High-End-Performance in das gehobene Mittelklasse-Segment, wenngleich die Preislage eine solche Einordnung derzeit nur schwer glauben lässt. 

Zur Verfügung stehen der GeForce RTX 3070 jedenfalls 46 Streaming-Multiprozessoren mit jeweils 128 FP32- und 64 INT32-Recheneinheiten, womit der GA104-GPU insgesamt 5.888 FP32- und 2.944 INT32-Recheneinheiten zur Verfügung stehen. Ein jeder dieser Streaming-Multiprozessoren bringt natürlich auch einen RT-Core der zweiten Generation sowie vier Tensor-Cores der dritten Generation mit sich und beschleunigt somit auch die Raytracing-Performance in entsprechend angepassten DXR-Spielen wie Battlefield V, Control oder sogar Minecraft. 

Der Speicherausbau umfasst insgesamt 8 GB und setzt sich aus schnellen GDDR6-Chips zusammen, die über ein 256 Bit breites Interface kommunizieren und aufgrund ihres standardmäßigen Taktes von 1.750 MHz eine Bandbreite von theoretisch bis zu 448 GB/s erreichen. Gegenüber der Founders Edition garantiert ZOTAC einen höheren Boost-Takt. Während es bei der NVIDIA-Vorlage mindestens 1.725 MHz sind, soll das ZOTAC-Spitzenmodell mit mindestens 1.785 MHz ans Werk gehen, was einem Plus von immerhin 60 MHz entspricht. Die Spitzenmodelle anderer Hersteller erlauben teilweise jedoch mehr. 

Dank des leistungsstarken Kühlsystems, aber auch der deutlich aufgebohrten Board-Power von bis zu 264 W soll die ZOTAC Gaming GeForce RTX 3070 AMP Holo in der Praxis höhere Taktraten erreichen. Je nach Benchmark und Spiel waren bei unserem Testmuster rund 1.935 bis 1.950 MHz drin, was im gehobenen Durchschnitt aller bisher von uns getesteten GeForce-RTX-3070-Modelle liegt.

Wie bei den Spitzenmodellen der anderen Hersteller, hat auch ZOTAC die eigentlich sehr kurze Platine seiner GeForce RTX 3070 AMP Holo deutlich verlängert, um das leistungsstarke Ice-Storm-2.0-Kühlsystem aufschnallen zu können. Während das PCB gerade einmal 185 mm in seiner Länge misst, beläuft sich die Gesamtlänge der Grafikkarte auf stolze 286 mm und zählt damit klar zu den größeren Serienvertretern. Dafür kann der mächtige 2,5-Slot-Kühler mit zwei riesigen 100-mm-Lüftern aufwarten. Die Strom- und Spannungsversorgung wurde gegenüber der Founders Edition ebenfalls aufgewertet.

Vor allem im Generationsvergleich wurden die ZOTAC-Karten farbenfroher. Zwar setzt man weiterhin auf eine schwarze Platine und einen vernickelten Kühlkörper mit schwarzer Kunststoff-Abdeckung, verziert diese jedoch mit türkis-lilanen Farbelementen an der Ober- und Stirnseite der Grafikkarte. 

Gekühlt wird die GA104-GPU über einen mächtigen 2,5-Slot-Kühler, der mit gleich zwei 100-mm-Lüftern ausgerüstet ist. Viele andere Hersteller-Karten setzen hier auf Rotoren mit kleinerem Durchmesser, verbauen dafür dann aber gleich drei. Beide Lüfter besitzen jeweils elf Fan-Blades und sollen damit rund 10 % mehr Luftdurchsatz ermöglichen als noch die Vorgänger-Version. Außerdem können beide Rotoren unabhängig voneinander geregelt werden und stehen im Leerlauf komplett still. 

Deutlich aufgemöbelt gegenüber der GeForce RTX 3070 Twin Edge aus unserem letzten Test hat ZOTAC außerdem die RGB-Beleuchtung. Das Spectra-2.0-getaufte System illuminiert nicht mehr nur das ZOTAC-Logo an der Stirnseite, sondern umfasst außerdem die Bezeichnung sowie die Leuchtstreifen und das Gaming-Logo auf der Oberseite im Bereich der Backplate. Per Software lassen sich zahlreiche verschiedene Leuchteffekte und Farben bestimmen.

Anstatt des neuen 12-Pin-Stromsteckers hat sich ZOTAC für zwei handelsübliche 8-Pin-Buchsen entschieden, womit die ZOTAC Gaming GeForce RTX 3070 AMP Holo problemlos mit jedem bestehenden Netzteil ohne zusätzliche Adapter eingesetzt werden kann. Damit kann der 3D-Beschleuniger theoretisch bis zu 375 W aus dem Netzteil ziehen. Die Board-Power gibt ZOTAC jedoch mit nur 240 W an, wobei in der Spitze bis zu 264 W erreicht werden können. Hier zeigen sich andere Hersteller ebenfalls großzügiger bei der Zugabe.

Am hinteren Bereich der Grafikkarte schließt eine dicke Plastik-Abdeckung mit zahlreichen Ecken und Kanten ab, die jedoch weit über das eigentliche Kühlsystem hinausragt. Das verleiht dem 3D-Beschleuniger ein sportliches, aggressives Auftreten.

Die Dual-Slotblende stellt einen HDMI-2.0-Ausgang sowie drei DisplayPort-1.4-Schnittstellen bereit, womit derzeit alle aktuellen Ports geboten werden. Alle Anschlüsse befinden sich auf der unteren Hälfte des I/O-Shields, während der obere Bereich zur besseren Durchlüftung der Grafikkarte von zahlreichen Lüftungsschlitzen durchzogen ist.

Rückseitig hat ZOTAC auch seiner GeForce RTX 3070 AMP Holo eine Backplate spendiert. Die fügt sich nicht nur optisch hervorragend in das Layout ein und besitzt zahlreiche weitere RGB-Leuchtstellen, sondern verbessert obendrein die Stabilität und Kühlung des 3D-Beschleunigers.