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Round-Up

Drei P55-Mainboards im Test - Fazit

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Der Vergleich der drei P55-Mainboards hat große Unterschiede aufgezeigt. Jedes Board hat seine Stärken, aber auch Schwächen. Das Asrock stellt insgesamt ein sehr ausgewogenes Board mit vielen Features zum fairen Preis dar. Das ECS verfügt zwar über eine theoretisch hervorragende Hardwareplattform, kann aber aufgrund deutlicher Schwächen im Bereich BIOS, Overclocking und Energieeffizienz dessen vermeintliche Qualitäten nicht umsetzen. Das MSI punktet mit dem Lucid-Hydra-System, gutem Handling und einem geringen Stromverbrauch, aber zur Perfektion fehlt es bei der Zahl der zur Verfügung stehenden Schnittstellen.

Asrock P55 Extreme4

Das P55 Extreme4 konnte eine insgesamt überzeugende Vorstellung abliefern. Für einen moderaten Preis erhält der Käufer ein gut ausgestattetes Mainboard mit vier USB-3.0-Schnittstellen. Es bietet zwar auch vier SATA-6G-Ports, aber diese erreichen aufgrund der langsamen Anbindung der Controller nicht annähernd ihre vorgesehene Geschwindigkeit und haben daher keinen Mehrwert gegenüber normalen SATA-3G-Anschlüssen. Immerhin sind zwei der SATA-6G-Anschlüsse als eSATA-Ports am I/O-Panel ausgeführt, was doch recht praktisch sein kann. Die noch vorhandene 40-Pin-IDE-Schnittstelle könnte für Aufrüster mit älteren Hardwarekomponenten evtl. ebenfalls nützlich sein.

In Sachen BIOS und Overclocking bringt das Asrock der Klasse entsprechend solide Möglichkeiten mit. Für extremes Overclocking ist das Board natürlich nicht geeignet, aber wer seinen Core-i7 oder -i5 einfach nur auf 4 GHz betreiben möchte, kann das mit dem P55 Extreme4 durchaus erreichen. Insgesamt läuft das Board stabil und besondere Bugs sind uns im Testverlauf nicht aufgefallen. Es könnte zwar verglichen mit dem MSI etwas sparsamer arbeiten, aber insgesamt hält sich der Stromverbrauch noch im Rahmen.

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Positive Features des Asrock P55 Extreme4:

  • reichhaltige Ausstattung:  4x USB 3.0, Gigabit-LAN, IDE, 4x SATA-6G-Ports
  • solide Overclocking-Funktionen und -Features
  • gutes BIOS
  • gute Performance, Stabilität und Kompatibilität
  • fairer Preis

Negative Features des Asrock P55 Extreme4:

  • SATA-6G-Ports erreichen nur ca. 200 MB/s
  • durchschnittlicher Energieverbrauch

Letztendlich ist aber das Asrock P55 Extreme ein klare Empfehlung, wenn der Preis-Leistungs-Aspekt im Vordergrund steht.


ECS Elitegroup P55H-AK

Da das P55H-AK entgegen früherer Ankündigungen nicht mehr auf den deutschen Markt kommen wird, hat sich das mit einer Kaufempfehlung oder -warnung eigentlich erübrigt. Einen "Nachruf" hat das P55H-AK aber doch verdient, denn es war schließlich ein interessantes Testsample. Fangen wir bei den guten Eigenschaften an, welche vornehmlich auf Seiten der Hardware liegen. Das P55H-AK ist wirklich top ausgestattet. Es sind zwei PCIe-Switches verbaut, die sowohl den beiden PEG-Slots im Dual-Betrieb als auch den zusätzlichen Controllerchips jeweils ihre volle Bandbreite liefern können. Daher können die vier USB-3.0- und vier SATA-6G-Ports auch mit ihrer vollen Geschwindigkeit arbeiten und sind somit ohne Einschränkungen benutzbar. Dank zwei Gigabit-LAN-Ports und einem soliden Board-Layout präsentiert sich das P55H-AK mit einer hervorragenden Hardwareplattform.

Die Hardwarefeatures allein machen aber noch kein gutes Board aus, wie sich am P55H-AK zeigt. Dem herstellerseitigen "Anspruch" in Bezug auf seine Overclocking-Eigenschaften wird das P55H-AK auch nicht im Ansatz gerecht. Das BIOS bietet zwar die meisten grundlegenden Optionen, kann aber mit der Konkurrenz nicht mithalten, da einige wichtige Optionen fehlen sowie das ganze BIOS irgendwie einen unausgegorenen Eindruck macht. Da unser Testsample auch nur max. 190 MHz BCLK schafft, disqualifiziert es sich endgültig als Overclocker-Board. Mag sein, dass sich mit besseren BIOS-Versionen da noch sehr viel verbessern ließe, aber im momentanen Zustand wäre vom Kauf eindeutig abzuraten, zumal sein Energieverbrauch unter Last jenseits von Gut und Böse liegt.

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Positive Features des ECS P55H-AK:

  • interessantes Design, gute Performance
  • zwei PCIe-Switches für volle Bandbreite: nVidia nForce 200 und PLX PEX8608
  • Triple-SLI-Unterstützung sowie CrossfireX und SLI
  • sehr gute Ausstattung: 4x USB 3.0, 4x SATA 6G, 2x Gigabit-LAN

Negative Features des ECS P55H-AK:

  • dürftiges Overclocking-Potential
  • unausgereiftes BIOS mit dürftigen Overclocking-Optionen
  • sehr schlechte Energieeffizienz unter Prozessorlast

Das ECS P55H-AK hat(te) das Potential, ein sehr gutes High-End-Board für den Sockel 1156 zu werden. Leider wurde die Chance nicht genutzt.

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MSI P55A Fuzion

Das MSI P55A Fuzion hinterließ im Test den insgesamt besten Eindruck. Klares Highlight ist der integrierte Hydra-200-Chip von Lucid, der, soweit wir ihn testen konnten, einen mittlerweile ausgereiften und guten Eindruck macht. Mit zwei ATI Radeon 4850 im Dual-Betrieb war jedenfalls kein Unterschied zwischen normalem CrossfireX-Betrieb und dem A-Mode des Hydra-Chips festzustellen. Das Board verfügt über eine Firewire-Schnittstelle, allerdings nur jeweils zwei SATA-6G- und zwei USB-3.0-Ports. Auf den Einsatz eines PCIe-Switches hat MSI leider verzichtet, sodass die beiden SATA-6G-Anschlüsse ausgebremst werden.

Das Overclocking-Potential unseres Testsamples war noch in Ordnung, aber mit nur knapp über 200 MHz maximaler BCLK-Frequenz auch kein Highlight. Das BIOS des P55A Fuzion verfügt aber über alle normalen Overclocking-Optionen. Insgesamt lief das P55A Fuzion im Test sehr stabil und ohne Bugs. Sehr positiv ist die hohe Effizienz der Spannungswandler auf dem Board: Sowohl im Idle als auch unter Last arbeitete das P55A Fuzion sehr sparsam und hatte einen sehr großen Vorsprung vor der Konkurrenz.

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Positive Features des MSI P55A Fuzion:

  • solide Ausstattung:  2x USB 3.0, Gigabit-LAN, 2x SATA-6G-Ports
  • gute Overclocking-Funktionen und -Features
  • gutes BIOS
  • gute Performance, Stabilität und Kompatibilität
  • mit Lucid HydraLogix 200 Chip für den flexiblen Multi-GPU-Betrieb unterschiedlicher Grafikkarten
  • sehr geringer Stromverbrauch unter Idle und Last

Negative Features des MSI P55A Fuzion:

  • SATA-6G-Ports erreichen nur ca. 200 MB/s

Wenn MSI am P55A Fuzion noch etwas hätte verbessern können, dann wäre es ein PCIe-Switch-Chip für wirklich sinnvoll nutzbare SATA-6G-Anschlüsse und zumindest zwei weitere USB-3.0-Ports gewesen. Abgesehen davon stellt das MSI P55A Fuzion ein sehr gutes Board dar, welches zwar nicht gerade günstig ist, aber dafür auch besondere Features mitbringt. Insgesamt betrachtet hat das MSI P55A Fuzion unseren Award verdient.

 

 

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Quellen und weitere Links

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