BIOS

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Das Gigabyte GA-AX370-Gaming 5 haben wir mit der BIOS-Version F5d durchgetestet, die auf der Werbseite als Beta-Version deklariert ist. Da die AMD-Ryzen-Plattform noch ziemlich neu ist, werden häufig neue BIOS-Beta-Versionen veröffentlicht, welche nach und nach die Plattform verbessern sollen.

Im Falle der Version F5d wurde laut Gigabyte die DDR4-RAM-Kompatibilität weiter verbessert, was allerdings nicht für die RAM-Overclocking-Einstellungen gilt, da wir diese mit der BIOS-Version F3n verglichen haben.

Die UEFI-Oberfläche wurde 1:1 von den LGA1151-Platinen für Intels aktueller Kaby-Lake-Plattform übernommen. Demnach wird nun erneut zwischen dem Easy- und dem Advanced-Mode unterschieden. Links oben in der Ecke werden grundlegende Informationen wie das Mainboard-Modell inklusive BIOS-Version, die installierte CPU, deren derzeitige Taktfrequenz sowie die Arbeitsspeicher-Kapazität angezeigt. Mit der CPU- und System-Temperatur und der CPU-Spannung bekommt der Nutzer einen ersten Einblick auf aktuelle Werte und kann somit beispielsweise feststellen, ob die Kühlung richtig montiert wurde.

Mittels "EZ OC" kann sich der Nutzer für einen Betriebsmodus entscheiden. Neben dem normalen Modus hält sich auch ein Eco- und Performance-Modus bereit. Auch werden Infos zur derzeitigen DIMM-Belegung inklusive Takt zu den SATA-Geräten aufgelistet. Wer möchte, kann auch gleich die Boot-Prioritäten per Drag & Drop festlegen beziehungsweise verändern. Ein Shortcut zur (De-)Aktivierung von Intels Rapid-Storage-Technology wurde ebenfalls implementiert, was auch für die Übersicht der angeschlossenen Lüfter und den dazugehörigen Drehzahlen gilt. Mit der Smart-FAN-Funktion können hingegen manuelle Lüfterkurven angelegt werden.

Von den Reitern und den Funktionen her hat Gigabyte den Advanced-Modus ebenfalls 1:1 übernommen, jedoch auf den neuen Farbanstrich gesetzt. Beim ersten Menüpunkt bekommt der Anwender Zugriff auf die Overclocking-Funktionen, welche im "M.I.T."-Reiter hinterlegt sind. Auf dieser Seite sind noch sechs weitere Unterpunkte vorhanden, hinter denen sich die zahlreichen Overclocking-Features verbergen. Unter "System" werden lediglich einzelne Infos wie das Mainboard-Modell, die aktuell vorliegende BIOS-Version, die Uhrzeit und das Datum angezeigt. Von dort aus lässt sich ebenfalls die Sprache ändern. Im UEFI sind weiterhin zahlreiche Einstellungen zu finden, die den Startvorgang betreffen, die unter einem eigenen Menüpunkt aufgelistet werden. Alle auf dem Mainboard vorhandenen Onboard-Komponenten können unter "Peripherals" individuell konfiguriert werden. Chipsatz-relevante Einstellungen sind dagegen in dem separaten Chipset-Menüpunkt anzutreffen. Ferner können im nächsten Punkt "Power" die entsprechenden Einstellungen gesetzt werden. Last but not least ist der "Save & Exit"-Reiter vorhanden, der selbsterklärend ist.

Es war problemlos möglich, auf angenehme Art und Weise per Maus und Tastatur durch die Menüs zu navigieren. Die Maus-Empfindlichkeit lässt sich zudem verändern. Alle von uns gewählten Einstellungen wurden problemlos in die Tat umgesetzt. Das größte Manko am BIOS (aktuell) sind die wenigen RAM-Latenz-Einstellungen sowie die schlechte erweiterte Übertaktung des Arbeitsspeichers.

Overclocking

Dass Overclocking bei AMDs Ryzen-Prozessoren ein großes Thema ist, zeigt vor allem unser Artikel zum AMD Ryzen 7 1700, den wir auf 4 GHz übertakten konnten. Das UEFI unterstützt auch die Down-Core-Funktion mit, mit der CPU-Kerne oder auch ein CCX-Modul (CPU Core Complex) gezielt abgeschaltet werden können. Bei den Achtkern-CPU-Modellen stehen neben "Auto" (4+4) folgende Modi zur Auswahl: 1+1, 2+0, 3+0. 2+2, 4+0 und 3+3.

Gigabyte erlaubt beim GA-AX370-Gaming 5 keine Veränderung des Grundtakts. Bei der CPU-Spannung hat der Anwender Option zwischen dem Override- und Offset-Modus. Im Override-Modus lässt sich die Spannung von 0,80000 Volt bis 1,80000 Volt fixieren. Im Offset-Modus fällt der Spielraum mit -0,15000 Volt bis +0,35000 Volt in beide Richtungen ebenfalls sehr ansprechend aus. Dabei fallen die Intervalle mit 0,00625 Volt sehr fein aus. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden.

Die Overclocking-Funktionen des Gigabyte GA-AX370-Gaming 5 in der Übersicht
Base Clock Rate - nicht möglich -
CPU-Spannung 0,80000 V bis 1,80000 V in 0,00625-V-Schritten (Override-Modus)
-0,15000 V bis +0,35000 V in 0,00625-V-Schritten (Offset-Modus)
DRAM-Spannung 1,000 V bis 2,000 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-SOC-Spannung 0,80000 V bis 1,80000 V in 0,00625-V-Schritten (Override-Modus)
-0,15000 V bis +0,35000 V in 0,00625-V-Schritten (Offset-Modus)
CPU-VDD18-Spannung 1,280 V bis 2,320 V in 0,040-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-VDDP-Spannung -0,200 V bis +0,700 V in 0,040-V-Schritten (Offset-Modus)
FCH-Core-Spannung - nicht möglich -
PCIe-Takt - nicht möglich -
Weitere Spannungen DDRVPP Voltage, DRAM Termination Voltage
Speicher-Optionen
Taktraten CPU-abhängig
Command Rate - nicht einstellbar -
Timings 5 Parameter
XMP wird unterstützt
Weitere Funktionen
Weitere Besonderheiten

UEFI-BIOS
Settings speicherbar in Profilen
Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie AMD Cool & Quiet
erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und vier optionale Fans,
CPU VCore LLC, VAXG LLC

Im Artikel zum AMD Ryzen 7 1700X konnten wir unter Beweis stellen, dass unser Sample einen Takt von 4 GHz auf allen acht Kernen stabil mitmacht. Dies konnten wir auch auf dem Gigabyte GA-AX370-Gaming 5 bestätigen. Im BIOS mussten wir dazu eine VCore von 1,4375 Volt anlegen.

Nicht minder spannend ist die Thematik des RAM-Overclocking, sodass wir uns auch diese Disziplin abgeschaut haben. Für den Test verwenden wir zwei DIMMs mit jeweils 4 GB Speicherkapazität des Typs "G.Skill RipJaws4 DDR4-3000".

Die RAM-Hersteller haben bereits Speichermodule angekündigt, die man für Ryzen spezifizieren möchte und die deshalb auch besser mit dem Speichercontroller abgestimmt sein sollten, als die von uns verwendeten Module - die allesamt mit XMP und ähnlichen Features eher für Intel-Prozessoren ausgelegt sind. So ist es auch nicht erstaunlich, dass die XMP-Profile der Speichermodule vom Gigabyte GA-AX370-Gaming 5 nicht korrekt übernommen wurden, einerseits von den Latenzen, aber vor allem von der Taktfrequenz her nicht. Da nach DDR4-2933 der DDR4-3200-Teiler folgt, lässt sich 3000-MHz-spezifizierter Speicher nur mit den entsprechend gegebenen Teilern anbieten.

Stellt man die Geschwindigkeit manuell ein, so erreicht man effektiv 2.933 MHz mit den G.Skill-Modulen - was ein gutes Resultat ist. Als VDIMM stellten wir 1,35V ein. Allerdings werden hier die Timings nicht korrekt übernommen, trotz im BIOS eingestellten CL16-16-16-35 stellte das Mainboard CL16-15-15-35 ein. Das ist zwar schärfer, kann aber natürlich zu Problemen führen. Allerdings darf man gerade in diesem Bereich noch auf BIOS-Updates aller Hersteller hoffen, da die Command Rate bei keinem BIOS bislang geändert werden kann.

Gigabyte EasyTune-Utility

Auch bei den AM4-Mainboards gibt Gigabyte das Overclocking-Tool "EasyTune" mit auf den Weg. Mit diesem bekommt der Anwender die Möglichkeit, das System direkt unter Windows zu übertakten:

Soll eine erweiterte Übertaktung des Prozessors automatisch vorgenommen werden, steht der OC-Modus zur Verfügung. Alternativ lassen sich auch die Modi "ECO" und "AutoTuning" aktivieren. Wer es genauer festlegen möchte, findet hierfür alle wichtigen Funktionen auf der "Advanced CPU OC"-Seite. Dort können der Grundtakt, die CPU-Multiplikatoren sowie die Spannungen individuell angepasst werden. Auf der nächsten Seite steht das RAM-Overclocking auf dem Programm. Dort können auch alle Timing-Modi einzeln konfiguriert werden. Schließlich lässt sich mit "Advanced Power" die Stromversorgung an sich beeinflussen, worunter die Phasen und die Hauptspannungen gemeint sind. Generell können die gewählten Einstellungen, sofern gewünscht, nach einem Systemneustart wieder automatisch geladen werden.