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Wir haben die drei Ryzen-7-Prozessoren von AMD bereits durchgetestet - der Ryzen 7 1800X, der Ryzen 7 1700X und der Ryzen 7 1700. Passend dazu gibt es natürlich die ersten Sockel-AM4-Mainboards zu kaufen, die zwingend für die Inbetriebnahme erforderlich sind. Das erste von uns durchleuchtete AM4-Mainboard ist das Gigabyte GA-AX370-Gaming 5 - und weitere werden natürlich folgen.

Für die CPU-Spannungsversorgung setzt Gigabyte auf insgesamt zehn Spulen. Zum Thema Overclocking wurde von Gigabyte auch Onboard-Komfort berücksichtigt. Auf dem ATX-PCB halten sich ein Power-, Reset-, OC- und CMOS-Clear-Button sowie eine Diagnostic-LED bereit. Sowohl die beiden mechanischen PCIe-3.0-x16-Steckplätze, der mechanische PCIe-2.0-x16-Anschluss und auch die vier DDR4-DIMM-Speicherbänke wurden per Ultra-Durable-Metal-Shielding-Feature verstärkt. Bei Letzteren werden die Zwischenräume zusätzlich von RGB-LEDs beleuchtet. Aber nicht nur dort, sondern verteilt auf der Platine finden sich zahlreiche RGB-LEDs wieder, die das RGB-Fusion-Feature bilden. Sie lassen sich beispielsweise im UEFI aus steuern.

Mit zwei SATA-Express- und vier SATA-6GBit/s-Anschlüssen wird zusammen mit jeweils einer M.2- und U.2-Schnittstelle auch einiges im Storage-Bereich geboten. Der Anwender muss sich jedoch zwischen der M.2- und der U.2-Schnittstelle entscheiden. Beides zeitgleich ist nicht möglich. Zwei von vier USB-3.1-Gen2-Buchsen (1x Typ-C und 3x Typ-A) arbeiten nativ mit AMDs X370-Chipsatz zusammen, für die anderen beiden griff Gigabyte zum ASMedia ASM1183 zurück. Des Weiteren werden dem Besitzer zehn USB-3.1-Gen1- und dazu vier USB-2.0-Anschlüsse zur Verfügung gestellt.

Netzwerktechnisch befinden sich am I/O-Panel gleich zwei Gigabit-LAN-Ports. Als Controller hält unter anderem der Killer E2500 von Rivet Networks her. Mit fünf 3,5-mm-Klinke-Audiojacks und einem Toslink-Lichtleiter kann das vorhandene Audio-Equipment angeschlossen werden. Dabei arbeitet jeweils ein Realtek ALC1220 für den Haupt- und Front-Audiobereich. Ohne Frage lassen sich auch einige Lüfter anschließen. Neben den beiden CPU-FAN-Headern, stehen noch zwei W-Pump- und vier Chassis-FAN-Header zur Verfügung.

Generell stimmt die Leistung und auch das CPU-Overclocking war mit unserem CPU-Sample kein Problem. Schwierig ist bei der Ryzen-Plattform weiterhin die RAM-Problematik, nicht nur aufgrund der frühen BIOS-Versionen, sondern auch aufgrund nicht-optimierter Speicherriegel, die alle mit XMP und co. eher auf Intels Z270 ausgerichtet sind. Zwar konnten wir einen hohen RAM-Takt von effektiv 2.933 MHz erreichen, jedoch stimmten die eingegebenen Latenzen im Betrieb nicht überein. An dieser Stelle muss man die kommenden BIOS-Versionen abwarten, die vielleicht auch noch Einstellungsmöglichkeiten für die Command Rate und weitere Paramenter bieten werden. Von der Energieeffizienz her gab es kein Grund zur Beunruhigung. Sowohl im Leerlauf als auch unter Last wurden gute Werte erreicht.

Bleibt nur noch der Preis übrig. In unserem Preisvergleich ist das Gigabyte GA-AX370-Gaming 5 ab etwa 222 Euro gelistet und gehört damit nicht zu den günstigsten AM4-Brettern mit AMDs X370-Chipsatz. Fakt ist, dass nicht jeder Ryzen-Aufrüster ein Mainboard für mehr als 200 Euro benötigt - auf der anderen Seite bringt Gigabyte aber schon eine Menge Features auf dem Mainboard unter.

Positive Eigenschaften des Gigabyte GA-AX370-Gaming 5:

  • sehr gute Leistungsfähigkeit mit einer sehr guten CPU-Spannungsversorgung
  • umfangreiche Ausstattung, u.a. zwei SATAe-Schnittstellen, zehn USB-3.1-Gen1-Anschlüssen und vier USB-3.1-Gen2-Buchsen
  • PCI-Express-3.0-Unterstützung an zwei PEG-Slots
  • sehr gute Gesamtperformance, gute Stabilität und gute Effizienz
  • M.2- und U.2-Schnittstelle
  • Onboard-Komfort, u.a. Power- und Reset-Button
  • umfangreicher Onboard-Sound-Bereich

Negative Eigenschaften des Gigabyte GA-AX370-Gaming 5:

  • hoher Preis
  • M.2 und U.2 sind nicht zeitgleich verwendbar
  • wenig und fehlerhafte RAM-Einstellungen

Das Gigabyte GA-AX370-Gaming 5 bietet eine gute Hardware-Basis für die neuen AMD-Ryzen-Prozessoren und stellt jede Menge Ausstattung bereit. Ein guter Start für Gigabyte im AM4-Bereich!

Alternativen? Dadurch, dass wir mit dem Gigabyte GA-AX370-Gaming 5 das erste AM4-Mainboard auf den Prüfstand gestellt haben, ist es natürlich schwierig, gute Alternativen zu nennen. Wenn wir jedoch rein die Ausstattung der vorhandenen Platinen vergleichen, könnte sich ein Blick auf die günstigeren Modelle des Typs MSI X370 Gaming Pro Carbon und ASUS Prime X370-Pro lohnen.

Persönliche Meinung

Der Ryzen-Launch kann zweifellos als holpriger Start bezeichnet werden. Es fällt unweigerlich auf, dass die zugegeben brandneue Plattform noch nicht ganz rund läuft. Dabei ist das größte Problem die RAM-Geschichte. In den Weiten des Internets können massenhaft Arbeitsspeicher-Konflikte im Zusammenhang mit Ryzen gefunden werden, sodass wir uns über den DDR4-2933-Betrieb glücklich schätzen können. Womöglich besitzen wir Module, die besonders gut mit den Ryzen-CPUs zusammenarbeiten. Mit der Verfügbarkeit von spezifizierten Modulen mit angepassten SPDs und ein paar BIOS-Versionen weiter wird aber auch dieser Punkt ausgebügelt sein.

Von der Hardware ansich spielt das Gigabyte GA-AX370-Gaming 5 in der oberen Liga mit, was auch für die gebotene Ausstattung Gültigkeit hat. Doch leider haben es die RGB-LEDs auch auf die AM4-Plattform geschafft - wer meine Artikel öfter liest, weiß über meine persönliche LED-Allergie bescheid.

Preise und Verfügbarkeit
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