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ASUS PG27UQ im Test - 144 Hz, UHD, HDR und G-Sync erfordern Kompromisse - 144 Hz, HDR und UHD? Das erfordert Kompromisse.

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HDR und 144 Hz bei UHD, das haben wir unseren Lesern bislang immer als nicht machbar verkauft. Der Grund ist ganz einfach und hat trotz des ASUS PG27UQ noch bestand: Die Bandbreite, die der aktuelle DisplayPort 1.4-Standard liefern kann, reicht schlichtweg nicht aus, um 144 Bilder/Sekunde mit 3.840 x 2.160 Bildpunkten durch das Kabel zu bekommen. Daher war es bislang so, dass beispielsweise bei der 34-Zoll-Riege mit 3.440 x 1.400 Bildpunkten offiziell bei 100 Hz Schluss war und 144 Hz Geräten mit 2.560 x 1.440 Bildpunkten vorbehalten war. Kleinere Sprünge konnte zwar noch durch eine „Übertaktung“ erreicht werden, garantieren wollte die aber kein Hersteller.

Ein neuer DisplayPort-Standard ist nicht am Start. Also musste das Trio aus ASUS, NVIDIA und AUO einen anderen Weg gehen. Die schlussendlich gewählte Lösung liegt am Ende irgendwie auf der Hand, ist aber auf den ersten Blick nicht unbedingt naheliegend. Im PC-Bereich ist es der gewohnte Weg, Farbsignale nach dem RGB-Standard zu übertragen. Es werden also pro Pixel die Anteile der Farben Rot, Grün und Blau übertragen. In der Mischung der Subpixelfarben entsteht schlussendlich die Farbe, die wir auf dem Monitor zusehen bekommen. 

Es gibt aber noch einen anderen Weg, Farben zu übertragen. Das Bildsignal kann für jeden Pixel in Kontrastwert, Farbton und Sättigung aufgeteilt werden. Um die maximale Qualität zu bieten, muss der Modus 4:4:4 gewählt werden. Dann enthält jeder Pixel die vollen Informationen. Bandbreite kann so jedoch nicht eingespart werden. Dafür gibt es aber den Modus 4:2:2. Dann enthält immer noch jeder Pixel die volle Helligkeitsinformation, aber nur noch jeder zweite Pixel die Farbdifferenzsignale. Auf eben jenen Modus schaltet der ASUS ROG Swift PG27UQ automatisch um, wenn die Kombination aus HDR, 144 oder 120 HZ und UHD gewählt wird.

Am Ende zählt an dieser Stelle natürlich, wie sich diese Komprimierung auf die Bildqualität auswirkt – und an dieser Stelle muss differenziert werden. Wird auf dem Desktop gearbeitet, gibt es im 4:2:2-Modus eine deutlich sichtbare Verschlechterung der Bildqualität. So möchte man nicht mehrere Stunden vor dem PC sitzen. Gerade feine Linien leiden deutlich unter dem sogenannten Chroma-Subsampling. Ganz anders sieht es bei der Wiedergabe von Filmen oder Spielen aus. Hier konnten wir keinen Unterschied zwischen 4:4:4 und 4:2:2 feststellen. Entsprechend „spart“ ASUS unseres Erachtens an der richtigen Stelle. 

Probleme in der Praxis gibt es übrigens auch nicht, denn im NVIDIA-Treiber kann festgelegt werden, dass die Desktop-Ansicht ohne Komprimierung wiedergegeben wird.