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ASUS PG27UQ im Test - 144 Hz, UHD, HDR und G-Sync erfordern Kompromisse - Fazit

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Der ASUS ROG PG27UQ ist ein Leuchtturm-Produkt, das aktuell die Grenzen des Machbaren ausreizt und faszinieren kann. Gleichzeitig müssen aber auch Kompromisse eingegangen werden, die dem Gesamtbild kleine (aber auch wirklich nur kleine) Kratzer hinzufügt.

HDR, UHD, 144 und G-Sync, vereint in einem Gerät. Das wünschen sich Enthusiasten schon lange. Wie kompliziert das Unterfangen ist, diese Aspekte unter einen Hut zu bekommen, zeigt die lange Wartezeit bis zur Einführung des PG27UQ. Seit der ersten Ankündigung sind immerhin rund eineinhalb Jahre vergangen. Das was am Ende dabei herausgekommen ist, ist in vielerlei Hinsicht extrem gut. Kein Display bietet aktuell bei Games ein besseres Bild und macht – und da kommt es am Ende drauf an – mehr Spaß. Die Kombination aus der hohen Auflösung und dem HDR-typischen Bild sorgt für eine sehr plastische Darstellung, G-Sync dafür, dass Tearing-Effekte auch bei schwankenden Frameraten nicht auftreten.

In unseren Messungen kann das Panel mit sehr guten Werten aufwarten, was praktisch alle Disziplinen betrifft. Die sehr guten Kontrastwerte erkauft man sich allerdings durch ein Local Dimming. Das fällt mit 384 Zonen zwar sehr fein gegliedert aus, die Helligkeitsunterschiede zwischen aktivierten und deaktivierten Zonen fallen aber gerade bei einheitlichen, dunklen Hintergründen deutlich auf. 

Besagte Kompromisse machen sich an zwei Stellen bemerkbar. Zum einen wäre da der verbaute Lüfter. Dieser ist zwar leise, läuft aber permanent, auch im Windows-Betrieb. Ist das übrige Setup also auf eine minimale Lautstärke getrimmt, macht er sich immer dezent im Hintergrund bemerkbar. Die meisten Nutzer wird das nicht stören, sie werden ihn vermutlich im allgemeinen Lüfter-Geräusch des Rechners nicht einmal wahrnehmen, so mancher Enthusiast hätte sich aber sicher eine andere Lösung gewünscht. Bei Games oder Filmen geht das Geräusch völlig unter. Möglicherweise wäre hier ein teil-passiver Betrieb eine interessante Lösung für zukünftige Modelle. 

Der zweite Kompromiss wird durch das Chroma-Subsampling eingegangen. Da die Bandbreite des DisplayPort für 144 Hz, HDR und UHD nicht ausreicht, kommt eine Komprimierung zum Einsatz. Diese fällt nur im Windows-Betrieb auf, nicht aber bei Games oder Filmen. Da NVIDIA es erlaubt, die Komprimierung im Desktop-Betrieb zu deaktivieren, hat dieser „Kompromiss“ unseres Erachtens keine Auswirkungen auf den Praxiseinsatz. 

Diese modernste Technik verpackt ASUS in einem typischen ROG-Gehäuse, das zu den extrovertierteren Vertretern seiner Art gehört und mit vielen Beleuchtungsoptionen aufwarten kann. Der Rahmen mag für ein 2018er-Modell vielleicht etwas breit sein, mehrere PG27UQ wird sich aber vermutlich kaum jemand auf den Schreibtisch stellen. Wichtiger ist da schon, dass der 27-Zöller mit sehr guten Ergonomie-Funktionen aufwarten kann. Dass der Stromverbrauch etwas höher als üblich ausfällt, überrascht mit Blick auf die Technik nicht.

Damit bleibt am Ende das Reizthema „Preis“. Ja, der PG27UQ ist mit seinem Preis von 2.600 Euro extrem teuer, vernünftig betrachtet natürlich auch zu teuer. Aber es handelt sich um eine exklusive Mischung modernster Features getreu dem Motto „mehr geht nicht“. Damit ist unser Testkandidat kein Produkt für den Massenmarkt, sondern für Early Adaptor – und die müssen bekanntlich immer etwas mehr investieren. Und bekanntlich macht es nur selten Spaß immer vernünftig zu sein.

Alles in allem ist der ASUS PG27UQ ein beeindruckendes Stück Technik, das aktuell die Grenze des Machbaren darstellt und der beste Gaming-Monitor am Markt ist. Ganz ohne Schwächen ist die Vorstellung aber nicht, was gerade mit Blick auf den Preis etwas schade ist. Interessenten sollten darüber hinaus ein sehr leistungsfähiges Setup besitzen, um die Vorteile überhaupt ausnutzen zu können. Entsprechend verleihen wir unseren Technik Award.

Positive Aspekte des ASUS PG27UQ:

  • Grandiose Gaming-Bildqualität
  • Sehr gute Bildqualität
  • Local Dimming mit 384 Zonen
  • Umfangreiche Ausstattung
  • gute Ergonomische Einstellmöglichkeiten

Negative Aspekte des ASUS PG27UQ:

  • Hoher Preis
  • Aktive Kühlung
  • Chroma-Subsampling teils benötigt

Preise und Verfügbarkeit
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