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Es ist jetzt bereits die zweite ungewöhnliche Vorweihnachtszeit nacheinander. Noch stärker als im vergangenen Jahr zeichnen sich 2021 Verfügbarkeitsprobleme ab, wer also auf der Suche nach einem ganz bestimmten Produkt ist, braucht teils viel Geduld und gute Nerven. Ganz unabhängig davon haben wir in diesem Jahr wieder zahlreiche Produkte auf den Prüfstand stellen können. Unsere Empfehlungen hat die Hardwareluxx-Redaktion ausdiskutiert und sogfältig ausgewählt. Welches Produkt sich unter dem Tannenbaum lohnt? Wir hätten da ein paar Ideen!
Prozessor-Empfehlungen:
Auch wenn AMDs aktuelle Ryzen-5000-Generation schon einige Monate auf dem Markt ist, wurde bisher noch kein Modell unterhalb des Ryzen 5 5600X vorgestellt. Intel hat erst kürzlich seine Alder-Lake-Prozessoren präsentiert, aber auch hier fehlt es noch an den kleineren Modellen. Insofern haben wir uns bei dieser Weihnachtsempfehlung dazu entschieden, die Kategorien etwas einzuschränken und konzentrieren uns auf den Bereich Gaming und High-End.
Günstiger Gaming-Prozessor
Intel Core i5-12600K
Das vorerst kleinste Alder-Lake-Modell ist der Core i5-12600K, der als KF-Ausführung zudem optional auf die integrierte Grafikeinheit verzichtet. Als Core i5-12600K setzt Intel hier auf sechs Performance- und vier Efficiency-Kerne. Die Performance-Kerne erreichen einen maximalen Boost-Takt von 4,9 GHz. Die auf der Golden-Cove-Architektur basierenden Performance-Kerne sichern Intel den Spitzenplatz im Single-Core-Bereich und auch im Gaming ist der Core i5-12600K im Preisbereich von 320 Euro eine echte Empfehlung.
Für die Multi-Threaded-Leistung bekommen die sechs Performance-Kerne noch die Unterstützung der vier Efficiency-Kerne. Somit können insgesamt 16 Threads verarbeitet werden. Ein Core i5-12600K überflügelt mit seinen 6+4-Kernen die eben erwähnten ehemaligen Spitzenmodelle von Intel und setzt sich vor einen Ryzen 7 5800X mit acht Zen-3-Kernen. Der Vorgänger Core i5-11600K wird um 60 % in der Multi-Threaded-Leistung überboten.
Der Core i5-12600K ist für etwas mehr als 300 Euro eine absolute Empfehlung im Gaming-Bereich. Hier überflügelt er fast die komplette Ryzen-Konkurrenz. Mit einer TDP und einem Power-Limit von 125 bzw. 150 W zeigt er sich dabei noch relativ sparsam, zumal in Spielen ohnehin nicht das volle Power-Limit abgerufen wird.
Ein Manko ist noch die recht teure Plattform, denn aktuell können die LGA1700-Prozessoren nur auf Mainboards mit Z690-Chipsatz betrieben werden. Den günstigeren Mittelklasse-Chipsatz B650 wird Intel erst im kommenden Jahr auf den Markt bringen. Zudem muss es für den Core i5-12600K nicht zwangsläufig ein Mainboard für DDR5 sein. Der Einsatz von DDR4 drückt die Kosten der Anschaffung etwas.
Intel will vom Start weg für eine gute Verfügbarkeit und stabile Preise sorgen. Der Core i5-12600K ist ab 319 Euro zu haben.
Hardwareluxx-Test: Core i5-12600K
AMD Ryzen 7 5800X
Mit dem Ryzen 7 5800X bietet AMD acht Zen-3-Kerne auf einem CCD bei einer TDP von 105 W. Die acht Kerne können 16 Threads verarbeiten und erreichen einen Takt von 4,7 GHz. Mit dem Einsatz eines CCDs kommt der Ryzen 7 5800X auf einen L3-Cache von 32 MB.
Die acht schnellen Kerne haben AMD bei vergleichbarer Anzahl der Kerne auf gleiches Niveau zu Intel gesetzt. Da man aber auch 12 und 16 Kerne bieten kann (dazu kommen wir in einer weiteren Empfehlung), ließ man Intel in dieser Hinsicht weit hinter sich. Der Ryzen 7 5800X konnte in Spielen nicht ganz mit Intels letzter Rocket-Lake-Generation mithalten und wurde von Alder Lake nun endgültig abgehängt.
Dies kann eine Empfehlung aber nicht unbedingt verhindern. Wer schon einen Ryzen-Prozessor der vorherigen Generation auf einem kompatiblen Mainboard im Einsatz hat, der kann auf den Ryzen 7 5800X wechseln und sich der acht schnellen Zen-3-Kerne erfreuen. Der Ryzen 7 5800X kostet aktuell 379 Euro.
Hardwareluxx-Test: Ryzen 7 5800X
AMD Ryzen 5800X | ||
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Ab 549,00 EUR |
Gaming- und Multi-Threaded
Intel Core i9-12900K
Spitzenmodell der Alder-Lake-Serie ist der Core i9-12900K. Hier packt Intel jeweils acht Performance- und Efficiency-Kerne aus der 10-nm-Fertigung (Intel 7) in ein Package. Im Boost erreichen die Performance-Kerne einen Takt von knapp über 5 GHz. Die neuen Architekturen der beiden Kern-Klassen bringen Intel zurück an die Leistungsspitze – sowohl im Single-Threaded- als auch Multi-Threaded-Bereich. Die 16 Kerne sind dabei in vielen Anwendungen auch schneller als die 16 Kerne der Konkurrenz.
Die hohe Leistung der Kerne sorgt also für eine entsprechende Multi-Threaded-Leistung, zudem kann Intel seine Domäne im Bereich der Spiele noch etwas ausbauen. Wer auf der Suche nach einem neuen Gaming-System ist und noch etwas Zusatzleistung in der Hinterhand haben will, der ist beim Core i9-12900K genau richtig.
Aber auch für den Core i9-12900K gilt: Eine neue Plattform bedeutet auch immer höhere Kosten bei einer Neuanschaffung, während man bei AMD mit AM4 seit einigen Generationen einfach nur den Prozessor tauschen muss – wenngleich es auch hier ein paar Einschränkungen gibt. Mit einem Core i9-12900K sollte man aber auch den Wechsel zu DDR5 in Betracht ziehen, um über zukünftig erhältliche schnelle DDR5-Module das Leistungsplus mitzunehmen.
Der Core i9-12900K ist mit 679 Euro etwas günstiger als das Spitzenmodell der Konkurrenz.
Hardwareluxx-Test: Core i9-12900K
AMD Ryzen 9 5950X
Weiterhin das Spitzenmodell und weiterhin eine Empfehlung ist der Ryzen 9 5950X. Hier arbeiten 16 der Zen-3-Kerne, die bei einem Boost-Takt von knapp unter 5 GHz verbleiben. Die TDP liegt auch hier bei 105 W. Um auf 16 Kerne zu kommen, setzt AMD zwei CCDs mit jeweils acht Kernen im Package ein. Damit verdoppelt sich der L3-Cache auf 64 MB.
AMD bot bei den Ryzen-Prozessoren recht früh die aktuellen I/O-Schnittstellen an – wechselte als erstes auf DDR4-3200 und PCI-Express 4.0. Auch bei der Anzahl der Lanes gab man sich nicht ganz so sparsam, wie Intel bis zuletzt.
Die 16 Zen-3-Kerne des Ryzen 9 5950X waren und sind eine wahre Kampfansage, die Intel erst vor wenigen Wochen kontern konnte. Auch für dieses Modell gilt: Wer bereits die AM4-Plattform nutzt, bekommt mit dem Ryzen 9 5950X die Möglichkeit, das Spitzenmodell auch generationsübergreifend einzusetzen.
719 Euro kostet der Ryzen 9 5950X aktuell und hat damit seit einigen Wochen seine unverbindliche Preisempfehlung erreicht.
Hardwareluxx-Test: Ryzen 9 5950X
Weiterhin in den Spezialbereich verorten würden wir die Workstation-Lösungen von AMD und Intel. Wem es nicht Kerne genug sein können, der bekommt mit dem Ryzen Threadripper Pro 3995WX gleich 64 Kerne geboten. Hinzu kommen 64 PCI-Express-4.0-Lanes, ein Octa-Channel-Speicherinterface und somit unzählige I/O-Optionen. Mehr dazu im Test. Mit 5.145 Euro ist ein solcher Prozessor aber auch nicht ganz günstig und verlangt zusätzlich nach teuren Mainboards.
Intel bietet mit den Xeon-Prozessoren zwar eine gewisse Konkurrenz zu den Ryzen-Threadripper-Prozessoren an, aber vermutlich wird man erst 2022 auch in diesem Segment wieder angreifen. AMD hat sich zuletzt aber auch zur Ruhe gelegt, denn bereits seit Monaten wird auf den Startschuss der Ryzen-Threadripper-Prozessoren auf Basis von Zen 3 gewartet.