Die Rechnung ist so auch mehr Milchmädchen als alles andere. AMD fertigt nicht mehr selbst, sondern lässt fertigen. Also bestellt man bei GF (Deneb, Propus, Thuban) oder TSMC (Brazos, Ontario und wohl auch Llano) eine Anzahl x von Wafern. Diese Wafer haben beim Fertiger in Prozess X den Preis Y. Für die Fertigung spielen natürlich noch andere Dinge als pure Siliziumkosten in die Kosten hinein. Die größten Faktoren sind hier sicherlich Fixposten, wie Energie, die verwendeten Chemikalien und Personal. Diese Kosten fallen natürlich beim Fertiger an, werden aber auf den Waferpreis angerechnet. Man wäre ja doof, wenn mans nicht tun würde.
Dennoch gilt (in diesem Fall für GF/TSMC) die alte Weisheit: Höhere Stückzahlen erhöhen zwar die Gesamtkosten, senken aber die Kosten pro Stück (Verhältnis Fixkosten zu variable Kosten!). Da AMD bisher nur 3 verschiedene Dies fertigen lässt (45nm Deneb, 45nm Thuban, 40nm Brazos) kann man sehr hohe Stückzahlen bestellen ud somit auch fertigen. Du darfst nie vergessen, dass auch Ausschuss als teildeaktivierte X2 oder X3 verkauft werden. Du darfst nie vergessen, dass defekte L3-Caches deaktiviert werden können und so aus Phenom II einfach Athlon II CPUs werden. Das alles erhöht Yield und senkt somit Stückkosten.
Davon abgesehen finanzieren sich Produkte in solch großen Konzernen oft quer. Bedeutet also: Kann man bspw. mit Phenom II X4 gute Gewinne machen, tut es nicht weh wenn man im untersten Segment CPUs unterhalb der Kostenschwelle verkauft. Solange das Ergebnis unterm Strich eine schwarze Zahl ist, ist das vollkommen egal.