Was würdest du denn sonst empfehlen, als Gehäuse..
<=100€
Midi (also nicht höher als 50cm Hoch)
Ein 360er Radiator (60mm dick).
kein Fenster
Ohne noch Bezug auf die Kühlungsdimensionierung zu nehmen würde ich in dem Fall bei dem Gehäuse bleiben, damit leben, dass es nicht ganz optimal ist und mich bezüglich der Lüfterrichtung entweder zugunsten der wassergekühlten, oder der luftgekühlten Komponenten entscheiden. Nur weil man keine optimale Radiatoranordnung verbaut, bedeutet das ja nicht, dass man irgendwelche Probleme befürchten müsste (zumindest bei vernünftiger Dimensionierung der Radiator-Eintrittsflächen). Habe z. B. bei einem meiner Wakü-Rechner auch einen internen Radi der mit erwärmter Innenluft gekühlt wird (nicht optimal aber gut ausreichend). Es ist bei internen Radis auch die Regel und nicht die Ausnahme, dass man die Luftströme nicht sauber trennt, weil das wie gesagt die wenigsten Gehäuse ab Werk zulassen, und die die es tun eigentlich druchweg in höheren Preis- und oft auch Größenklassen zu finden sind. Wenn man trotz eines "normalen" Gehäuses nicht auf diese letzte Optimierung verzichten will, muss man eben in Eigeninitiative eine Lufthaube bzw. Luftkanäle im Gehäuse einbauen, die die Luftwege der Radiator Be- und Entlüftung und der Gehäuse Be- und Entlüftung trennen.
Nun aber zur Dimensionierung: Was soll der dicke 360er Radi kühlen? Wenn es die energetisch leider recht ineffiziente Grafikkarte sein soll, wird die Abluft des Radiators schon recht warm werden unter Grafik-Vollast. Wenn nur die die CPU gekühlt werden soll ist es kein nennenswertes Thema. Dann würde ich eher auf einen dünneren Radi setzen und dafür leisere Lüfter verbauen. Soll beides damit gekühlt werden, ist das Thema Abluft zumindest unter Last auf jeden Fall etwas worüber man zumindest nachdenken sollte, denn sehr gut kühlen ist dann zumindest mit leisen Lüftern (schon wegen des dicken Radis) nicht drin, weil es an Fläche fehlt. Bei gleicher Lüfterdrehzahl kann man geringe Eintrittsfläche nicht mit Radiatordicke kompensieren. Edit: Die Wärmetauschfläche die über erhöhte Tiefe (Dicke) eines Radiators gewonnen wird, ist lange nicht so effektiv wie eine vergrößerte Eintrittsfläche. Das liegt prinzipbedingt an der Bauart der Radiatoren als Querstromwärmetauscher. Würde man mit einem 60mm dicken 360er die gleiche Kühlleistung erreichen wollen wie mit zwei 30mm dicken, leise belüfteten 360er Radiatoren, müsste man die Lüfterdrehzahl auf dem Dickschiff dermaßen nach oben schrauben, dass man ohne Gehörschutz vermutlich nicht mehr am PC arbeiten könnte. Je nach Referenz-Lüfterdrehzahl auf den zwei dünnen Radis wäre es u. U. auch gar nicht möglich diese Kühlleistung damit zu erzielen. Kurzum: Falls es bei der Wahl des dicken Radiators Mutter des Gedanken war fehlende Kühlfläche durch einen größere Tiefe des Radiators zu ersetzen wird das nicht gelingen und wenn dann nur teilweise und zum Preis deutlich höherer Lautstärke. Oder noch kürzer: Eintrittsfläche schlägt Tiefe - und zwar massiv!
Natürlich spielen auch die Lamellendichten eine gewisse Rolle, aber an der grundsätzlichen Tatsache, dass eine Querstromwäremtauscher über die Tiefe immer ineffektiver wird, ändert das grundsätzlich erst mal nichts. Sinnvolle direkte Vergleiche kann man ohnehin nur dann anstellen, wenn man lediglich an einer einzigen Stellschraube dreht. <- Bevor hier wieder Diskussionen aufkommen .
Habe selber ein Wakü-Setup mit einem 2500K (wesentlich weniger übertaktet) und einer kleinere Graka die zusammen "nur" ca. 280W verheizen, und komme da mit mehr als der Radi-Fläche (1x 280er und 1x 120er) die du verwendest unter teilweise getrennt realisierter Abluftführung gerade so hin, dass sich die Kiste unter Last noch einigermaßen "Wakü-like" verhält - sprich leise und merklich kühler bleibt als mit Lukü. Für irgendwelche LuKü- oder AIO-Jünger wären die Eigenschaften so eines Systems zwar immer noch ein Traum, aber für eine echte Wakü ist imho das schon eher am unteren Ende angesiedelt.
Dein 360er reicht zwar prinzipiell, um die ca. 420W+ Abwärme der wassergkühlten Komponenten los zu werden (gehe jetzt mal von GPU + CPU aus), ohne dass diese überhitzen, aber das wären ca. 140W+ pro 120x120er Radifläche. Unter Last wird es so auf keinen Fall wirklich leise noch werden die Komponenten kühl im Sinne sinnvoll dimensionierter Waküs. Zwar wird es noch keine absolute Katastrophe aber auch keinesfalls ein Setup, dass man als gut dimensioniert bezeichnen könnte. Da wirst du dich eher im Bereich zwischen Low-End Custom-Waküs und AIOs/Lukü wiederfinden. Insgesamt also eher suboptimal. Unter solchen Voraussetzungen sind Gedanken an die Luftführung zwar prinzipiell auch nicht falsch, weil das Problem der warmen Radiatorabluft wegen der im Verhältnis zur Heizleistung geringen effektiven Kühlfläche natürlich sehr stark auftritt, aber die Prioritäten sollten eher darauf liegen, wo du noch etwas Radiatorfläche unterbringst. Ein dünner 360er vorne und ein dünner 240er, 280er oder weiterer 360er oben (bin mir nicht sicher was passt), würden die Lage jedenfalls unabhängig von der Lüftführung deutlich entspannen und auch leiseren Lastbetrieb zulassen.
Für CPU-only wäre die Radiatorflähce hingegen auch mit OC eher überdimensioniert und einer dünner Radi würde auf jeden Fall den leisen Betrieb fördern. Für GPU-only würdest du mEn mit dem Setup gerade so an die Grenze zur leisen Kühlbarkeit bei, für Wakü-Verhältnisse, vertretbaren Temperaturen kommen.
Zuletzt bearbeitet: