Und das ist der entscheidende Punkt. Es gibt hier keinen Alleinschuldigen, sondern mehrere Schuldige. Nämlich die Mainboard-Hersteller einerseits, und Intel auf der anderen Seite. Die Mainboard-Hersteller logischerweise deswegen, weil sie die offiziellen Vorgaben ignoriert haben. Intel logischerweise deswegen, weil sie nicht nur gewusst haben, dass die Mainboard-Hersteller die eigenen Vorgaben aushebeln und ignorieren, sondern sie es auch jahrelang aktiv geduldet haben, ohne es zu unterbinden. Hier jetzt die Schuld allein auf Dritte zu schieben, ist relativ peinlich und hilft den (betroffenen) Kunden auch kein Stück. Mal davon ab, dass sowas bei den Partnern auch alles andere als gut ankommt, wenn man denen jetzt öffentlichkeitswirksam die alleinige Schuld zuschiebt, obwohl man es selbst gehörig mitzuverantworten hat.
Gut, Intels Geschäftspraktiken aus der Vergangenheit sind allseits bekannt, die sind sich am Ende für gar nichts zu schade. Wenn man wie hier (auch) Mist gebaut hat, sollte man aber auch die Eier in deer Hose haben und das zugeben, statt sich in Unschuld zu waschen. Sowas kommt am Ende nicht nur bei den direkten Partnern nicht gut an, sondern wirft auch in der Öffentlichkeit kein gutes Licht auf das Unternehmen.