- Vorhersehbarkeit der Handlung: Ich habe die Bücher nicht gelesen und die Serie auch nur einmal (Staffel 3 und 4 zweimal) gesehen, aber selbst dann ist man schon lange mit den Charakteren unterwegs und deren Handeln ist dann natürlich vorhersehbarer als noch in Staffel 1 oder 3. Von daher ist es dann nicht wirklich überraschend, dass z.B. Sansa Kleinfinger nicht vertraut und er eben dieses Ende findet.
Der "Eisdrache" hat mich auch nicht wirklich überrascht. Ich hatte schon vor einigen Staffeln (als die Drachen anfingen Feuer zu speien) den genialen Gedankengang: Drache = Feuer => das Ganze heißt "Das Lied von Eis und Feuer" => ein "Eisdrache" wäre doch auch ganz nett. So hat man halt viele Gedanken/Ahnungen, die meisten treffen nie ein, aber wenn dann mal einer zutrifft denkt man sich halt: "Klar, hab ich doch kommen sehen." Zumindest geht es mir so.
- "Zeitprobleme" in Westeros: Es stimmt schon, teilweise bin ich auch verwundert, dass z.B. Euron wie Kai aus der Kiste auftaucht und die Flotte versenken kann oder der gesamte Zeitstrang mit dem Ausflug nördlich der Mauer in Folge 6, was echt kein geiler Plan war. Aber so massiv stört es mich ehrlich gesagt jetzt auch nicht. Ich habe aber auch nie recherchiert und in der Serie wird es ja auch nie so richtig erklärt, wie groß Westeros denn jetzt eigentlich sein soll. Man sieht zwar mal Karten (ob im Vorspann oder jetzt aufgemalt in Kingslanding oder in Drachenstein auf dem Tisch), aber es steht halt nie ein Maßstab dabei. Ist Westeros jetzt so groß wie Sylt (natürlich nicht), wie Italien oder wie von Alaska bis nach Chile - ich weiß es nicht. Ich meine am Anfang erwähnte König Robert, dass er für seinen Trip von Königsmund bis Winterfell 40 Tage gebraucht hat, aber wenn er dabei in jedem Bordell einkehrt, sagt das auch nicht viel aus.
- Straffung der Handlung / die Autoren wollen zum Schluß kommen: Früher haben sie sich mehr Zeit genommen, das kommt mir auch so vor. Da gab es aber auch bedeutend mehr Schauplätze und Charaktere. Viele wichtige Personen sind ja gewaltsam von uns gegangen und da bleiben halt auch nicht mehr viele Schauplätze übrig, zumal die Charaktere ja auch konzentriert auf einem Haufen sitzen, z.B. Sansa, Arya, Bran, Kleinfinger und Brienne sind alle in Winterfell. Die hatten früher ja alle ihren eigenen Handlungstrang. Von daher kann man jetzt auch nicht mehr wirklich zu einem anderen interessanten Schauplatz umschalten, z.B. während der sechsten Folge. Von daher bin ich eigentlich zufrieden damit, es eher zu straffen und zum Ende zu kommen als es unnötig in die Länge zu ziehen.
Was mir sonst noch so aufgefallen ist:
- Von Qyburn hätte ich gerne mehr gesehen. Vielleicht hätte er noch etwas mit dem zerstückelten Untoten anfangen können.
- Euron gefällt mir nicht wirklich, der Schauspieler auch nicht, irgendetwas stört mich an ihm.
- Von Ellaria Sand wird man wohl nichts mehr sehen, ebenso wie von Septa Unella. Melisandre weiß ich auch nicht, ob sie noch mal auftaucht.
- Varys hat die letzten beiden Staffeln schon Nichts mehr zu tun, vielleicht plant er ja im Hintergrund den ganz großen Clou.
- Jaime ist eine Weichflöte. Ich hätte Olenna ja sehr gerne in den Händen von Cersei gesehen.
- Die Untoten sind erstaunlich schnell, schneller als Jon Snow und Co im Vollsprint. War mir nicht mehr so richtig bewußt, wobei sie in Hartheim ja auch schon sehr schnell waren.
- Ich hoffe in Staffel 8 gibt es nicht zu viele Kämpfe mit den Untoten, da habe ich inzwischen genug gesehen.
- Gerne mehr über den Night King und Bran, da gibt es für mich noch einige Fragen zu beantworten. Ich hoffe die Serienmacher schaffen es, mir da eine zufriedenstellende Erklärung zu liefern.