Folgende Komponenten hat MonsterLabo im The Beast-Sample verbaut:
Eckdaten: Testsytem | |
Prozessor: | AMD Ryzen 9 5950X, 16 Kerne |
Prozessor-Kühler: | Passivkühler des Gehäuses |
Mainboard: | ASUS TUF Gaming B550M-Plus |
Arbeitsspeicher: | 64 GB DDR4 RAM |
Festplatte: | Western Digital Black SN850 1TB NVMe M.2 SSD |
Grafikkarte: | NVIDIA GeForce RTX 3080 Ti |
Betriebssystem: | Windows 10 |
Temperaturmessungen Standardbetrieb:
Regulär nutzen wir für Gehäusetests ein Lastszenario, bei dem CPU und GPU parallel für 20 Minuten durch den Small-FFT-Test von Prime 95 und durch Unigine Superposition ausgelastet werden. MonsterLabo geht mit der ausgewählten Hardware aber absolut an die Grenzen von The Beast - und zumindest in diesem extremen Lastszenario und im Betrieb mit den werkseitigen Einstellungen für CPU und GPU auch darüber hinaus. Wir mussten CPU- und GPU-Temperaturen von über 90 °C messen.
Als etwas moderateres Lastszenario haben wir deshalb eine Abfolge von mehreren 3DMark-Time-Spy-Läufen genutzt:
Punkte | CPU-Temperatur in Grad Celsius | GPU-Temperatur in Grad Celsius | |
Lauf 1 | 17.141 | 69 | 77 |
Lauf 2 | 16.871 | 78 | 88 |
Lauf 3 | 16.689 | 84 | 89 |
Lauf 4 | 16.600 | 85 | 90 |
Lauf 5 | 15.737 | 87 | 90 |
Beurteilung der Temperaturen:
Die Tabelle macht anschaulich deutlich, wie sich die riesigen Kühlkörper im Inneren von The Beast zunehmend auf durchaus kritische Temperaturen aufheizen (die von den Herstellern angegebenen Maximaltemperaturen sind 90 Grad Celsius für die CPU und 93 Grad Celsius für die GPU). Die kurzen Pausen zwischen den Läufen, in denen wir schnell die Punkte und Temperaturen notiert haben, ändern daran wenig. Mit zunehmender Temperatur fallen die Boost-Takte, sodass auch die Performance etwas sinkt. Ergänzend haben wir den Time-Spy-Benchmark noch mit aktiver Kühlung durch zwei zusätzliche 140-mm-Lüfter laufen lassen - dabei wurden 17.170 Punkte, eine CPU-Temperatur von 68 °C und eine GPU-Temperatur von 70 °C erreicht.
Temperaturmessungen mit Undervolting/reduziertem Powerlimit
Mit den Standardeinstellungen für Prozessor und Grafikkarte messen wir eine Leistungsaufnahme von etwa 450 W während der 3DMark-Time-Spy-Läufe - was die Überlastung des Kühlsystems erklärt. Um die High-End-Hardware trotzdem adäquat kühlen zu können, empfiehlt MonsterLabo selbst Undervolting und gegebenenfalls geringere Taktfrequenzen. Wir haben beim Ryzen 9 5950X deshalb für eine zweite Messreihe Precision Boost Overdrive (PBO) deaktiviert, den Basistakt von 3,4 GHz fix gesetzt und die Spannung über Ryzen Master so weit reduziert, dass gerade noch ein stabiler Betrieb möglich war. Für die GeForce RTX 3080 Ti haben wir auf Empfehlung von MonsterLabo hin das Powerlimit auf 70 % reduziert.
Punkte | CPU-Temperatur in Grad Celsius | GPU-Temperatur in Grad Celsius | |
Lauf 1 | 16.001 | 46 | 63 |
Lauf 2 | 15.908 | 49 | 67 |
Lauf 3 | 15.834 | 50 | 70 |
Lauf 4 | 15.759 | 51 | 71 |
Lauf 5 | 15.737 | 51 | 71 |
Beurteilung der Temperaturen:
Diese Maßnahmen können nicht nur die Leistungsaufnahme während des Time-Spy-Tests auf etwa 330 W senken, sondern vor allem auch die Temperaturen deutlich reduzieren - und zwar auch über einen längeren Zeitraum hinweg. Die kritischen 90 °C werden anders als beim Standardbetrieb selbst nach mehreren Time-Spy-Durchläufen nicht annähernd erreicht. Bei den letzten Läufen haben sich Leistung und Temperaturen eingepegelt. Durch die Maßnahmen sinkt zwar auch die Performance etwas - aber im Verhältnis deutlich weniger stark als Stromverbrauch und Temperaturen. Mit größerem Aufwand gäbe es sicherlich auch noch Spielraum für weitere Optimierungen.
Nicht jeder Nutzer wird sich allerdings überhaupt mit Undervolting beschäftigen oder seine teure Hardware gar künstlich ausbremsen wollen. Alternativ würde sich eine Systemzusammenstellung mit werkseitig genügsameren (und damit typischerweise auch günstigeren) Komponenten anbieten.
Lautstärkemessungen:
Für unsere Lautstärkemessungen nutzen wir ein Voltcraft SL-400 Schallpegel-Messgerät, das wir in 20 cm Entfernung vor dem Gehäuse platzieren. CPU- und GPU-Lüfter werden gestoppt, so dass praktisch ganz gezielt die Lautstärke der Gehäuselüfter gemessen wird.
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Mit Blick auf die Lautstärke hält The Beast absolut, was MonsterLabo verspricht: Subjektiv ist das gesamte System absolut lautlos. Akustisch ist selbst in absolut leiser Umgebung nicht wahrnehmbar, ob der PC läuft oder nicht. Wer ein Silentsystem selbst zusammenstellen will, sollte aber daran denken, dass nicht nur Lüfter hörbar sein können. Auch Spulenfiepen macht sich gerade bei Grafikkarten häufig störend bemerkbar.
Weitere Messungen in der Übersicht:
Grafikkartenlänge:
Die von MonsterLabo angegebene maximale Grafikkartenlänge von 29 cm können wir so bestätigen. Diese Länge wirkt im Vergleich etwas knapp bemessen, sie gilt aber für die Grafikkarte ohne den werkseitigen Kühler (der bei langen Modellen oft über das PCB hinausragt).
Materialstärke:
Die Glasseitenteile sind rund 4 mm stark - das entspricht üblichem Standard. Alles andere als Standard ist aber die Materialstärke beim Aluminium. Schon für den Deckel nutzt MonsterLabo das Leichtmetall mit 3,1 mm Stärke. An der Front und der Rückwand messen wir sogar enorme 6,2 mm.