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Die Turing-Architektur mit RTX, Ray Tracing und den neuen Shader-Funktionen - Preisdiskussion unvermeidlich

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Die Diskussion um die hohen Preise der GeForce-RTX-20-Serie ist unvermeidlich. Ein direkter preislicher Vergleich der GeForce GTX 1080 Ti und GeForce RTX 2080 Ti und analog bei den Modellen GeForce RTX 2080 und GeForce RTX 2070 sieht auf den ersten Blick recht einfach aus, NVIDIA positioniert die GeForce RTX 2080 Ti aber eher dort, wo zuvor die Titan-Modelle zu finden waren.

Dennoch eine Übersicht der Einführungspreise für die Founders Editionen:

Einführungspreise für die Founders Editionen
  GeForce RTX 2080 Ti GeForce GTX 1080 Ti
Preis 1.259 Euro 819 Euro
  GeForce RTX 2080 GeForce GTX 1080
Preis 849 Euro 789 Euro
  GeForce RTX 2070 GeForce GTX 1070
Preis

639 Euro

499 Euro

Anhand der Tabelle wird deutlich, dass NVIDIA die Preise teilweise deutlich angezogen hat. Schafften es allenfalls besondere Custom-Modelle der GeForce GTX 1080 Ti in den vierstelligen Bereich, landet NVIDIA bei der GeForce RTX 2080 Ti gleich mal deutlich darüber. Preislich noch am nächsten sind sich die GeForce RTX 2080 und GeForce GTX 1080 – zumindest wenn man die Einführungspreise vergleicht und eben nicht die Verschiebung der einzelnen Modelle mit einbezieht. Der "Einstieg" in die GeForce-RTX-20-Serie beginnt mit 639 Euro und der GeForce RTX 2070.

Doch was bekommt der Käufer einer solchen Karte zu diesem Preis geboten?

Heute dürfen wir noch nicht über die eigenen Benchmarks sprechen. Wir müssen uns daher noch darauf verlassen, was NVIDIA dazu sagt. Für die GeForce RTX 2080 Ti spricht NVIDIA von einem Leistungsplus von 35 bis 50 % gegenüber einer GeForce GTX 1080 Ti. Für die GeForce RTX 2080 sollen es 30 bis 50 % gegenüber einer GeForce GTX 1080 sein. Diese Ergebnisse sollen sich durch die Bank bei verschiedenen Spielen in der UHD-Auflösung zeigen. An dieser Stelle können wir das weder verneinen, noch bestätigen.

Doch NVIDIA sieht die Mehrleistung und damit den Aufpreis nicht nur in Form der reinen Shaderleistung. Die Integration der zusätzlichen Hardware in Form von RT- und Tensor-Cores ist für NVIDIA natürlich ein Faktor, der eine Rolle spielt. Hinzu kommt ein gewisser Aufpreis für den GDDR6-Speicher. Die große GPU dürfte NVIDIA auch einiges mehr kosten, als die bisherigen Pascal-Modelle. Ob daraus dann gleich ein Preis von 1.250 Euro werden muss, ist natürlich die andere Frage.

Vieles wird davon abhängen, in wie weit man die zusätzliche Hardware bzw. das RTX/DXR mittel- und langfristig wird nutzen können. NVIDIA hat zahlreiche Spiele mit RTX-Unterstützung angekündigt, doch diese müssen zunächst einmal erscheinen. Das Henne-Ei-Problem hat man auf Seiten der Entwickler mit den Volta- und nun Turing-Karten (Quadro-RTX-Serie) gelöst – auf Seiten der Endkunden ist dies jedoch unweit schwieriger. Der Endkunde muss in einer Art Vorleistung gehen und darauf hoffen, dass sich dies auch auszahlt.

NVIDIA möchte als Unternehmen Geld verdienen und kann die Preise erst einmal selbst bestimmen. Am Ende entscheidet der Kunde, ob ihm der Preis zu hoch ist oder nicht. Die RTX-Technik ist sicherlich kein must have. Aber womöglich spricht NVIDIA nicht mehr nur EINE Käuferschicht mit seinen Grafikkarten an. Es gibt wie überall die absoluten Enthusiasten, die immer das Neueste haben müssen und dafür auch gewisse Einschränkungen hinnehmen. Bei den Prozessoren sind wir im High-End-Segment inzwischen auch schon bei weit über 1.000 Euro angekommen.

Viel größer sind die Sorgen darum, wie es mit AMD weitergeht. NVIDIA hat derzeit keine echte Konkurrenz und AMD kann allenfalls über den Preis mitspielen. Die Lücke wird mit der GeForce-RTX-20-Serie im High-End-Segment noch einmal größer und bis Intel eine echte Konkurrenz darstellt, werden noch mehr als zwei Jahre vergehen und das auch nur, wenn die eigenen Pläne aufgehen. Die größere Gefahr ist also, dass NVIDIA in den nächsten Jahren als alleiniger Marktteilnehmer auftritt.

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