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Im professionellen Bereich spielt NVLink bereits seit geraumer Zeit eine Rolle. Bis zu 16 Tesla-V100-lassen sich inzwischen mittels eines NVSwitches zusammenfassen und mit jeweils 100 GB/s anbinden. Auch bei den Quadro-Karten gibt es solche mit NVLink und auch hier geht es darum einen schnellen Datenaustausch zu ermöglichen.
Ein Multi-GPU-Betrieb im Endkunden-Segment stand zuletzt nicht mehr im Fokus der Hard- und Softwareentwickler. Daher ist es etwas überraschend, dass NVIDIA die GeForce RTX 2080 und GeForce RTX 2080 Ti wieder in diese Richtung rückt. Anstatt eines SLI kommt nun aber auch hier NVLink zum Einsatz. Die GeForce RTX 2070 muss auf eine derartige Multi-GPU-Unterstützung aber verzichten.
Ein klassisches SLI als Alternate Frame Rendering (AFR) wird künftig über NVLink laufen – die Daten des Frame Buffers der zweiten Karte werden über den NVLink-Anschluss auf die erste Karte übertragen. Theoretisch steht dem System die doppelte Speichermenge der einzelnen Karte zur Verfügung. Bei zwei GeForce RTX 2080 Ti sollen aus zweimal 11 GB dann 22 GB werden. Bei zwei GeForce RTX 2080 dementsprechend zweimal 8 GB sprich 16 GB insgesamt. Die Entwickler des V-Ray-Plugins der Chaos Group haben die Verdopplung des Speichers bereits demonstriert.
Allerdings muss man in diesem Zusammenhang verstehen, dass der Teil des Speichers, der sich zusammen mit der GPU auf der selben Karte befindet, mit 616 GB/s angebunden ist, NVLink mit bis zu 100 GB/s aber schon deutlich langsamer ist. Ein Speicherzugriff der ersten GPU auf den Speicher der zweiten Karte ist also durch diese 100 GB/s und zusätzliche Latenzen limitiert.
NVLink hat, wie angesprochen, einen deutlichen Vorteil hinsichtlich der Bandbreite der Schnittstelle. Die SLI-Brücke der ersten Generation kommt auf 1 GB/s, die darauf folgenden SLI-HB-Brücken erreichten 4 GB/s und machten ein SLI mit 4K-Auflösung mit mehr als 60 Hz möglich. Ein NVLink der GeForce RTX 2080 kommt auf 50 GB/s, bei der GeForce RTX 2080 Ti mit zwei NVLink-Anschlüssen sind es dementsprechend 100 GB/s.
Die für SLI- und nun NVLink-Systeme störenden Mikroruckler können mit der höheren Bandbreite des NVLink aber nicht behoben werden. Hier bleibt laut NVIDIA ein G-Sync die einzige Möglichkeit, dies etwas abzufangen. NVLink ist als Überbleibsel der Quadro-RTX-Serie in der aktuellen Umsetzung noch stark unterfordert. Für ein SLI reicht die Bandbreite bei weitem aus und so spricht NVIDIA davon, NVLink auf den GeForce-Karten vielleicht noch in anderer Form nutzen zu können. Worauf man dabei hinaus will, bleibt allerdings unbekannt.
Die NVLink-Brücke gibt es in unterschiedlichen Längen – je nachdem wie viele Slots zwischen zwei Karten überbrückt werden müssen. Egal ob über drei oder vier Slots, der Preis liegt immer bei 84,99 Euro