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Dreimal kleiner Ampere von ASUS, Inno3D und MSI

Die GeForce RTX 3060 im Test - Fazit

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Die GeForce RTX 3060 ist der nominelle Nachfolger der GeForce RTX 2060 (Super). Viele werden aber sicherlich auch von älteren Generationen auf Ampere-Wechsel wollen und daher lohnt sich auch der Blick auf die 3-4 Jahre alten Vergleichsmodelle. Entsprechend der angestrebten Positionierung unterhalb der GeForce RTX 3060 Ti reihen sich die von uns getesteten Modelle der GeForce RTX 3060 ganz passend ein. Irgendwo oberhalb der GeForce RTX 2060 (Super) und GeForce RTX 2070 (Super) und zwischen den Konkurrenzmodellen Radeon RX 5700 und Radeon RX 5700 XT. Allerdings ist der Vorsprung gegenüber dem Vorgängermodell nicht so groß wie bei der GeForce RTX 2070 zur GeForce RTX 3070 und der GeForce RTX 2080 zur GeForce RTX 3080. Während wir hier von 35 bis 40 % sprachen, liegen wir bei der GeForce RTX 2060 zur GeForce RTX 3060 eher im Bereich von 15 bis 25 % - manchmal auch etwas weniger. Aber der Wechsel von einer direkt auf die nächste Generation machte in den vergangenen Jahren häufig wenig Sinn bzw. war schwer zu rechtfertigen. Dies gilt auch für die Ampere-Generation im Vergleich zum Turing-Vorgänger.

Die GeForce RTX 3060 soll eine günstige 1440p-Gaming-Karten sein und diesen Anspruch erfüllt sie mit Bravour. Selbst aktuelle Titel werden (natürlich abhängig von der gewählten Auflösung) mit ausreichenden FPS dargestellt. Wer 144 Hz in FullHD benötigt, wird in den meisten Spielen ebenfalls mit einer GeForce RTX 3060 glücklich werden.

Wie bei den bisherigen GeForce-RTX-Karten am unteren Ende der Produktpalette auch, kann die GeForce RTX 3060 zwar einige Effekte mittels Raytracing-Techniken berechnen, je nach Spiel kommt es hier aber zu erheblichen Leistungseinbußen. Je nach gewählter Ausgansauflösung können dies die stärkeren Karten noch abfangen, der GeForce RTX 3060 gelingt dies aber nicht mehr. Wer also die Raytracing-Effekte sehen möchte, der wird kaum um die Verwendung des DLSS herumkommen. Was bis ins vergangene Jahr aber noch ein echtes Manko war, muss nun kein Nachteil in der Darstellungsqualität mehr sein. DLSS 2.0 hat hinsichtlich der Optik eine deutliche Verbesserung gebracht und wie auch bei den Qualitäts- und Raytracing-Optionen kann der Nutzer hier zwischen verschiedenen Presets wählen, die mehr oder weniger Wert auf die Leistung und/oder Darstellungsqualität legen. Es stehen dem Spieler also viele Optionen offen, die er auch nutzen sollte.

Die drei von uns getesteten Modelle der GeForce RTX 3060 liegen hinsichtlich der Leistung dicht zusammen, was auch kein Wunder ist, denn die Hersteller haben uns jeweils ihre Top-Karten geschickt. Aber auch wenn die Standard-Modelle etwas weniger Takt bieten, besonders groß wird der Leistungsunterschied nicht sein.

Bei den weiteren Messwerten gibt es dann aber durchaus Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen, die wir wie immer in einer Pro- und Kontra-Liste aufführen wollen.

Positive Aspekte der ASUS ROG Strix GeForce RTX 3060:

  • hochwertige Verarbeitung
  • niedrige Temperaturen
  • leise unter Last
  • lautlos im Idle-Betrieb
  • schicke RGB-Beleuchtung

Negative Aspekte der ASUS ROG Strix GeForce RTX 3060:

  • etwas zu hoher Idle-Stromverbrauch

Positive Aspekte der Inno3D GeForce RTX 3060 iCHILL X3 Red:

  • niedrige Temperaturen
  • lautlos im Idle-Betrieb

Negative Aspekte der Inno3D GeForce RTX 3060 iCHILL X3 Red:

  • dürfte gerne etwas leiser sein

Positive Aspekte der MSI GeForce RTX 3060 Gaming X Trio:

  • niedrige Temperaturen
  • lautlos im Idle-Betrieb
  • schicke RGB-Beleuchtung

Negative Aspekte der MSI GeForce RTX 3060 Gaming X Trio:

  • hoher Idle- und Last-Stromverbrauch

In einigen wenigen Sätzen zusammengefasst zeigen sich die beiden Modelle von ASUS und MSI mit hochwertiger Materialwahl und Verarbeitung und sind zudem auch besonders leise. In diesen Punkten muss man bei Inno3D ein paar Abstriche machen, bekommt aber ebenso niedrige Temperaturen geboten. Wer einen besonderen Wert auf eine schicke RGB-Beleuchtung legt, der wird ebenfalls bei ASUS und MSI fündig, wobei uns die Karte von ASUS in diesem Punkt sogar noch etwas besser gefällt.

Verfügbarkeit und Preis entscheiden

Am Ende sind der Preis und die Verfügbarkeit ein entscheidender Punkt für die Einschätzung der GeForce RTX 3060. Für 330 Euro wären günstige Einsteiger-Modelle sicherlich eine gute Wahl, es ist aber nicht damit zu rechnen, dass wir so schnell Karten sehen werden, die günstiger als 400 Euro sind. Laut NVIDIA soll es die ASUS DUAL Geforce RTX 3060 12G, Gigabyte GeForce RTX 3060 Eagle 12GB und Inno3D GeForce RTX 3060 12GB Twin X2 (Shop #1 und Shop #2)bei einigen Shops (siehe Verlinkung) für 329 Euro geben. Wie lange diese Angebote allerdings verfügbar sein werden, steht auf einem anderen Blatt. Verkauft wird die GeForce RTX 3060 ab heute 18:00 Uhr.

High-End-Modelle, wie wir sie heute getestet haben, kosten sogar in der Preisempfehlung schon mehr und werden daher am Markt noch einmal teurer gehandelt werden. Die MSI GeForce RTX 3060 Gaming X Trio soll beispielsweise 479 Euro kosten. Wir bewegen uns also schon bei der Preisempfehlung bei fast 500 Euro – ohne den aktuellen Boom, der die Preise weiter nach oben treibt. Es ist und bleibt somit schwierig eine Beurteilung auf Basis des Preises vorzunehmen. Bei MSI wird die GeForce RTX 3060 VENTUS 2X 12G OC für 399 Euro das günstigste Modell sein, die hier getestete GeForce RTX 3060 Gaming X Trio eben für 479 Euro die teuerste.

Aktuell hat die GeForce RTX 3060 noch kein Gegenstück auf Basis der RDNA-2-Architektur von AMD. Sie bewegt sich auf Niveau der ersten Navi-Generation in Form der Radeon RX 5700 und Radeon RX 5700 XT. Im März aber soll AMD seine Radeon-RX-6700-Serie vorstellen und dann wird die GeForce RTX 3060 sicherlich eine Neubewertung erfahren müssen.