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Sowohl AMD als auch NVIDIA beginnen das neue Jahr mit je einem Angebot im Einstiegsbereich. Die Radeon RX 6500 XT (Test) konnte diese Hoffnung aber nicht erfüllen, was vor allem an den starken Einschränkungen liegt, die AMD der Karte auferlegt hat. So setzen nun sicherlich viele ihre Hoffnungen auf die GeForce RTX 3050, die als kleinstes Ampere-Modell ab einem Preis von 279 Euro die Hoffnungen all derer weckt, die relativ günstig an eine ansprechend schnelle Grafikkarte kommen wollen. Zumindest ob die Leistung stimmt, können wir uns in diesem Test genauer anschauen. Wie sich der Markt um die GeForce RTX 3050 preislich entwickelt, steht wieder auf einem anderen Blatt.
Bisher stellt die GeForce RTX 3060 das kleinste Modell der Ampere-Generation dar. Für Notebooks gibt es die GeForce RTX 3050 schon, nun erfolgt die Veröffentlichung auf dem Desktop. Es gibt allerdings Unterschiede zwischen den Desktop- und Notebook-Version. In Anbetracht der aktuellen Preisgestaltung ist die Einführung einer "günstigen" Grafikkarte keinesfalls ein schlechter Schritt – dies gilt auch für die Radeon RX 6500 XT. Allerdings hat es AMD hier womöglich etwas übertrieben bzw. griff auf eine Notebook-Basis zurück, die es auf dem Desktop eigentlich nicht geben sollte.
Aber konzentrieren wir uns nun auf die GeForce RTX 3050, die rein auf die bisher bekannten Spezifikationen und den Preis bezogen eine echte Chance hat zu einer Empfehlung zu werden.
Zunächst einmal wollen wir einen Blick auf die technischen Daten werfen und vergleichen die GeForce RTX 3050 auch mit der Radeon RX 6500 XT, da es sich bei beiden Modellen um Neuvorstellungen aus dem Einstiegsbereich handelt.
Radeon RX 6500 XT | GeForce RTX 3050 | GeForce RTX 3060 | |
GPU | Navi 24 | GA106 | GA106 |
Transistoren | 5,4 Milliarden | 12 Milliarden | 12 Milliarden |
Fertigung | 6 nm | 8 nm | 8 nm |
Chipgröße | 107 mm² | 276 mm² | 276 mm² |
FP32-ALUs | 1.024 | 2.560 | 3.584 |
INT32-ALUs | - | 1.280 | 1.792 |
SMs/CUs | 16 | 20 | 28 |
Tensor Cores | - | 80 | 112 |
RT Cores | 16 | 20 | 28 |
Basis-Takt | 2.610 MHz | 1.550 MHz | 1.320 MHz |
Boost-Takt | 2.815 MHz | 1.780 MHz | 1.780 MHz |
Speicherkapazität | 4 GB | 8 GB | 12 GB |
Speichertyp | GDDR6 | GDDR6 | GDDR6 |
Speicherinterface | 64 Bit | 128 Bit | 192 Bit |
Speichertakt | 2.248 MHz | 1.750 MHz | 1.875 MHz |
Speicherbandbreite | 144 GB/s | 224 GB/s | 360 GB/s |
TDP | 107 W | 130 W | 170 W |
Preis | 209 Euro | 279 Euro | 329 Euro |
Für die GeForce RTX 3050 reduziert NVIDIA die Anzahl der aktiven SMs auf 20 und kommt somit auf 2.560 FP32- und 1.280 INT32-Recheneinheiten. 40 % weniger Recheneinheiten und damit Rohleistung hat die GeForce RTX 3050 im Vergleich zur größeren GeForce RTX 3060. Als GPU kommt allerdings weiterhin die GA106 zum Einsatz – nur eben entsprechend beschnitten. Bei 20 SMs kommen wir zudem auf 20 RT Cores und 80 Tensor Cores.
Der Basistakt fällt mit 1.550 MHz vergleichsweise hoch aus. Im Boost sollen 1.780 MHz erreicht werden, wenngleich die Custom-Modelle hier noch etwas weiter gehen werden. Beim Speicherausbau hat sich NVIDIA für 8 GB an einem 128 Bit breiten Speicherinterface entschieden. Bei einem Takt von 1.750 MHz kommen wir auf eine Speicherbandbreite von 224 GB/s. Mit 8 GB gönnt NVIDIA der GeForce RTX 3050 mehr, als dies im Vorfeld zu befürchten war. Im Notebook bekommt die GeForce RTX 3050 (Ti) nur 4 GB spendiert.
Die TDP der Karte liegt bei 130 W. Als Preis gibt NVIDIA 279 Euro für die Einstiegsmodelle an. Laut eigener Aussage will man hohe Stückzahlen in den Markt liefern können. Wie gut die Verfügbarkeit wirklich ist, werden wir nach dem morgigen Start sehen.
Da die Anbindung der Radeon RX 6500 XT über nur vier PCI-Express-Lanes ein echtes Negativkriterium der Karte ist, werfen wir bei der GeForce RTX 3050 darauf ebenfalls einen Blick, denn anders als die bisherigen Ampere-Modelle mit ihren 16 Lanes kommen beim neuen Modell nur acht Lanes zum Einsatz. Dies wird die Karte aber selbst unter Verwendung von PCIe 3.0 nicht einschränken. Tests dazu werden wir machen.
NVIDIA begründet die Beschneidung auf acht Lanes wie folgt: "Dropping to 8 PCIe lanes improves supply. It allows us to source a wider variety of chips for the life of the product".
Aktuell stattet NVIDIA die Boardpartner mit GA106-GPUs für die GeForce RTX 3050 aus. Dies wird sich zu einem gewissen Zeitpunkt jedoch ändern und dann wird vermutlich eine GA107-GPU folgen, die dann eben über nur acht PCI-Express-Lanes verfügt.
Unterschiede der Testsamples
Die Testkandidaten des heutigen Tests basieren allesamt auf der gleichen GPU, bieten aber dennoch kleine aber feine Unterschiede in der Taktung und eventuell auch im Power-Limit.
Basis- / Boost-Takt | Standard-Power-Limit | maximales Power-Limit | |
Gigabyte GeForce RTX 3050 Eagle | 1.552 / 1.780 MHz | 130 W | 140 W |
MSI GeForce RTX 3050 Gaming X | 1.552 / 1.845 MHz | 130 W | 143 W |
Inno3D GeForce RTX 3050 Twin X2 OC | 1.552 / 1.822 MHz | 130 W | 130 W |
Die MSI GeForce RTX 3050 Gaming X setzt den Boost-Takt bei 1.845 MHz an, während Gigabyte bei der GeForce RTX 3050 Eagle 1.780 MHz vorgibt. In den Benchmarks erwarten wir daher nur kleinere Unterschiede. Das Standard-Power-Limit ist bei beiden Karte mit 130 W identisch. Das maximale Power-Limit liegt bei 140 bzw. 143 W.