TEST

GeForce RTX 4080 Partner-Designs

Karten von ASUS, INNO3D, Gigabyte und MSI im Test - Fazit

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Die GeForce RTX 4080 wird sich mit den High-End-Modellen der kommenden Radeon-RX-7900-Serie duellieren, umso interessanter ist nun der Blick auf die ersten Custom-Modelle. Für viele sind die Founders Editionen von NVIDIA immer interessanter, so mancher will den Boardpartnern aber treu bleiben und findet auch immer wieder gute Argumente dafür. Die Custom-Modelle haben aber einen schweren Stand. Die Vorgaben von NVIDIA lassen nicht mehr viel Spielraum, hinsichtlich der Leistungsunterschiede bewegen wir uns ohnehin schon längere Zeit im niedrigen, einstelligen Prozentbereich. 

Bereits mehrfach haben wir erwähnt, dass der Druck auf die Boardpartner hoch ist. Wenn diese sich nicht wie EVGA aus dem Grafikkarten-Geschäft zurückziehen sollen, dann muss hier etwas geschehen. Dies soll kein Aufruf sein keine Founders Editionen mehr zu kaufen, aber NVIDIA muss wieder bewusster werden, dass ihre GPUs (zu einem großen Anteil) durch die Partner verkauft wurden und werden.

Kommen wir nun aber zu den getesteten Modellen der GeForce RTX 4080: Alleine auf die Leistung und gebotenen Funktionen bezogen bietet die ASUS ROG Strix GeForce RTX 4080 OC für uns das beste Gesamtpaket. Die Kühlung ist leise, hält alle Komponenten auf niedrigen Temperaturen und wer mit der Karte etwas herumspielen möchte, findet über das P-BIOS auch mehr Spielraum im Power-Limit. Die Optik ist natürlich Geschmacksache. Die Verarbeitungsqualität und Materialwahl sind aber über jeden Zweifel erhaben. Der Preis ist natürlich ein Faktor und hier langt ASUS mit der ROG Strix GeForce RTX 4080 OC kräftig zu – der Handel tut sein übriges dazu. 1.920 Euro werden zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Tests für die Karte verlangt – viel zu viel unserer Meinung nach. Der Weg bis zur GeForce RTX 4090 ist hier nicht mehr weit.

In einer ähnlichen Liga sehen wir die MSI GeForce RTX 4080 16GB Suprim X. Auch hier überzeugt die Kühlung und die Entscheidung viel Aluminium, auch bei einfachen Verblendungen des Kühlers, einzusetzen, zahlt sich für einen hochwertigen Eindruck der Karte aus. Die RGB-Beleuchtung ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Highlight, sollte und muss aber natürlich kein ausschlaggebendes Argument beim Kauf einer Grafikkarte sein. Preislich bewegen wir uns aktuell in einem noch absurderen Bereich: 1.800 Euro werden für die MSI GeForce RTX 4080 16GB Suprim X verlangt. Dafür bekommt man schon eine deutlich schnellere GeForce RTX 4090.

Eher im Einsteigersegment für eine GeForce RTX 4080 sehen wir die Gigabyte GeForce RTX 4080 Eagle OC 16G. Schon recht deutlich ist hier der Unterschied zu den Modellen von ASUS und MSI in der Lautstärke. Ansonsten wird auch hier ein Dual-BIOS angeboten, dieses reduziert aber nur die Temperaturen und macht die Karte noch etwas lauter. Während wir eine ROG Strix und Suprim X aber in einem Preisbereich von 1.600 Euro durchaus sehen, kann die Gigabyte GeForce RTX 4080 Eagle OC 16G für einen Einstiegspreis von 1.469 Euro eine sinnvolle Alternative sein, wenn man denn einige Abstriche machen kann. Aktuell ist sie ab 1.750 Euro zu haben.

Ähnlich fällt unser Fazit für die INNO3D GeForce RTX 4080 ICHILL X3 aus. Sie soll etwas oberhalb der Einstiegsklasse für eine GeForce RTX 4080 angesiedelt sein, was sie über die Leistung sicherlich auch tut, im Hinblick auf die Kühlung aber nicht wirklich halten kann. Zwar werden die GPU und vor allem der Speicher auf niedrigen Temperaturen gehalten, dafür aber drehen die Lüfter zu schnell und machen die Karte zur lautesten in diesem Vergleich. Zwar reden wir noch immer von einem Lautstärkeniveau unterhalb der High-End-Modelle der GeForce-RTX-30-Serie, die Konkurrenz zeigt aber, dass es besser geht. 1.649 Euro soll die INNO3D GeForce RTX 4080 ICHILL X3 kosten. Unserer Meinung nach stimmen Anspruch und Wirklichkeit hier nicht überein.

Bevor wir zur Schnellrunde in der Beurteilung kommen, noch ein paar Worte zur aktuellen Situation: Die Tatsache das NVIDIA eine gute Founders Edition anbietet, macht es den Herstellern schwer sich zu differenzieren. In der Leistung gibt es kaum noch Spielraum, also müssen sich diese auf das Design, einige wenige Zusatzfunktionen und eine möglichst gute Kühlung konzentrieren. Dies gelingt nicht immer, wie auch dieser Test eindrucksvoll zeigt. NVIDIAs Argumentation ist immer, dass es die Founders Editionen ja nicht in großen Stückzahlen gäbe. Dem Kunden diese als Lockmittel erst vorzusetzen, sie dann aber nicht anzubieten, kann aber auch nicht der richtige Weg sein und macht es den Partnern umso schwerer. Keine Frage ist, dass die Boardpartner sich auch auf das wesentliche konzentrieren müssen. Fehltritte sollte man sich nicht mehr erlauben.

Fazit
Modell positive Aspektenegative Aspekte
ASUS ROG Strix GeForce RTX 4080 OC - leise unter Last
- niedrige Temperaturen
- Dual-BIOS
- höheres Power-Limit möglich
- 2x HDMI 2.1a
- hochwertige Verarbeitung
- schickes Design
- hoher Preis
- hohe Idle-Leistungsaufnahme
Gigabyte GeForce RTX 4080 Eagle OC 16G - Dual-BIOS
- niedrige Temperaturen
- höheres Power-Limit möglich
- schlichtes Design
- hoher Preis
- hohe Idle-Leistungsaufnahme
INNO3D GeForce RTX 4080 ICHILL X3 - niedrige Temperaturen
- gute Leistung
- Referenzdesign des PCBs für Wakü-Umbau
- hoher Preis
- zu laut unter Last
MSI GeForce RTX 4080 16GB Suprim X - leise unter Last
- niedrige Temperaturen
- Dual-BIOS
- höheres Power-Limit möglich
- hochwertige Verarbeitung
- schickes Design
- hoher Preis
- hohe Idle-Leistungsaufnahme


Aufgrund der hohen Verarbeitungsqualität und guten Materialwahl, gepaart mit einer exzellenten Kühlleistung, vergeben wir der ASUS ROG Strix GeForce RTX 4080 OC und MSI GeForce RTX 4080 16GB Suprim X unseren Technik-Award.