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Arctic Senza im Test

Ein passiver Komplettrechner für unter den Schreibtisch

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Der Arctic Senza ist nicht nur der erste Komplett-PC des Kühlungsspezialisten, sondern auch einer, der vieles anders macht. Denn während andere auf traditionelle Gehäuse setzen, die auf dem Schreibtisch positioniert werden, wird das Erstlingswerk der Braunschweiger mitsamt des Netzteils und einer Frontblende direkt unter der Tischkante montiert und zugleich passiv und somit völlig lautlos betrieben – und das obwohl eine Ryzen-APU der Desktop-Klasse unter der Haube steckt. Wie sich der "Under Desk PC" im Arbeitsalltag schlägt, das erfährt man in diesem Hardwareluxx-Artikel auf den nachfolgenden Seiten.

Arctic hat sich in den letzten fast zweieinhalb Jahrzehnten einen Namen gemacht, wenn es darum geht, leistungsstarke und leise Kühlungsprodukte zu entwickeln oder aber Wand- und Tischhalterungen für Monitore zu entwerfen und zu verkaufen. Nun versuchen die Braunschweiger den nächsten konsequenten Schritt und bringen ihren ersten Komplett-PC, der sich nach der bisherigen Expertise richtet. 

Der heute vorgestellte Arctic Senza ist nicht einfach nur ein kompakter Mini-PC, der auf dem Schreibtisch positioniert wird und mit einer aktiven Kühlung versehen ist, sondern einer, der unterhalb der Tischplatte montiert wird und mit einer leistungsstarken Desktop-Hardware ausgestattet ist, die obendrein passiv und damit völlig lautlos auf Temperatur gehalten wird. Der Arctic Senza soll für ein aufgeräumtes und effizientes Setup sorgen, das im Alltag praktisch kaum wahrzunehmen ist. 

Vom Prinzip her ähnelt der Arctic Senza einem großen Radiator, in dem eine Ryzen-APU mitsamt Mainboard und Speicher verbaut wurde und der sich unterhalb der Tischkante verstecken lässt. Die Stromversorgung erfolgt extern über ein Notebook-Netzteil, die Steuerung und zusätzliche Anschlüsse werden über ein Frontpanel realisiert, welches sich an der Vorderseite des Schreibtischs anbringen lässt. Damit gibt es auf dem Schreibtisch deutlich weniger Kabelsalat und mehr Platz für andere Arbeitsutensilien.

Um den Arctic Senza unterhalb der Schreibtischplatte montieren zu können, empfiehlt Arctic laut Bedienungsanleitung einen Tisch aus Holz, dessen Kante mindestens 2,5 cm dick ist und aus Echtholz, einer Faser-, Span- oder aus einer Sperrholz-Platte besteht. Materialien, die innen aus einer Wabenstruktur oder gar recycelter Pappe bestehen, empfiehlt Arctic nicht, genau wie Tische aus Glas oder Metall. Im Idealfall sollte der Schreibtisch eine Tiefe von mindestens 400 mm, eine Breite von 1.000 mm und eine Höhe von 750 mm besitzen, um das Gerät mit all seinen Komponenten sicher montieren zu können. 

Zum Start des Arctic Senza gibt es drei Modellvarianten, die sich innerhalb des Prozessors, vor allem aber innerhalb der Speicherausstattung unterscheiden. Während das Einstiegsmodell von einem AMD Ryzen 5 5500GT mit sechs Kernen und zwölf Threads befeuert wird, gibt es in der mittleren Version einen AMD Ryzen 7 5700G mit zwei zusätzlichen Kernen und einer schnelleren iGPU. Im Flaggschiff gibt es vom selbigen das Pro-Modell, welches mit zusätzlichen Sicherheits-Funktionen aufwarten kann. Alle drei APUs basieren auf dem Cezanne-Die und damit auf der Zen-3-Architektur, welche im 7-nm-Prozess gefertigt wird und mit einer integrierten Vega-GPU mit bis zu acht Compute-Units und damit 512 Shadereinheiten ausgerüstet ist.

Unterschiede zwischen den drei Modellen gibt es aber auch bei der Speicher- und Software-Ausstattung. Zwar besitzen alle drei Modellvarianten des Arctic Senza eine 1 TB fassende NVMe-SSD, beim Arbeitsspeicher muss das Einstiegsmodell jedoch mit 16 GB auskommen, wohingegen die beiden schnelleren Modellversionen mit der doppelten Menge daherkommen. In jedem Fall vertraut man noch auf DDR4 mit 3.200 MHz. Während die beiden kleineren Senza-Geräte mit Windows 11 Home, bzw. N ausgeliefert werden, ist beim Spitzenmodell die Pro-Version vorinstalliert. 

Preislich startet der Arctic Senza bei 599,99 Euro, geht über 699,99 Euro bis hin zu 729,99 Euro für das Pro-Modell. Die Geräte sollen in Kürze in Deutschland verfügbar sein. Wir durften dem neuen Under-Desk-PC pünktlich zum Marktstart ausführlich auf den Zahn fühlen. 

Arctic Senza - 5700G
Hardware
Prozessor: AMD Ryzen 7 5700G
Mainboard:Cezanne
Arbeitsspeicher: 2x 16 GB DDR4-3200
Grafikkarte: AMD Radeon Graphics (Vega8)
Massenspeicher: 1x 1 TB NVMe-SSD
Optisches Laufwerk: -
Soundkarte: Onboard
Netzteil: 120 W extern
Kühlung und Gehäuse
Gehäuse: Arctic Senza
CPU-Kühler:passiv
Sonstiges
Sonstiges: Montage unter Schreibtisch
Software
Software: Windows 11 N
Preis
Gesamtpreis: 699,99 Euro 

Für unseren Test erhielten wir von Arctic die mittlere Version, welche abgesehen von den Pro-Sicherheitsfeatures dem Spitzenmodell entspricht. Für knapp unter 700 Euro erhält man einen AMD Ryzen 7 5700G mit integrierter Vega-Grafik, 32 GB DDR4-Arbeitsspeicher und eine schnelle PCI-Express-SSD mit einer Kapazität von 1 TB. Vorinstalliert ist Windows 11 N – proprietäre Software ist weder vorinstalliert noch erforderlich. Einfach anschließen, einrichten und loslegen!

Wie sich das passive Erstlingswerk zur Montage unterhalb des Schreibtisches im Praxisalltag schlägt, das erfährt man in diesem Hardwareluxx-Artikel auf den nachfolgenden Seiten. Wir haben den lautlosen Under-Desk-PC durch unseren altbekannten Benchmark-Parcours geschickt. 

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