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Unser erster Blick wandert wie immer ohne Umwege direkt ins Handbuch, noch bevor wir uns ans eigentliche Layout des Mainboards machen. Die gebundene Version des AN51R Handbuches liegt uns in englischer Sprache vor, durchsetzt mit zahlreichen Abbildungen, die die Montage der einzelnen Komponenten erleichtern. Wir sind auf der Suche nach einer Tabelle, welche uns die Ressourcenverteilung innerhalb des Mainboards erklärt. Diese suchen wir in der Dokumentation leider vergeblich. Shuttle hat darauf verzichtet, die Verteilung der Interupts publik zu machen - ob es hierfür einen driftigen Grund gibt, werden wir spätestens während unserer Stabilitätstests erfahren, wenn wir mit einem vollbestückten Mainboard arbeiten.
Da man sich bei der Benutzung des Mainboards nicht auf die Onboard-Komponenten beschränken will bzw. kann, stehen insgesamt sechs Erweiterungsschnittstellen zur Verfügung. Hierbei handelt es sich zum einen um fünf PCI-Steckplätze, welche mit allen PCI 2.2 Karten bestückt werden können, die mit einer Taktfrequenz von 33.3 MHz arbeiten. Wenn Mainboards nicht schon auf PCI-Express setzen, so besitzen alle einen AGP Slot, der in diesem Falle den AGP 3.0 Spezifikationen genügt und somit voll abwärtskompatibel auch AGP8x Karten aufnehmen kann. Eingebürgert hat sich auch der Retention-Mechanismus, mit dem die Karte stabil im Slot arretiert werden kann.
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Um einen Computer zu Leben zu erwecken benötigt man natürlich vordergründig eine primäre Stromversorgung. Diese wird bei Mainboards aktueller Bauweise mit Hilfe zweier Stecker gewährleistet, die direkt mit dem Netzteil des Rechner gekoppelt werden müssen. Im folgenden Bild erkennt man den einen Teil der Spannungsversorgung, den vierpoligen, 12V Anschluss. Direkt daneben sind sechs leistungsstarke Mosfets für eine dreiphasige Spannungsversorgung sowie fünf Kondensatoren erkennbar, die die Spannungsversorgungs des Boards sichern. Hier wird ebenfalls sichergestellt, dass beim Übertakten von Komponenten stets die richtige Spannung anliegt und es nicht zu Über- bzw. Unterspannung im System kommt.
Der ebenfalls im Bild erkennbare Sockel wurde gemäß den von AMD vorgegebenen Richtlinien für die Athlon 64 Bit Prozessoren konzipiert. Demnach verfügt er über 754 winzige Aussparungen für die empfindlichen Pins des Prozessors. Statistisch ist der Sockel 754 wesentlich kleiner als der Sockel A, da sowohl die Pins feiner geworden sind, aber auch das gesamte Package des Prozessors überarbeitet wurde. Erhaltengeblieben ist hingegen der Verriegelungsmechanismus, mit welchem der Prozessor in seinem Sockel befestigt wird. Zu diesem Zweck befindet sich an der oberen Längsseite ein Metallbügel, der zum Einsetzen hoch geklappt werden muss und zur Verriegelung wieder nach unten gedrückt wird. Grundsätzlich ist der Sockel kompatibel zu allen Athlon64 Prozessoren, die sich mit 754 Pins am Markt befinden.
Um den Kühler auf dem Sockel befestigen und den Prozessor kühlen zu können, wird über zwei Bohrungen im blauen PCB-Layer ein spezieller Sockel verankert, welcher mehrere Möglichkeiten zur Arretierung einer Kühllösung bietet. Zum einen kann ein Bügel über die sechs stabilen Nasen gezogen werden und dem Kühler so Halt geben, zum anderen ist es aber auch möglich, den Kühler schlicht und einfach mittels zweier Schrauben, die durch die angesprochenen Bohrungen zur Bodenplatte geführt werden, festgemacht werden.
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Das eben schon angesprochene System zur Stromversorgung des Systems wird hier in Gestalt eines zwanzigpoligen ATX-Steckers komplettiert. An diese Leiste wird die Hauptspannungsquelle vom Netzteil angeschlossen, um das gesamte System und alle angeschlossenen Komponenten mit Strom versorgen zu können. Neben der Stromversorgungseinheit erkennt man die Schnittstellen für die Laufwerke, die momentan noch den Mainstream darstellen. Zwar ist Serial ATA stark im kommen, dennoch nutzt die Mehrzahl der Verbaucher immernoch den ATA133 Standard. Zu diesem Zweck wurden auf der Platine zwei IDE-Slots verlötet. Direkt unterhalb befindet sich des Weiteren der Floppy-Port zum Anschluss eines Diskettenlaufwerks, auf welches die Hersteller bis Dato nur sehr ungern verzichten.
Alle Schnittstellen in diesem Bereich sind sehr gut angeordnet - die Kabel können so einfach verlegt werden und stehen nicht im Luftstrom des Gehäuses.
Unmittelbar rechts neben dem Prozessorsockel wurden die Speicherbänke verlötet. Diesmal sind es wieder drei Stück an der Zahl - hier vertraut man offensichtlich felsenfest auf den "neuen" Athlon64, welcher mit dem CG-Stepping wieder eine bessere RAM-Kompatibilität bieten soll. Auf vergangenen nForce3 Platinen wurde auf den Einsatz eines dritten Speicherslot verzichtet, da das im Prozessor integrierte Speicherinterface bei drei involvierten Riegeln in einigen Konfigurationen Probleme machte. Aufgrund des neuen Steppings offeriert Shuttle nun aber wieder drei DDR-Speicherbänke für PC266, PC333 und PC400 RAM. Maximal können jedoch drei Gigabyte Speicher eingesetzt werden. Dieser arbeitet dann im Single-Channel Modus, da ein Dual-Channel Speicherinterface beim Athlon 64 nicht vorhanden ist.
Im Handbuch des Mainboard fanden wir erfreulicherweise eine große, ausführliche Tabelle über die Konfiguration und Kompatibilität des Arbeitsspeichers. Wir werden aber nicht blind auf diese Fakten vertrauen, sondern werden später noch eigene, praktische Tests durchführen, um mit anderen begrenzten Ressourcen feststellen zu können, ob dieser Prototyp genauso Speicherkombatibel ist, wie er vorgibt zu sein.
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Layouttechnisch auf alle Fälle erwähnenswert befinden wir die beiden Serial ATA Schnittstellen, welche direkt zwischen Prozessorsockel und AGP-Steckplatz verlötet wurden. Es wird hier sicherlich keine Probleme mit Grafikkarten geben, die die Ports überdecken, dennoch ist der Platz zwischen dem AGP-Slot und vorallem dem einen blauen Kondensator (rechts im Bild) sehr eng. Obwohl die Serial ATA Kabel sehr dünn und flexibel snd, ist es möglicherweise ein Problem, wenn man das Hot Swapping-Feature nutzen möchte. Schnell können die empfinflichen Ports für SATA oder gar der Kondensator abgebrochen werden, wenn die benötigte Sorgfalt außer acht gelassen wird.
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Last but not least : Die ATX-Blende. Hier finden wir natürlich alle Standardanschlüsse wie PS/2 für Maus und Tastatur, einen serielle sowie den COM-Port, einen SPDIF-Eingang, die Schnittstelle für FireWire, vier USB2.0 Ports, sowie alle weiteren, Sound-relevanten Ein- und Ausgänge für Lautsprecher, Mikrofon usw. Eine besonders gute Idee wurde unserer Meinung nach mit der Verlegung des CMOS-Clear Jumpers an die Rückseite des AN51R realisiert. In Form eines kleinen Druckknopfes, welcher sich zwischen dem SPDIF-Eingang und dem seriellen Port befindet, wurde der obligatorische Jumper an die Rückseite verlegt und garantiert damit ein Maximum an Erreichbarkeit. Wollte man bisher die BIOS-Einstellungen löschen, musste man erst das Gehäuse aufschrauben, um an den Jumper zu gelangen. So gestaltet sich der Vorgang natürlich wesentlich entspannter...
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Nach den ausführlichen Betrachtungen der Ausstattung werden wir uns im Folgenden den Chips widmen, welche einen Großteil der angesprochenen Features kontrollieren.