TEST

ASUS ROG Strix B650E-I Gaming WiFi im Test

Kompakt, PCIe 5.0, RAM-OC-Potential - BIOS, Overclocking und VRM-Wärmebild-Analyse

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BIOS

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Als wir das ASUS ROG Strix B650E-I Gaming WiFi zm ersten Mal in Betrieb genommen hatten, war die BIOS-Version 1409 mit AGESA 1.0.0.6 vorinstalliert. Auf der ASUS-Webseite wurde zum Testzeitpunkt die wesentlich aktuellere Version 1654 mit AGESA 1.0.0.7c angeboten. Diese konnten wir mit der Instant-Flash-Funktion ohne Probleme aufspielen. Generell hat ASUS folgende Änderungen/Verbesserungen vorgenommen:

  • Update AGESA version to ComboAM5PI 1.0.0.6 (1409)
  • Recommended for optimum performance with AMD Ryzen™ 7000X3D series processors
  • TPM 2.0 security update (1409)
  • Implement thermal monitoring mechanisms to help protect the CPU and motherboard (1409)
  • SoC voltage for Ryzen 7000X3D series limited to a maximum of 1.30V to protect the CPU and motherboard (1413)
  • Update AGESA version to Combo AM5 PI 1.0.0.7a (1616)
  • Support 48/24GB high-density DDR5 memory module (1616)
  • Memory QVL amended to account for AMD 1.3V SoC voltage limit (1616)
  • EXPO/XMP prompt notice removed (1616)
  • Update AGESA version to Combo AM5 PI 1.0.0.7b (1637)
  • Improve memory compatibility (1637)
  • Update AGESA version to Combo AM5 PI 1.0.0.7c (1654)
  • Improve system performance (1654)

Generell werden dunkle Farben auf den Monitor gezaubert, passend zum ROG-Mainboard. Dabei werden die einzelnen Punkte gelb hervorgehoben und die restlichen Werte in weißer Schrift dargestellt. Oben links angefangen, sind an dieser Stelle das aktuelle Datum und auch die Uhrzeit einsehbar. Rechts daneben kann auch die generelle UEFI-Sprache geändert werden. Mit dabei ist der "AI OC Guide", der eine Art Overclocking-Assistent ist und Neueinsteigern das Overclocking einfacher machen soll. Eingefleischte Overclocker werden von dieser Funktion in der Regel die Finger lassen und stattdessen sämtliche Einstellungen manuell festlegen. Dennoch ist es schön zu sehen, dass Einsteiger nicht im Regen stehen gelassen werden.

In der nächsten Zeile werden die üblichen Vorabinformationen wie das Mainboardmodell inkl. BIOS-Version, die aktuell installierte CPU inkl. Taktfrequenz sowie die Arbeitsspeicher-Kapazität angezeigt. Weiter rechts sind dann auch gleich die CPU- und Mainboard-Temperatur zu sehen, zusätzlich auch die CPU-Spannung. Eine Etage tiefer teilt auf der linken Seite ein ergänzender RAM-Status mit, in welchen Slots aktuell welche Module mit welcher Kapazität und der aktuell anliegenden Taktung installiert sind. Zudem kann auf Wunsch auch gleich das EXPO-Feature (Extended Profile for Overclocking) ausgewählt werden, sofern vorhanden. Wer sich für die derzeit angekoppelten Storage-Gerätschaften interessiert, erhält diese Infos direkt rechts daneben. Hinzu kommen dann wiederum unten noch die Lüftergeschwindigkeiten, die sich mit der Funktion "QFan Control" auch gleich individuell festlegen lassen.

Am rechten Rand des Bildschirms kann vom Anwender das grundlegende Funktionsschema ausgewählt werden. Standardmäßig ist der normale Modus aktiviert. Es lassen sich jedoch auch "ASUS Optimal" und der Modus "Power Saving" aktivieren. Während beim "ASUS Optimal"-Modus das System auf gesteigerte Performance ausgelegt ist, lässt sich das Setup mit dem "Power Saving"-Modus effizienter betreiben. Darunter kann die Boot-Reihenfolge mit Leichtigkeit abgeändert werden. Entweder per Klick auf "Advanced Mode" oder mit einem Tastendruck auf "F7" gelangen wir in die erweiterte Ansicht, die wir uns nun anschauen werden.

Advanced-Mode: Optisch genau wie der EZ-Mode, allerdings nach traditioneller Art und Weise strukturiert. Der erste Menüpunkt ist das "My Favorites"-Feature, das die Auswahl der häufig verwendeten Funktionen aus dem BIOS anzeigt, die der Nutzer frei auswählen kann. Für das Hinzufügen oder Entfernen von Funktionen muss dafür oben der Punkt "MyFavorite(F3)" angeklickt oder die Taste "F3" gedrückt werden. Dies öffnet ein eigenständiges Fenster, in dem die Funktionen ausgewählt werden können.

Auf der "Main"-Seite werden noch einmal einige Vorabinformationen wie die BIOS-Version, das installierte Prozessormodell und einige RAM-Infos angezeigt. Auch hier lässt sich die Menüsprache ändern, falls gewünscht. Sämtliche Overclocking-Funktionen sind im Ai-Tweaker-Reiter hinterlegt worden, und es sind wieder einmal sehr viele Funktionen implementiert worden. Ob es nun um die Taktfrequenz von CPU oder Arbeitsspeicher oder doch um die einzelnen Spannungen geht, hier wird der Anwender fündig. Zur Unterstützung wird jeweils unten erklärt, was die einzelnen Funktionen bewirken.

Wie immer können die zahlreichen Onboard-Komponenten mithilfe des nächsten Reiters konfiguriert werden. Auch wenn auf der rechten Seite ständig einige Informationen vom Hardware-Monitor angezeigt werden, hat ASUS eine eigene "Monitor"-Seite umgesetzt, auf der unter anderem die Lüfter gesteuert werden können. Aber auch die Temperaturen und Spannungen werden noch einmal aufgelistet.

Sämtliche Einstellungen, die den Startvorgang betreffen, wurden auf den Reiter "Boot" geparkt. Wer sich von dem Boot-Logo gestört fühlt, kann es dort abschalten. Zusätzlich sind an dieser Stelle die Boot-Overrides untergebracht worden, die man häufig auch auf der letzten Seite findet. ASUS gibt auch hier erneut ein paar Tools mit auf den Weg. Darunter das "ASUS EZ Flash 3 Utility", womit das UEFI entweder über einen USB-Datenträger oder aber über das Internet aktualisiert werden kann. Sämtliche UEFI-Einstellungen können mithilfe des "ASUS Overclocking Profile" in maximal acht Profilen gesichert werden, die auch von einem USB-Stick exportiert und importiert werden können. "ASUS SPD Information" liest die Serial Presence Detect-Werte aus den DIMMs aus. Und unter "Exit" können die gesetzten Settings abgespeichert und auch die Default-Werte geladen werden. Bevor das UEFI die Settings abspeichert, zeigt ein kleines Fenster alle Einstellungen an, die verändert wurden. Wer sich nützliche Notizen anlegen möchte, muss glücklicherweise auf keinen Zettel und Stift zurückgreifen, sondern verwendet einfach das "Quick Note"-Feature.

Die Bedienbarkeit der UEFI-Oberfläche stufen wir als akzeptabel ein. Die Navigation kann durch die Menüs nach langer UEFI-Benutzung in meist ruckeliger Weise durchgeführt werden, was wir schon häufiger kritisieren mussten. Abgesehen von dieser Tatsache wurden alle gewählten Einstellungen zu unserer vollsten Zufriedenheit übernommen. Auch gab es an der Stabilität nichts zu bemängeln. Zusätzlich gibt es die Implementierung des nützlichen Tools "MemTest86", das direkt aus dem BIOS heraus gestartet werden kann, um die DIMM-Module auf Fehler hin zu überprüfen.

Overclocking

Mit 13 effektiven CPU-Spulen und den zahlreichen Onboard- und BIOS-Features eignet sich das ASUS ROG Strix B650E-I Gaming WiFi ideal zum Übertakten. Das UEFI unterstützt auch die Down-Core-Funktion, mit der CPU-Kerne oder auch ein CCX-Modul (CPU Core Complex) gezielt abgeschaltet werden können.

Auf dem ASUS ROG Strix B650E-I Gaming WiFi ist eine Veränderung des Grundtakts von 96,0000 MHz bis 118,0000 MHz in 0,0625-MHz-Schritten möglich. Bei der CPU-Spannung stehen dem Anwender der Override- und der Offset-Modus zur Auswahl. Im Override-Modus lässt sich die Spannung von 0,80000 V bis 1,70000 V in 0,00500-V-Intervallen verändern. Der Offset-Modus hingegen erlaubt die Veränderung der CPU-Spannung von -0,50000 V bis +0,50000 V in ebenfalls 0,00500-V-Schritten. Die Arbeitsspeicher-Taktraten reichen von 2.000 MHz bis 12.000 MHz. Wird der CPU-Overvoltage-Jumper in die andere Position versetzt, sind teilweise höhere Spannungen möglich. Diese haben wir in einer Klammer hinterlassen. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden.

Die Overclocking-Funktionen des ASUS ROG Strix B650E-I Gaming WiFi in der Übersicht
Base Clock Rate 96,0000 MHz bis 118,0000 MHz in 0,0625-MHz-Schritten
CPU-Spannung 0,80000 V bis 1,70000 V (2,00000V) in 0,00500-V-Schritten (Override-Modus)
-0,50000 V bis +0,50000 V in 0,00500-V-Schritten (Offset-Modus)
DRAM-Spannung 0,80000 V bis 2,07000 V in 0,01000-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-SoC-Spannung 0,80000 V bis 1,30000 V (2,20000 V) in 0,01000-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-IOD/MC-Spannung 1,10000 V bis 1,70000 V (2,20000 V) in 0,01000-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-VDDP18-Spannung 1,80000 V bis 1,98000 V (3,00000 V) in 0,00500-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-VDDP-Spannung 0,700 V bis 1,800 V in 0,001-V-Schritten (Fixed-Modus)
PCH-Core-Spannung 1,05000 V bis 1,20000 V in 0,00500-V-Schritten (Fixed-Modus)
PCIe-Takt - nicht möglich -
Weitere Spannungen 1,8 V Standby, CPU 3,3V, Misc, DRAM VDD(Q), DRAM VPP
Speicher-Optionen
Taktraten CPU-abhängig
Command Rate einstellbar
Timings 31 Parameter
XMP wird unterstützt
Weitere Funktionen
Weitere Besonderheiten UEFI-BIOS
Settings speicherbar in Profilen
Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie AMD Cool & Quiet (PSS)
Turbo-Modus (All Cores, By number of active cores),
erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und sechs optionale Fans, LLC Level 1 bis 8

Bei der CPU-Übertaktung hatten wir die 5,4 GHz auf allen acht Pötten angestrebt, doch das ROG Strix B650E-I Gaming WiFi verweigerte uns dies trotz hoher Power-Limits, Spannungen und auch inklusive LLC. Demnach mussten wir uns leider mit 5,3 GHz zufriedengeben. Dafür konnten wir die VCore etwas nach unten schrauben. Im BIOS waren 1,160 V fixiert. In Kombination mit der LLC-Stufe 7 wurden daraus effektiv knapp unter 1,2 V.

Wir kommen nun auch zur Beurteilung des kleinen VRM-Lüfters: Oberhalb einer Temperatur von 50 °C im VRM-Bereich legt der 30-mm-Lüfter mit seiner Arbeit los. Allerdings nicht störend und vor allem dann nicht, wenn noch weitere Lüfter im System ihre Arbeit verrichten. Im BIOS kann hierzu leider keine manuelle Lüfterkurve erstellt werden. Lediglich die Modi PWM-Mode, Full-Speed und Disabled stehen zur Verfügung. Mit vollen Touren im Full-Speed-Mode erreicht der kleine Quirl über 9.000 Umdrehungen pro Minute und ist dann natürlich deutlich wahrnehmbar. Wer sich an dem kleinen Lüfter stört, kann ihn glücklicherweise gänzlich abschalten. Besser gefunden hätten wir es dennoch, wenn der Anwender eine manuelle Lüfterkurve erstellen könnte.

Dank der geringen Entfernung zwischen CPU-Sockel und den beiden DIMM-Steckplätzen, aber auch dank dem AGESA ComboAM5PI 1.0.0.7c konnten wir erstmals auf einem AM5-System deutlich höhere RAM-Taktfrequenzen verzeichnen. Wir haben stets den 1:1-Modus angestrebt und konnten wir bereits beeindruckende DDR5-6600 mit realen 3.300 MHz auf den DIMMs (MCLK) und auf dem Memory-Controller (UCLK) errreichen. Bei den primären Latenzen mussten wir allerdings die CAS-Latency ebenfalls auf 38 anheben.

VRM-Wärmebild-Analyse

Um die Hitzeentwicklung des VRM-Bereichs besser beurteilen zu können, haben wir für diesen Test die Flir One Pro (Android USB-C) eingesetzt, die für unser Einsatzgebiet absolut ausreichend ist und Temperaturen von -20°C bis +400°C mit einer Genauigkeit von ±3°C oder ±5%, je nach Umgebungstemperatur, erfassen kann. Die Wärmebild-Auflösung beträgt 160 x 120 Pixel und das erstellte Bild löst mit 1.440 x 1.080 Pixel auf.

Der Prozessor wird unter Berücksichtigung der BIOS-Default-Settings mit Prime95 inklusive AVX(1) unter Volllast gesetzt. Nach fünf Minuten Laufzeit erstellen wir das Wärmebild.

Die vergleichsweise kleine CPU-Spannungsversorgung wurde selbst mit dem kleinen Ryzen 7 7700X ordentlich erwärmt. Wir haben Temperaturen um die 50 °C im offenen Aufbau erreicht. Dies ist allerdings noch nicht risikobehaftet hoch angesiedelt und lässt selbst Luft für 12- und 16-Kerner.