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Für unsere Messungen im HDR-Betrieb nutzen wir Calman Ultimate von Portrait Displays. Die Messungen führen wir - wenn nicht anders angegeben - mit einer APL von 10 % durch. Das hat bei OLED-Geräten natürlich einen Einfluss darauf, welche Leuchtkraft wir in unseren Messungen ermitteln.
SDR-Messwerte: Standard-Modus
Standardmäßig wird der MPG 272URXDE QD-OLED im Eco-Profil ausgeliefert.
Die grundlegende Charakteristik, die wir bereits von vielen QD-OLED-Geräten kennen, bleibt auch bei der vierten Generation erhalten: Das Bild ist laut unseren Messungen etwas zu warm abgestimmt. Mit einem Weißpunkt von 6.086 K wird der Idealwert von 6.500 K doch ein gutes Stück verpasst. Wirklich negativ wird das allerdings nur Anwendern auffallen, die auf eine möglichst korrekte Farbdarstellung zur Bildbearbeitung Wert legen. Und die haben mit dem deutlich erweiterten Farbraum noch ganz andere Probleme.
Der sRGB-Farbraum wird grundlegend vollständig abgedeckt. Da es sich um ein Wide-Gamut-Panel ohne Limitierung handelt, werden die Eckpunkte im roten und grünen Spektrum deutlich verfehlt. Das Ergebnis ist eine deutlich übersättigte Darstellung.
Das macht sich dann auch im ColorChecker-Test bemerkbar, denn das gemittelte DeltaE liegt bei 4,51, das Maximum bei 7,16. Das sieht für die Sättigung ähnlich aus, denn hier messen wir ein gemitteltes DeltaE von 3,86 und ein Maximum von 6,69. Das Graustufen-DeltaE befindet sich hingegen mit einem Wert von 2,4 auch in diesem Modus auf einem guten Niveau.
SDR-Messwerte: sRGB-Preset
MSI bietet auch einen sRGB-Modus, den wir im Folgenden vermessen:
Beim Weißpunkt gibt es keine wirklichen Änderungen. Mit 6.101 K fällt dieser noch immer zu warm aus.
Der sRGB-Farbraum wird nun weitestgehend korrekt abgedeckt. Wir kommen auf eine Abdeckung von 98,5 %, wobei sowohl der rote als auch der blaue Eckpunkt minimal verpasst werden. Für den täglichen Einsatz spielt das jedoch kaum eine Rolle.
Das wirkt sich natürlich positiv auf den ColorChecker-Test aus. Das gemittelte DeltaE beträgt 1,56, das Maximum 4,39. Ähnlich gut sieht das im Sättigungstest mit einem gemittelten DeltaE von 1,49 und 4,35 als Maximum aus. Für das Graustufen-DeltaE messen wir in diesem Setting einen Wert von 2,9, da ist also der Eco-Mode sogar etwas besser.
SDR-Messwerte: Display-P3-Preset
MSI integriert ein Preset für DisplayP3, also die Mischung aus dem DCI-P3-Farbraum mit einem auf 2,2 angepassten Gamma.
Das Gamma sitzt da in unseren Messungen auch präzise bei 2,2. Der Weißpunkt ist mit 6.111 K erneut etwas zu warm.
Das GraustufenDeltaE beträgt 2,8. Besser sieht es im ColorChecker aus. Das Mittel liegt hier bei 1,56, das Maximum bei 4,33. Das gilt auch für die Sättigung mit einem Mittel von 1,4 und einem Maximum von 4,25.
Der Farbraum-Test überzeugt. Wir ermitteln eine Abdeckung von 97,5 %. Die Eckpunkte werden nur minimal verfehlt, was die Abweichung erklärt.
SDR-Messwerte: AdobeRGB-Preset
Ein Preset für AdobeRGB ist beim MPG 272URXDE QD-OLED ebenfalls dabei. Am grundlegenden Verhalten ändert sich aber auch hier wenig: Der Weißpunkt liegt bei 6.095 K.
Der AdobeRGB-Farbraum ist etwas anders abgestimmt, als es bei P3 der Fall ist. Entsprechend kommen wir hier auf eine Abdeckung von 91,7 %, was grundsolide ist.
Das Graustufen DeltaE beträgt 2,8. Im ColorChecker messen wir erneut ein gutes Ergebnis mit einem DeltaE-Mittelwert von 1,61 und einem Maximum von 4,22. Das deckt sich mit der Sättigung, denn hier ergibt sich ein Mittelwert von 1,49 und ein Maximum von 4,19.
Messungen: Farbvolumen
Ab diesem Test werden wir das Farbvolumen der Geräte in einer separaten Kategorie angeben. Gemessen werden BT.709, DCI-P3 und BT2020.
An dieser Stelle gibt es keine echten Unterschiede zwischen Panels der dritten und vierten Generation. Der MPG 272URXDE QD-OLED erreicht Werte, wie wir sie bereits im Vorjahr gesehen haben. Es wird also ein großes Farbvolumen geboten. Der Wert von BT.2020 zeigt aber, wohin die Reise in der fernen Zukunft gehen könnte.
Farbraum | Farbvolumen |
BT.709 | 158,098 % |
DCI-P3 | 105,957 % |
BT.2020 | 71,673% |
Farbstabilität über das Panel
Es kommt nicht nur darauf an, wie gleichmäßig die Helligkeit auf einem Panel verteilt wird, sondern auch darauf, dass die Farben überall gleich aussehen. Dies stellen wir hier anhand der DeltaE-Verteilung dar.
Die Farbstabilität über das Panel kann sich sehen lassen, die maximale Abweichung messen wir im oberen linken Segment mit einem DeltaE von 1,6. Mit dem bloßen Auge fallen Unterschiede also nicht auf.