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Momentan wird in Dresden die zweite Fertigungsstätte für AMD-Prozessoren fertig gebaut. Nach der FAB30, welche ebenfalls in Dresden steht, sollen in der benachbarten FAB36 weitere Produktionskapazitäten entstehen. Dass AMD wirtschaftlich arbeiten muss, ist klar, denn die Konkurrenz schläft nicht. Kritiker haben sich immer wieder die Frage gestellt, warum AMD ausgerechnet Dresden als Standort für eine weitere Wafer-Fabrik auserkoren hat, zumal auch andere attraktive Standorte wie New York (USA) zur Wahl standen. Waren es die nicht zu knapp bemessenen Fördermittel, die Bund und Länder in Deutschland zur Verfügung gestellt haben? Waren es eventuell andere günstige Standortfaktoren wie Arbeitskräfte, Infrastruktur und andere? Oder war es einfach nur Prestige? Die Verbindung zwischen AMDs Prozessor-Codenamen und der sächsischen Stadt ist schnell gefunden: Die Ewigkeit. Im Herzen von Dresden steht seit 1838 ein weltbekanntes Bauwerk, welches 1869 durch einen Brand und 1945 durch den zweiten Weltkrieg zerstört wurde: Die Semperoper. Nun stellt sich natürlich die Frage, was diese geschichtlichen Fakten in einem Prozessorreview zu suchen haben. Richtig - der Zusammenhang zwischen Semper und Sempron.
Im lateinischen bedeutet das Wort "semper" soviel wie "immer", "ständig" oder "jederzeit" und auch der Kernname Duron kann auf "durus" (--> "hart", "ausdauernd," "ewig") im lateinischen zurückgeführt werden. So bleibt nur noch die Frage offen, ob dies alles Zufall oder doch ausgeklügelte Marketingarbeit ist, dass alle diese Kerne in Dresden gefertigt werden...
Nun jedoch zum eigentlichen Thema des Reviews - der modernen Technologie hinter der Fassade des "ständigen" Semprons. Zuerst einmal sei jedoch angemerkt, dass wir für diesen Test das leistungsstärkste Modell ausgewählt haben - wir setzten auf den AMD Sempron 3100+, einen auf Sockel 754 und abgespecktem Athlon 64-Core basierenden Prozessor. Schnell wird man bemerken, dass es innerhalb der Sempron-Reihe einige gravierende Unterschiede gibt, welche nicht unbedingt als bekannt vorausgesetzt werden können. Dennoch ist jede CPU, die nun unter dem Synonym Sempron Ende Juli auf den Markt kam, schon seit langer Zeit bekannt. Schon in den ersten Roadmaps zu den damals neuen Prozessoren der 64 Bit-Linie war auch eine CPU zu erkennen, die deutlich unter dem Niveau von Athlon 64 und Opteron lag. So sollten die "normalen" Athlon 64-Prozessoren mit K8-Kern mindestens 1 MB Cache haben, für die Low-End-Modelle wurden 256 kB veranschlagt. Schnell war die Verbindung zum damals noch topaktuellen AMD Duron hergestellt, der zu seiner Zeit das kostengünstigere Pendant zum AMD Athlon darstellte.
Im Laufe der Jahre hat sich so gesehen recht viel getan, es wurden Prozessormodelle mit 512 kB-Cache in das Sortiment aufgenommen und längst nicht alle Sempron-Modelle sind dem Athlon 64 so ähnlich, wie in früher Zeit angenommen wurde. AMD fertigt grundsätzlich zwei verschiedene Versionen des Sempron - eine auf Basis des altbewährten Sockel A, die andere auf Sockel 754-Basis. Insgesamt acht Modelle stehen zur Auswahl, vom 2200+ und 2300+, die AMD für besonders preisgünstige Systeme fertigt, über den 2400+, 2500+, 2600+, 2800+ und den 3000+ als Besonderheit im mittleren Segment alle auf Sockel A basierend, bis hin zum 3100+, welcher dann auf Sockel 754 gesetzt wird.
AMD Prozessor-Roadmap
In der letztmals Ende Juli aktualisierten Prozessor-Roadmap von AMD erkennt man recht gut die beiden unterschiedlichen Sempron-Versionen im Desktop-Segment. Orange dargestellt die Athlon 64-Fertigungstechnik mit Silicon on Isulator, auf den Sempron bezogen also der "wahre" K8-Kern, eingesetzt in ein Sockel 754-Chassis. Da der "wahre" K8-Kern aber der Clawhammer ist und beim Sempron nur eine abgespeckte Version dieses Chips zum Einsatz kommt, werden wir auf der nächsten Seite Licht ins Dunkel bzw. Ordnung ins Chaos bringen. Weiterhin und lila abgebildet die traditonelle Fertigung mit einen Thoroughbred-B-Kern in der Sockel A-Version des Semprons.