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Anderer Hersteller, gleiches Spiel. Auch Intel bietet seit Sommer 2004 eine neue Generation von Low-Cost-Prozessoren an, die sich an den klassischen Pentium 4-Modellen orientieren. Die bisherigen Celeron-Prozessoren basierten auf dem etablierten Northwood-Kern des Intel Pentium 4, welcher ebenfalls einer Diät unterzogen und auf 128 kB L2-Cache beschränkt wurde, weiterhin mit 400 MHz FSB betrieben und in der 130 nm-Fertigungsweise hergestellt wird. Allerdings hatten die Prozessoren einen recht schlechten Ruf aufgrund der nur mäßigen Performance.
Im Juni 2004 wurden dann die ersten Intel Celeron D-Prozessoren ausgeliefert. Mit dieser neuen Serie steigt man zum einen auf eine veränderte Technik um und rüstet sich zum anderen für einen neuen Konkurrenten - den AMD Sempron. Das zusätzliche D im Namen des "neuen" Celeron steht schlicht und einfach für Desktop. Doch auch bei Intel gleicht nicht eine CPU der anderen, denn auch Intel arbeitet zukunftsorientiert und wappnet sich mit neuen Sockellösungen, neuen Produktionsverfahren und Innovationen.
So werden nun alle neuen Celeron D-Modelle mit einen reduzierten Prescott-Kern ausgestattet, dessen Second-Level-Cache nur noch ein Viertel des echten Prescott und damit 256 kB beträgt. Natürlich wird der Prescott des Celeron D in der üblichen Produktionsweise hergestellt, nämlich dem 90 nm-Prozess. Damit hat Intel gegenüber dem Konkurrenten AMD schon einmal eine Nasenlänge Vorsprung, denn die Sempron-Modelle müssen immer noch auf Chips der 130 nm-Produktion zurückgreifen. Wie alle Prescott-CPUs kommuniziert der Celeron D über den 533 MHz schnellen FrontSideBus mit seiner Peripherie. HyperThreading beherrscht die neue Prozessorenfamilie hingegen immer noch nicht - denn hier zieht Intel die exakte Trennlinie zwischen den Pentium- und Celeron-Prozessoren.
Der Celeron D ist momentan in Form von elf Modellen zu haben. So werden Prozessoren mit 2,4 bis 3,06 GHz angeboten, deren Bezeichnung von Celeron D 320 bis zum Modell 345 reichen. Insofern sich zusätzlich der Buchstabe "J" am Ende der Produktbezeichnung befindet, ist davon auszugehen, dass es sich um einen Prozessor mit dem E0-Stepping handelt, welcher auf Sockel 775 zu montieren ist. Erst Ende September wurden die Modelle im LGA775 Package offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt, und seitens Intel wurde damit auch der neue Sockel in den Low-Budget-Markt mit einbezogen. Parallel zum neuen Spitzen-Celeron, der das Segment nach oben hin vorerst komplettiert, wurde der 910GL-Chipsatz angepriesen, der für sehr günstige PCs bereit steht.
Bei diesem Chipsatz handelt es sich um eine abgespeckte Variante des i915P-Chipsatzes, die man allerdings meistens nur in OEM-Rechnern und im Büro-Umfeld finden sollte. Grund hierfür sind limitierende Faktoren bei der Grafik, denn der 910GL-Chipsatz bietet maximal vier x1-Lanes an, aktuell verfügbar PCI-Express-Grafikkarten können nicht eingesetzt werden, da ein entsprechender x16-Slot fehlt. Somit kann momentan nur die integrierte Intel Graphics Media Accelerator 900-Grafiklösung genutzt werden, welche der Performance eines Celeron D 345J für Spiele und Heimanwendungen aber wohl kaum gerecht werden dürfte. Wir empfehlen somit eher den Einsatz in einem vollwertigen Pentium 4-Chipsatz wie dem i915P.
Intel 910GL Express Blockdiagramm
Zum Abschluss der allgemeinen Vorstellung dieser Prozessorenfamilie natürlich auch nochmal ein direkter Vergleich aller Modelle, der Übersicht zu Liebe in Form einer Tabelle.
Eckdaten des Intel Celerons D auf Sockel 478 und Sockel 775 Basis im Vergleich | ||
| Sockel 478 | Sockel 775 |
Modelle | Celeron D 320 (2,4 GHz) Celeron D 325 (2,53 GHz) Celeron D 330 (2,66 GHz) Celeron D 335 (2,8 GHz) Celeron D 340 (2,93 GHz) Celeron D 345 (3,06 GHz) | Celeron D 325J (2,53 GHz) Celeron D 330J (2,66 GHz) Celeron D 335J (2,8 GHz) Celeron D 340J (2,93 GHz) Celeron D 345J (3,06GHz) |
Fertigungstechnologie | 90 nm | 90 nm |
Kern | Prescott | Prescott |
L1/L2-Cache | 12+16 kB / 256 kB | 12+16 kB / 256 kB |
Anzahl der Transistoren | keine Angabe | keine Angabe |
Kerngröße in mm² | keine Angabe | keine Angabe |
Speedstep Support | nein | nein |
Speicheranbindung | DDR400 über externen Controller | DDR400 über externen Controller |
FrontSideBus | 533 MHz | 533 MHz |
Support von HyperThreading | nicht möglich | nicht möglich |
Headspreader vorhanden | ja | ja |
Zu den Punkten Kerngröße und Anzahl der Transistoren konnten wir leider an dieser Stelle noch keine Angaben machen, da Intel noch keinerlei Spezifikationen zu diesem Thema veröffentlicht hat. Auch ansonsten war in keiner Quelle zu erfahren, welche Werte hier zu nennen seien. Klar ist jedoch, dass die Kerngröße und die Anzahl der Transistoren vermutlich identisch mit derjenigen des Prescotts liegen dürfte, da Intel hier den klassischen Weg wählt und den fehlenden Cache einfach nur deaktiviert.
Nachdem wir nun die neun Modelle des Celeron D detailliert vorgestellt haben, wollen wir es nicht versäumen, auch unser spezielles Testsample zur Schau zu stellen, mit welchem wir später die eigentlich Performancevergleiche gegen den AMD Sempron 3100+ durchführen werden. Mehr zu diesem Prozessor ist auf der nächsten Seite zu lesen.